Altenburg (Märstetten)
Altenburg | ||
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Ruine Altenburg | ||
Staat | Schweiz | |
Ort | Märstetten | |
Entstehungszeit | Beginn um 800 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 47° 36′ N, 9° 5′ O | |
Die Altenburg ist die Ruine einer Höhenburg auf dem Gebiet der Thurgauer Gemeinde Märstetten in der Schweiz. Sie ist die älteste Steinburg des Kantons Thurgau und gehört auch zu den ältesten Steinburgen der Schweiz. Sie wurde ca. 800 bis 1200 n. Chr. gebaut und immer wieder erweitert. Zwei grössere archäologische Grabungen (1901 bis 1910 und 2014/2015) haben interessante Erkenntnisse gebracht.
Lage
Die Reste der Burg liegen auf einem kleinen, bewaldeten Hügel nordöstlich der Gemeinde und östlich der Klingenmühle nur wenige Meter südlich des Chemibaches und sind nur zu Fuss über eine Holzbrücke erreichbar.
Geschichte
Die Erbauer der Burg sind nicht bekannt. Es wird aber aufgrund einiger Funde vermutet, dass es das Geschlecht derer von Klingen war. Die Burg wurde um das Jahr 1200 n. Chr. verlassen. Genau zu dieser Zeit wurde der Stammsitz der von Klingen, die Burg Altenklingen, in der Nachbargemeinde Wigoltingen erbaut.[1]
Archäologische Grabungen
1. Grabung
Die ersten Grabungen wurden im Jahr 1901 von Fortbildungsschülern durchgeführt. Sie legten Mauerreste auf dem Hügelplateau frei. 1910 schaltete sich das Schweizerische Landesmuseum ein, und unter seiner Leitung wurden die Grabungen zu Ende gebracht. Es wurde ein detaillierter Plan der Burganlage erstellt. Die wenigen Fundstücke (Glasscherben, Deckel einer Dose, Münze) wurden nach Zürich überführt. Erwähnenswert ist dabei der schön gearbeitete Deckel, der mit einem Löwen geschmückt war. Da der Löwe das Wappentier derer von Klingen war, wird davon ausgegangen, dass diese Erbauer und Bewohner der Burg waren. Der Deckel wurde später aus dem Museum entwendet und ist nicht mehr aufgetaucht.[2] Die ausgegrabenen Mauerteile zerfielen mit der Zeit, und die Natur überwucherte die Anlage wieder.
2. Grabung
In den Jahren 2014/2015 wurden neue Grabungen durch das Amt für Archäologie des Kantons Thurgau, unterstützt durch die politische Gemeinde und die Bürgergemeinde Märstetten, initiiert. Teile der Mauern wurden wieder saniert und rekonstruiert. Die wenigen Funde, die bei den Ausgrabungen gemacht wurden, lassen darauf schliessen, dass die Burg gezielt verlassen und geräumt wurde. Die luxuriöse Art der Fundstücke führte auch zum Schluss, dass die Burgbewohner bedeutende und reiche Zeitgenossen waren.[1]
Beschreibung
Die als ungleiches Rechteck mit einer abgerundeten südwestlichen Ecke nord-süd-ausgerichtete Burg besass zuerst östlich ein Steingebäude, das wohl als Kapelle genutzt wurde und mit Malereien verziert war. Nordwestlich konnte ein hölzernes Grubenhaus nachgewiesen werden. Nördlich des Steinhauses bestand ein Brunnen. Im Süden befand sich ein weiteres kleines Gebäude, auf dessen Bereich später der Bergfried errichtet wurde. Östlich wurde ein Burggraben ausgehoben. Eine hölzerne Palisade wird angenommen.
Eine zweite Phase wird mit der Errichtung einer steinernen Burgmauer nachgewiesen. Die Ostmauer des Steingebäudes wurde wie oft üblich in die Burgmauer integriert.
In einer weiteren Bauphase wurde nördlich an das Steingebäude anstossend ein doppelt so grosser Palas gesetzt, der sich nördlich und östlich an die Burgmauer anschloss und den Brunnen integrierte. Der Bergfried wurde im Süden direkt in der südöstlichen Ecke errichtet und dieser Teil nach Westen als Vorhof oder Zwinger durch eine Zwischenmauer von der Burg abgetrennt. Westlich an der Burgmauer entlang im Zwinger entstanden weitere kleine Steingebäude, das Grubenhaus wurde ebenfalls in Stein gefasst. Vermutlich aus statischen Gründen musste der Turm verstärkt werden, wie die Ausgrabungen zeigten.
In einer letzten Bauphase wurde der Turm mit stärkeren Mauern und auf fast doppelten Grundriss vergrößert, nur wenige Meter nordwestlich in die Burg verschoben, neu gebaut. Dabei wurde notwendigerweise der südliche Zwinger neu gefasst und vergrössert. Wo der Zugang zur Burg war, ist nicht genau nachgewiesen, er kann aber im Süden nur wenige Meter neben dem Burgfried angenommen werden. Der ebenerdige Zugang zum Palas an der Westseite wurde vermauert und durch einen breiten Aufgang direkt ins erste Geschoss repräsentativ aufgewertet.[1]
Literatur
- Albin Hasenfratz: Die Altenburg bei Märstetten TG – Stammsitz der Herren von Klingen? In: Mittelalter : Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 13, 2008, S. 53–60. doi:10.5169/seals-166225#59
- A. Michel: Altenburg-Märstetten. In: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band 52, 1912, S. 72–75. doi:10.5169/seals-585135#80
- A. Michel: Die Ausgrabung der Altenburg bei Märstetten. In: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band 46, 1906, S. 81–86. doi:10.5169/seals-585771#97
Weblinks
- Märstetten, Ruine Altenburg auf der Website des Amtes für Archäologie des Kantons Thurgau
- Bericht über die Altenburg in den Kreuzlinger Nachrichten vom 30. Mai 2016
Einzelnachweise
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Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von nationaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
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