Amsterdamøya

Amsterdamøya
Smeerenburg
Smeerenburg
GewässerGrönlandsee
InselgruppeSvalbard
Geographische Lage79° 45′ 24″ N, 10° 48′ 30″ O
Amsterdamøya (Svalbard und Jan Mayen)
Amsterdamøya (Svalbard und Jan Mayen)
Länge8 km
Breite4 km
Fläche18,8 km²
Höchste ErhebungHollendarberget
472 m
Einwohnerunbewohnt
HauptortSmeerenburg (historisch)
Lage Amsterdamøyas
Lage Amsterdamøyas

Amsterdamøya (deutsch Amsterdaminsel, nicht zu verwechseln mit der Amsterdam-Insel im südlichen Indischen Ozean) ist eine unbewohnte Insel im äußersten Nordwesten des norwegischen Spitzbergen-Archipels und gehört zu Albert-I-Land. Im 17. Jahrhundert befand sich an ihrer Südostküste die damals bedeutendste niederländische Walfangstation Smeerenburg.

Geographie

Die Insel hat einen annähernd dreieckigen Grundriss. Sie ist etwa acht Kilometer lang, maximal vier Kilometer breit, und 18,8 km² groß.[1] Von der flachen Spitze im Südosten steigt das Land nach Westen sanft an, erreicht im Hollendarberget eine Höhe von 472 m und bricht dann in steilen Kliffs ab. Es gibt mehrere kleine Gletscher, wie den Annabreen und den Hiertabreen sowie einige Seen wie den Gjøavatnet im Nordwesten der Insel. Von der südlich gelegenen Insel Danskøya ist Amsterdamøya durch das Danskegattet (Dänentor) getrennt, von der Insel Spitzbergen durch den Smeerenburgfjord.

Die Kliffs des Søre Salatberget beherbergen eine Kolonie von Krabbentauchern und anderen Vögeln, die schon seit mindestens 500 Jahren besteht.[2] Seinen Namen erhielt der Berg, nach dem hier wachsenden Echten Löffelkraut, das von den Walfängern Smeerenburgs als wirksames Mittel gegen den Skorbut verzehrt wurde.

Geschichte

Amsterdamøya wurde erstmals 1596 von Willem Barents gesichtet, als er auf der Suche nach der Nordostpassage Spitzbergen entdeckte. Ab 1614 nutzten niederländische Walfänger die Insel als Basis für die Jagd in den umliegenden Gewässern. Fünf Jahre später errichteten sie am südlichen Ufer Amsterdamøyas die ersten festen Gebäude der Walfangstation Smeerenburg, die die wichtigste in ganz Spitzbergen wurde. In ihrer Blütezeit in den 1630er Jahren bestand sie aus 17 Gebäuden. Acht Tranöfen wurden betrieben.

Nach einem Angriff baskischer Walfänger auf die niederländische Station auf der Insel Jan Mayen blieben im Winter 1633/34 jeweils sieben Männer sowohl auf Jan Mayen als auch auf Amsterdamøya, um die Stationen zu bewachen. Während auf Jan Mayen alle Männer am Skorbut starben, war die erste Überwinterung in Smeerenburg erfolgreich. Im Winter 1634/35 starb aber auch hier die gesamte Besatzung. Ab 1640 begann der Abstieg Smeerenburgs, weil in der Nähe der Küste keine Wale mehr zu finden waren. Etwa 1660 wurde Smeerenburg aufgegeben und dem Verfall überlassen. Der Hafen wurde nur noch gelegentlich von Schiffen aufgesucht.

Einige Entdecker und Forschungsreisende besuchten Amsterdamøya, so Constantine Phipps 1773, Joseph Paul Gaimard 1838 und Otto Torell 1858.

Seit 1973 gehört Amsterdamøya zum Nordvest-Spitsbergen-Nationalpark.

Literatur

  • William James Mills: Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia, Bd. 1, ABC-CLIO, 2003. ISBN 1-57607-422-6, S. 12
  • Kristin Prestvold: Smeerenburg – Gravneset. Europes first oil adventure. Sysselmannen på Svalbard, Miljøvernavdelingen 2001

Einzelnachweise

  1. Amsterdamøya. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
  2. W. O. van der Knaap und J. F. N. van Leeuwen: Interplay between peat formation and animal behaviour in the Spitsbergen archipelago, recorded in peat sections (PDF; 4,9 MB). In: Nienke Boschman und Louwrens Hacquebord (Hrsg.): Circumpolar studies 1, 2004. ISSN 1574-0374

Weblinks

Commons: Amsterdamøya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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The remains of a giant cauldron for thaw of thieves near the old Dutch settlement of the XVII century. Smeerenburg on Svalbard, Norway
Spitsbergen, Amsterdam Island.jpg
Amsterdam Island and Danskøya near Spitsbergen shown as a detail (insert) of a 17th century Dutch map of the North-East Atlantic and Barents Sea. The long Dutch name of the map translates more or less as: "Map of Russia, Lapland, Finmark, Spitsbergen and Nova Zembla checked for news and improved, with the river of Archangel, Jan Mayen Island and a part of Spitsbergen which are shown very accurately in separate tables (inserts) in their details at a large scale." North is left.
Map of Albert I Land north.jpg
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Map of the northern part of Albert I Land, northwestern Spitsbergen (Norway)