Amidosulfuron

Strukturformel
Strukturformel von Amidosulfuron
Allgemeines
NameAmidosulfuron
Andere Namen

1-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-3-(N-mesyl-N-methylsulfamoyl)harnstoff

SummenformelC9H15N5O7S2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer120923-37-7
EG-Nummer407-380-0
ECHA-InfoCard100.100.889
PubChem91777
WikidataQ2225366
Eigenschaften
Molare Masse369,37 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,51 g·cm−3 (Schüttdichte)[2]

Schmelzpunkt

179 °C[2]

Dampfdruck

< 0,001 hPa (25 °C)[1]

pKS-Wert

3,58[2]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (3070 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • löslich in Ethylacetat (3000 g·l−1 bei 20 °C)[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 410
P: 273[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Amidosulfuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe und Pyrimidine.

Gewinnung und Darstellung

Amidosulfuron kann durch Reaktion von Methan-N-methylsulfonamid mit Chlorsulfonylisocyanat und 2-Amino-4,6-dimethoxypurimidin gewonnen werden.[5]

Eigenschaften

Amidosulfuron ist ein farbloser Feststoff mit leicht säuerlichem Geruch, der in Wasser löslich ist, wobei die Wasserlöslichkeit stark vom pH-Wert abhängig ist. Bei 20 °C liegt diese bei 9 mg·l−1 bei einem pH-Wert von 5,8, und bei 13.500 mg·l−1 bei einem pH-Wert von 10,0. Die Verbindung ist stabil gegenüber photolytischem Abbau.[6]

Verwendung

Amidosulfuron wird bevorzugt als selektives Nachauflauf-Herbizid gegen breitblättrige Unkräuter verwendet. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Aminosäuresynthese von Valin und Isoleucin durch Hemmung der Acetolactatsynthese. Die Aufnahme der Verbindung erfolgt hauptsächlich über die Blätter.[6]

Zulassung

Amidosulfuron ist seit 1994 in Deutschland zugelassen.[7]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel (z. B. Hoestar) mit diesem Wirkstoff zugelassen.[8]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Amidosulfuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2017 (PDF).
  2. a b c d e Eintrag zu Amidosulfuron in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 1. August 2013.
  3. a b Eintrag zu Amidosulfuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Amidosulfuron (ISO) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 12. März 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 165 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Müfit Bahadir, Harun Parlar, Michael Spiteller: Springer Umweltlexikon. Springer, 2000, ISBN 978-3-540-63561-1, S. 80 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Peter Brandt (Hrsg.): Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer, 2010, ISBN 978-3-0348-0028-0, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Amidosulfuron in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Amidosulfuron“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 13. März 2016.

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