Alte Synagoge (Chemnitz)

Alte Chemnitzer Synagoge
Gedenkstele für die am 10. November 1938 zerstörte Synagoge am Stephanplatz

Die Alte Synagoge am Stephanplatz in Chemnitz wurde von 1897 bis 1899 nach den Plänen des Chemnitzer Architekten Wenzel Bürger gebaut. Die mit romanischen und gotischen Stilelementen versehene und für 700 Gottesdienstbesucher gebaute Synagoge kostete etwa 300.000 Mark. Chemnitz erhielt mit dieser am 7. März 1899 feierlich geweihten Synagoge sein erstes jüdisches Gotteshaus.[1]

Der Sakralbau wurde in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 verwüstet und in Brand gesteckt. Die Ruine wurde anschließend schnell beseitigt. Am 10. November sprengte man das noch stehengebliebene Mauerwerk und am 11. November forderte man die Jüdische Gemeinde zur Beseitigung dieses „öffentlichen Ärgernisses“ auf. Da diese dazu nicht in der Lage war, setzte man zehn dienstfreie Feuerwehrleute und etwa 45 Helfer ein. Diese beseitigten in fünf Schichten vom 12. bis 15. November die restlichen Trümmer, wofür die Jüdische Gemeinde 35.905 Reichsmark zahlen musste. Das Grundstück wurde im folgenden Jahr für 500 Reichsmark von der Stadt aufgekauft.

Zum 50. Jahrestag, dem 13. November 1988, wurde ein Gedenkstein eingeweiht, auf dem zu lesen steht:

„An dieser Stelle stand die im Jahr 1899 von Rabbiner Dr. Mühlfelder geweihte Synagoge. Durch faschistische Brandstifter wurde sie in der Pogromnacht am 9. November 1938 in Schutt und Asche gelegt.“

Siehe auch

Literatur

  • Tilo Richter (Hrsg.): Der Kaßberg. Ein Chemnitzer Lese- und Bilderbuch. Passage-Verlag, Leipzig 1996, ISBN 3-9805299-0-8.

Weblinks

Commons: Alte Synagoge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Historisches Chemnitz – Die Synagoge

Koordinaten: 50° 49′ 48,1″ N, 12° 54′ 39,3″ O

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Chemnitz synagoge gedenkstein.jpg
Autor/Urheber: Daniel Weigelt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gedenkstein für die Synagoge in Chemnitz am Stephanplatz
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Synagoge am Stephanplatz in Chemnitz; erbaut 1897-1899, Entwurf von Architekt Wenzel Bürger, zerstört 1938