Alteburg (Essen)

Alteburg
StaatDeutschland
OrtEssen-Heidhausen
Entstehungszeitum 800
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandRuine
Geographische Lage51° 23′ N, 7° 0′ O
Alteburg (Nordrhein-Westfalen)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Alteburg ist als die größte und älteste Burganlage Essens eine karolingische Ringwallanlage südlich von Essen-Werden linksseitig der Ruhr in Nordrhein-Westfalen. Einige hundert Meter weiter nördlich auf dem Pastoratsberg befand sich im 9. bis 11. Jahrhundert eine ähnliche Anlage, die Herrenburg.[1]

Eine Werdener Urkunde vom 1.5.801 erwähnt einen Burgbach und beweist, dass es zu diesem Zeitpunkt schon eine Burg gab und somit die Alteburg schon vor der Gründung des Klosters Werden durch den Heiligen und Missionar Liudger im Jahre 799 entstanden sein muss, da eine Bauzeit von über 2 Jahren vermutet wird.

Die im Westen der Alteburg gelegene Hauptburg misst etwa 80.000 Quadratmeter. Dazu kommt im Bereich der Straße An der Alteburg eine Art Vorburg, die etwa vier Hektar groß war. Von deren Wällen ist mittlerweile kaum noch etwas zu sehen, Ausgrabungen wurden dort nie durchgeführt.

Der Essener Stadtarchäologe Detlef Hopp vermutet, „dass die Alteburg etwa im achten Jahrhundert zu einer Wehranlage ausgebaut wurde. Die Verwendung von Mörtel in der Hauptburg ist mit den Franken in Verbindung zu bringen. Ob die Burg allerdings ursprünglich fränkisch war, oder erst später von Franken eingenommen wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen“.

Heute ist die Ruine denkmalgeschützt und größtenteils nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.[1]

Ausgrabungen

Ausgrabungen fanden unter anderem unter Franz Körholz und Ernst Kahrs, dem damaligen Leiter des Ruhrlandmuseums, zwischen 1921 und 1938 statt. Auch in den letzten Jahren gab es immer wieder Gelegenheiten, bei Baumaßnahmen in den Boden zu schauen. Im Sommer 2017 wurde ein Fund gemacht, der neue Erkenntnisse zur Datierung liefert: Zwei Scherben von Tongefäßen des achten oder neunten Jahrhunderts, die im Bereich der Vorburg entdeckt wurden, beweisen, dass auch die Vorburg genutzt oder zumindest aufgesucht wurde.[2] Im August 2018 wurde festgestellt, dass Teile der mittelalterlichen Doppelwälle einem Brand zum Opfer gefallen waren, dadurch wurden neue Einblicke auf die Bauweise der antiken Steinmauer möglich, die hier, wie schon bei älteren Grabungen festgestellt wurde, aus Ruhrsandsteinplatten besteht und gemörtelt war. Diese Mörtelung verweist tatsächlich auf die Zeit um 800 und die Karolinger und somit auf den Zeitraum der frühesten Erwähnung des Burgbaches.[1]

Literatur

  • Detlef Hopp: Alteburg. In: Detlef Hopp, Bianca Khil, Elke Schneider (Hrsg.): Burgenland Essen. Burgen, Schlösser und feste Häuser in Essen. Klartext Verlag, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1739-2, S. 18–21.
  • Sigmar Zacharias: Die Alteburg in Essen-Werden. 1984. Broschüre.
  • Detlef Hopp: Neue Ausgrabungen auf der Alteburg in Essen-Werden. In: Elmar-Björn Krause (Hrsg.): Ur-Geschichte im Ruhrgebiet. Gelsenkirchen 1992, S. 125–128, Ill.

Weblinks

Commons: Alteburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Historische Einblicke ins Mittelalter: In Heidhausen steht eine Ruine aus der Zeit Karls des Großen. In: essen.de. Abgerufen am 21. März 2021.
  2. Neue Erkenntnisse zur Vorburg der Alteburg in Heidhausen. In: essen.de. Abgerufen am 21. März 2021.

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Reste der Zeche Pauline neben der Alteburg, Pastoratsberg in Essen-Heidhausen