Ampelographie
Die Ampelographie bzw. Ampelografie (von altgriechisch ἄμπελοςámpelos „Weinstock“ [gleichnamig auch die Personifikation des Weinstocks in der griechischen Mythologie] und -graphie), deutsch Rebsortenkunde oder Rebenkunde, ist die Lehre von der Bestimmung und Beschreibung der Rebsorten sowie ihrer wissenschaftlichen Klassifizierung. Sie ist ein Teilgebiet der Önologie sowie der Pomologie.
Kriterien
In der Ampelographie werden die charakteristischen Merkmale der Weinrebe folgendermaßen angegeben: Name, Synonyme, Heimat, Verbreitung, allgemeine Eigenschaften des Rebstocks und der Weinbeere. Die Merkmale zweier Sorten unterscheiden sich teilweise nur um Nuancen.
Geschichte
Die Wissenschaft der Ampelographie begann sich ernsthaft im 19. Jahrhundert zu entwickeln, als es galt, Rebenkrankheiten und -schädlinge wie die Reblaus möglichst wirkungsvoll zu bekämpfen. Aufgrund von Unterschieden, die im Zusammenhang mit Resistenzen beobachtet wurden, ergab sich die Notwendigkeit, die Sorten genauer zu untersuchen und zu beschreiben.
Der erste wissenschaftliche Einsatz wurde dennoch erst 1952 von Pierre Galet eingeführt. Er schuf ein System zur Klassifizierung von Reben anhand objektiver Merkmale und beschrieb damit 9600 verschiedene Rebsorten.[1]
Neuere Ansätze nutzen den genetischen Fingerabdruck, um Rebsorten zu identifizieren und deren Abstammung und Verbreitungshistorie zu rekonstruieren.
Literatur
- Hermann Goethe: Handbuch der Ampelographie: Beschreibung und Klassifikation der bis jetzt kultivierten Rebenarten und Trauben-Varietäten mit Angabe ihrer Synonyme, Kulturverhältnisse und Verwendungsart. Verlag P. Parey, Berlin 1878 (2. Auflage 1887, Google-Digitalisat; Nachdruck als Taschenbuch 2012, ISBN 9781279175408).
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-01-236331-8 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ampelographie. In: Weinlexikon. 2023. Auf Vicampo.de, abgerufen am 14. Januar 2023.
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