American-Airlines-Flug 63

American-Airlines-Flug 63
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Eine Boeing 767-300 der American Airlines

Unfall-Zusammenfassung
UnfallartVersuchter Anschlag
OrtAtlantischer Ozean
Datum22. Dezember 2001
Todesopfer0
Verletzte0
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypBoeing 767-300
BetreiberAmerican Airlines
AbflughafenFlughafen Paris-Charles de Gaulle, Paris
ZielflughafenMiami International Airport, Miami
Passagiere183
Besatzung14
Listen von Flugunfällen

Auf dem American Airlines-Flug 63, einem Linienflug der American Airlines vom Flughafen Charles de Gaulle in Paris zum Miami International Airport, ereignete sich am 22. Dezember 2001 ein versuchter Terroranschlag. Während des Fluges versuchte der in den Medien als Schuhbomber bekanntgewordene Richard Reid an Bord der mit 197 Personen besetzten Boeing 767-323ER (Registration N384AA) in seinen Schuhen versteckte Sprengsätze zu zünden.

Vorfall

Etwa zwei Stunden nach dem Start in Paris entdeckte eine Flugbegleiterin, wie ein Passagier (Richard Reid, der Attentäter) mit Streichhölzern hantierte und offenbar versuchte, eine Sprengladung in einem seiner Schuhe anzuzünden. Als sie versuchte, Reid daran zu hindern, setzte sich dieser zur Wehr. Die Flugbegleiterin rief um Hilfe, woraufhin es einer ihrer Kolleginnen sowie mehreren Passagieren gelang, Reid in einem Handgemenge zu überwältigen. Passagiere und Crew fesselten Reid an einen Sitz und ein an Bord befindlicher Arzt verabreichte ihm ein Beruhigungsmittel.[1][2]

Nach dem Vorfall wurde der Flug zum Flughafen Logan International in Boston umgeleitet, wo Reid verhaftet wurde.[3]

Untersuchung

Einer der beim Anschlag verwendeten Schuhe mit Sprengstoff

Untersuchungen des FBI ergaben, dass die Schuhe jeweils ca. 100 Gramm des Plastiksprengstoffs Nitropenta sowie den Initialsprengstoff Acetonperoxid enthielten. Letzterer sollte eine Zündung durch eine Zündschnur ermöglichen.[4]

Bereits am 21. Dezember 2001 hatte Reid den Flughafen Charles de Gaulle betreten, um sich an Bord eines Linienflugs der American Airlines nach Miami zu begeben. Er erregte das Misstrauen der Sicherheitsleute durch sein ungepflegtes Äußeres, den Umstand, dass er sein Ticket bar bezahlte, ohne einen Rückflug und ohne Gepäck bei sich zu haben. Auf Fragen hin machte er sich auffällig und sie riefen die Polizei. Dort folgten zwei Stunden Verhör, doch der Verdacht gegen ihn ließ sich nicht erhärten, er kam frei und erhielt ein Ersatzticket.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Cathy Booth Thomas: Courage in the Air. In: TIME. 1. September 2002, archiviert vom Original am 22. Mai 2011; abgerufen am 2. Januar 2010 (englisch).
  2. Hintergrund: Der «Schuhbomber» Richard Reid. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Die Welt Online. 27. Dezember 2009, archiviert vom Original am 26. September 2009; abgerufen am 2. Januar 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/newsticker.welt.de
  3. Shoe bomb suspect 'did not act alone'. In: BBC News. 25. Januar 2002, abgerufen am 2. Januar 2010 (englisch).
  4. Elaine Shannon: THE EXPLOSIVES: Who Built Reid's Shoes? In: TIME. 25. Februar 2002, abgerufen am 3. Januar 2010 (englisch).
  5. Danny Kringiel: Qaida-Terrorist Richard Reid: Der Mann, der uns die Schuhe auszog. In: Spiegel Online. 30. Januar 2013, abgerufen am 10. Juni 2018.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Richard Reid explosive shoe.jpg
One of the explosive shoes of the 2001 "shoe bomber", Richard Reid.