Alte Wache (Köln)

Giebelfries der alten Wache
Wachen-Portikus mit U-Bahnbaustelle
Relikt des Giebelfrieses nach dem Abbruch, Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum

Die Alte Wache neben dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium am Waidmarkt in Köln war eines von drei neuen Wachtgebäuden, die die preußische Militärverwaltung im Einvernehmen mit der Stadt in den Jahren 1840/41 errichten ließ. Die Hauptwache auf dem Heumarkt wurde bereits 1877 abgebrochen, das ähnliche Wachgebäude, die Alte Wache Zeughaus dient heute dem Kölner Stadtmuseum für Wechselausstellungen.

Die Alte Wache am Waidmarkt war für 30 Mann geplant. Der Architekt am Platze, Schuberth, übernahm klassizistische Formen eines 1825 von Architekt Maximilian Joseph Hurtault errichteten Pavillons im Park des Schlosses von Saint-Cloud bei Paris. Der Portikus des Gebäudes und das nach Entwürfen des Bildhauers Friedrich Joseph Porcher[1] ausgeführte Giebelrelief von zwei ruhenden Kriegern überstanden den Zweiten Weltkrieg und den Einsturz des Historischen Archivs in der Severinstraße beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn am 3. März 2009.

Der als Zeugnis der Militärbauten Kölns[2] unter Denkmalschutz stehende dreibogige Portikus der Alten Wache wurde dabei durch herabgestürzte Dachteile des Stadtarchivs am rechten Außenpfeiler und der rechten Außenwand leicht beschädigt, wobei das Gewölbe keine Risse zeigte. Um die Bergungsarbeiten der Einsatzkräfte nicht zu behindern, wurde der Portikus in Abstimmung mit der Stadtkonservatorin niedergelegt. Die Einzelteile wurden gesichert und im Hinblick auf einen späteren Wiederaufbau eingelagert.[3] Teile des Giebelfrieses konnten in der Ausstellung „Der Waidmarkt. Drunter und Drüber“ (8. Oktober 2011 bis 18. Februar 2012) im Kölnischen Stadtmuseum besichtigt werden.

Einzelnachweise

  1. auch Borcher oder Porchers, siehe Mario Kramp: Klassizismus und Kontrolle. Die Alte Wache am Waidmarkt; in: Der Waidmarkt. Drunter und Drüber S. 118, Köln 2011, ISBN 9783761625453. Abweichende Schreibweise Borger (ohne Vornamen) bei Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, Abt.: Die Profanen Denkmäler, Verlag Schwann, Düsseldorf 1930, S. 357 (Reihe: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 7, Abt. 6)
  2. http://www.ingenieurgeograph.de/Publikationen_/Inventar/NW.pdf
  3. Stadtarchiv-Einsturz: KVB entschuldigen sich bei Anwohnern Rundschau Online, 9. März 2009

Weblinks

Commons: Alte Wache Waidmarkt (Köln) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 55′ 51,5″ N, 6° 57′ 23,8″ O

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Köln U-Bahn-Baustelle in der Severinstraße 7.jpg
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Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in der Kölner Altstadt Süd an der Westseite der Severinsstraße. Davor Rohre der U-Bahn-Baustelle. Gegenüber stürzte ein halbes Jahr später auf der Ostseite das Stadtarchiv ein. Das Preussische Tor wurde bei dem Einsturz beschädigt und konnte inzwischen unter Aufsicht des Stadtkonservators geborgen werden. Der Portikus war Teil eines einstigen preussischen Wachgebäudes und entstand um 1840.
Köln Waidmarkt Alte Wache Relikt Giebelfries-1.jpg
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Relikt des Giebelfrieses der Alten Wache in Köln (Severinstraße). Das Gebäude wurde nach dem Einsturz des Stadtarchives abgerissen. Objekt in der Ausstellung „Der Waidmarkt. Drunter und Drüber“ im Kölnischen Stadtmuseum
Ehemaliges-preußisches-Wachgebäude-Waidmarkt-Köln-2.jpg
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Giebelfries des Portikus eines zerstörten preußischen Wachgebäudes am Kölner Waidmarkt