Alvaschein
Alvaschein | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Albula | |
Politische Gemeinde: | Albula/Alvra | |
Postleitzahl: | 7451 | |
frühere BFS-Nr.: | 3501 | |
Koordinaten: | 761536 / 171481 | |
Höhe: | 1001 m ü. M. | |
Fläche: | 4,10 km² | |
Einwohner: | 134 (31. Dezember 2014) | |
Einwohnerdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Website: | www.albula-alvra.ch | |
Alvaschein, Ansicht von NW | ||
Karte | ||
Alvaschein rätoromanisch [ ])[1] ist ein Dorf in der Gemeinde Albula/Alvra im Schweizer Kanton Graubünden, die zum Bezirk Albula gehört.
(Bis am 31. Dezember 2014 war Alvaschein eine eigenständige politische Gemeinde. Am 1. Januar 2015 fusionierte sie mit den Gemeinden Alvaneu, Brienz/Brinzauls, Mon, Stierva, Surava und Tiefencastel zur neuen Gemeinde Albula/Alvra.
Wappen
Blasonierung: Gespalten von Schwarz und Silber (Weiss); in Schwarz ein silberner Schlüssel, in Silber ein schwarzes Zimmermannsbeil
Schlüssel und Zimmermannsbeil verweisen auf die Kirchenpatrone von St. Peter in Mistail und St. Joseph in Alvaschein.
Geographie
Der Ort liegt in der Region Surmeir auf einer Anhöhe 200 m über dem Albulatal zwischen dem Rheintal und dem Engadin. Vom ehemaligen Gemeindegebiet von 406 ha sind 236 ha Wald, 127 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (Wies- und Ackerland), 30 ha Siedlungsfläche und 13 ha unproduktive Fläche.
Alvaschein grenzt an Lantsch/Lenz und Vaz/Obervaz.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird der Ort in einer nur als spätere Abschrift erhaltenen Urkunde von 1154 anlässlich der Aufhebung des Frauenklosters (coloniam unam de Aluisinis). Der Ortsname dürfte auf einen der im 8./9. Jahrhundert in Graubünden verbreiteten Personennamen Lupicinus oder Lubucio zurückgehen, vielleicht aber auch auf lateinisch Albesius, Albisius oder Albucius. Die Form mit anlautendem d erscheint zuerst 1551 als Dalwasein.[1]
Seit 1282 unterstand Alvaschein den Fürstbischöfen von Chur. Ab 1367 gehörte die damalige Gemeinde zum Gotteshausbund. Die Bewohner kauften sich 1732 endgültig vom Fürstbischof frei. Fast das gesamte Dorf wurde bei einem Brand im Jahre 1745 eingeäschert. Von 1851 bis 2015 war der Ort Sitz des gleichnamigen Kreises.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1850 | 1860 | 1900 | 1910 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2014 |
Einwohner | 156 | 137 | 276 (Bahnbau) | 165 | 208 | 235 | 149 | 145 | 154 | 143 | 134 |
Die Bevölkerung war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts relativ stabil. Einen historischen Höchststand brachte das Jahr 1900 mit 276 Einwohnern. Viele davon waren allerdings Arbeiter, welche damals am Bau der Albulabahn mitwirkten. Aus dem gleichen Grund (Bauarbeiten) ist die Einwohnerzahl 1970 ebenfalls überdurchschnittlich hoch.
Sprachen
Die ursprüngliche Mehrheitssprache war Rätoromanisch, das jedoch heute nur noch von einer Minderheit gesprochen wird.
Sprachen in Alvaschein | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 73 | 48,99 % | 64 | 44,13 % | 82 | 53,25 % |
Rätoromanisch | 71 | 47,65 % | 67 | 46,21 % | 62 | 40,26 % |
Italienisch | 5 | 3,36 % | 2 | 1,38 % | 5 | 3,25 % |
Einwohner | 149 | 100 % | 145 | 100 % | 154 | 100 % |
Konfessionen
Zur Zeit der Reformation gehörte die Bevölkerung von Alvaschein zu denjenigen Gemeinden des Kantons, welche der «Alten Lehre» treu blieben. 2000 gab es 73 % römisch-katholische, 15 % evangelisch-reformierte und 2 % orthodoxe Christen. Daneben gab es 3 % Muslime und 2 % Konfessionslose. 5 % der Bevölkerung machten keine Angabe zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Nationalität
Von den 143 Bewohnern Ende 2005 waren 138 Schweizer Staatsangehörige. Die wenigen Zugewanderten kommen aus acht verschiedenen Ländern – darunter vor allem Deutschland und Serbien-Montenegro.
Wirtschaft
Arbeitsstellen gibt es in Land- und Forstwirtschaft, im Gewerbe und im Dienstleistungssektor.
Sehenswürdigkeiten
- Grösste Sehenswürdigkeit ist die in der Karolingerzeit erbaute Kirche St. Peter Mistail, welche ein kulturhistorisches Denkmal von europäischer Bedeutung ist. Die Dorfkirche St. Joseph wurde in den Jahren 1653 bis 1657 errichtet.
- Wohnhaus mit Fassadenmalerei[2]
- Soliser Viadukt
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937.DNB 811066703.
- Gion Peder Thöni: Alvaschein. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Dezember 2016.
Weblinks
- Bundesamt für Kultur: Alvaschein (Albula/Alvra) im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
- Offizielle Website der ehemalige Gemeinde Alvaschein
- Alvaschein auf outdooractive.com
- Alvaschein auf eLexikon
Einzelnachweise
- ↑ a b Andres Kristol: Alvaschein / Alvaschagn GR (Albula) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 87.
- ↑ Wohnhaus (Foto) auf baukultur.gr.ch
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Wappen der Gemeinde Alvaschein (CH-GR)
- «Gespalten von Schwarz und Silber (Weiss); in Schwarz ein gestürzter silberner Schlüssel, in Silber ein schwarzes Zimmermannsbeil.»
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gemeinde Alvaschein
Autor/Urheber: Capricorn4049, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Deutsche Aussprache von Alvaschein. Sprecherin ist eine Person mit Muttersprache Romanisch (Surmiran) und Schweizerdeutsch.
Autor/Urheber: Capricorn4049, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Romanische Aussprache von Alvaschein. Sprecherin ist eine Person mit Muttersprache Romanisch (Surmiran) und Schweizerdeutsch.
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte der Schweiz (Confoederatio Helvetica)