Alpine Skiweltmeisterschaften 1942

(11.) Alpine Skiweltmeisterschaften 1942

abgesagt
Ort:Garmisch-Partenkirchen, Deutsches Reich
Beginn:6. Februar 1942 (geplant)
Ende:15. Februar 1942 (geplant)
Nationen:13 (gemeldet)
Athleten:
Wettbewerbe:6 (geplant)
Sieger
HerrenDamen

Die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1942 waren als 11. Alpine Skiweltmeisterschaften vom 6. bis 15. Februar 1942 in Garmisch-Partenkirchen geplant.[1] Die Vergabe war am 3. Februar 1941 bei der FIS-Tagung in Cortina d’Ampezzo einstimmig erfolgt.[2][3][4] 13 Verbände hatten ihr Zusage gegeben. Wegen der Lage im Zweiten Weltkrieg wurde die Veranstaltung abgesagt.

Als sich im Dezember 1941 die Lage der deutschen Ostfront zunehmend verschlechterte („Winterkrise“, siehe Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42), ließ Reichspropagandaminister Joseph Goebbels Skier für die Front sammeln und erwirkte einen Führererlass, der alle internationalen Wintersportveranstaltungen in Deutschland verbot. Er führte dazu bei einer Ministerkonferenz Ende Dezember 1941 aus, „dass es für die deutschen Soldaten an der Front völlig untragbar sei, Berichte über internationale Winterwettkämpfe, noch dazu mit gesellschaftlichen Veranstaltungen, zu lesen …, während sie selbst unter Schnee, Eis und Kälte auf das schwerste zu leiden haben.“[5] Das Verbot wurde in einem Führererlass umgesetzt; der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten sagte deshalb Anfang 1942 alle skisportlichen Veranstaltungen, Lehrgänge, Wettkämpfe und Meisterschaften ab. Dazu gehörten auch die geplanten Skiweltmeisterschaften 1942.[6]

Im Rahmen dieser Veranstaltung hatte auch eine „Europäische Sportkonferenz“ einberufen werden sollen, die wegen der Absage ebenfalls nicht stattfand. Für den Sportfunktionär Sigfrid Edström deutete dies damals auf die schwindenden Siegesaussichten der Deutschen im Krieg hin.[7]

Einzelnachweise

  1. Harald Oelrich: Sportgeltung – Weltgeltung: Sport im Spannungsfeld der deutsch-italienischen Außenpolitik von 1918 bis 1945 (= Sportgeschichte regional. Bd. 5). Lit, Münster 2004, ISBN 978-3-8258-5609-0, S. 582.
  2. «Doch noch FIS-Kongress!»; «Sport Zürich» Nr. 14 vom 3. Februar 1941, Seite 3; Spalte 2
  3. «FIS-Tagung in Cortina»; «Sport Zürich» Nr. 15 vom 5. Februar 1941, Seite 3; Spalte 1
  4. Harald Oelrich: Sportgeltung – Weltgeltung: Sport im Spannungsfeld der deutsch-italienischen Außenpolitik von 1918 bis 1945 (= Sportgeschichte regional. Bd. 5). Lit, Münster 2004, ISBN 978-3-8258-5609-0, S. 495.
  5. Nils Havemann: Fußball unterm Hakenkreuz. Der DFB zwischen Sport, Politik und Kommerz. Campus, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37906-6, S. 420.
  6. Matthias Marschik: Sportdiktatur. Bewegungskulturen im nationalsozialistischen Österreich. Turia + Kant, Wien 2008, ISBN 978-3-85132-515-7, S. 361 (Ausschnitt).
  7. Arnd Krüger: The Role of Sport in German International Politics, 1918–1945. In: Pierre Arnaud, Jim Riordan (Hrsg.): Sport and International Politics. The Impact of Fascism and Communism on Sport. Spon, London 1998, ISBN 0-419-21440-2, S. 79–96, hier S. 91.

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