Alphen aan den Rijn

Gemeinde Alphen aan den Rijn
Flagge der Gemeinde Alphen aan den Rijn
Flagge
Wappen der Gemeinde Alphen aan den Rijn
Wappen
Provinz Zuid-Holland
BürgermeisterLiesbeth Spies (CDA)
Sitz der GemeindeAlphen aan den Rijn
Fläche
 – Land
 – Wasser
132,5 km2
126,47 km2
6,03 km2
CBS-Code0484
Einwohner114.174 (1. Jan. 2023[1])
Bevölkerungsdichte862 Einwohner/km2
Koordinaten52° 8′ N, 4° 40′ O
Bedeutender VerkehrswegN11 N207 N209 N231 N455
Vorwahl0172
Postleitzahlen2391, 2394, 2396, 2401–2409, 2445, 2471, 2731, 2735, 2771, 2811
WebsiteHomepage von Alphen aan den Rijn
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte

Alphen aan den Rijn (anhören) (deutsch Alphen am Rhein) ist eine Stadt und Gemeinde der niederländischen Provinz Südholland. Sie zählte am 1. Januar 2023 laut Angabe des CBS 114.174 Einwohner. Zum 1. Januar 2014 wurde die Gemeinde mit den ehemaligen Gemeinden Boskoop und Rijnwoude fusioniert.

Geographie

Alphen aan den Rijn liegt am Oude Rijn, genauer an der Mündung des kleinen Flusses Aar in den Oude Rijn, der von Utrecht kommend nach Leiden fließt. Alphen wird an der Ostseite durch die Gouwe und den Aarkanal begrenzt. Die Stadt liegt zwischen Leiden, Gouda und Bodegraven.

Die Gesamtfläche der Gemeinde hat sich nach der Fusion mit Boskoop und Rijnwoude im Jahr 2014 mehr als verdoppelt: Betrug sie vorher 57,68 km², so sind es seitdem 132,50 km².[2] Die Höhe liegt bei -1 m NAP.

Geschichte

Das Gebiet um Alphen aan den Rijn wurde bereits vor 2000 Jahren besiedelt. In der römischen Zeit war der Oude Rijn der Hauptarm des Rheins. Durch Ablagerungen des Flusses entstanden höher gelegene Ufergebiete. In Alphen ist dieses noch an der Namensgebung der Stadtteile „Hoge zijde“ und „Lage zijde“ („Hohe“ bzw. „Tiefe Seite“) am linken bzw. rechten Flussufer erkennbar. Im heutigen Zentrum der Stadt erbauten die Römer das castellum Albaniana („Siedlung am weißen Wasser“), von dem sich vermutlich der Name Alphen ableitete. Die Römer errichteten auch die erste Brücke über den Oude Rijn. Heute existieren fünf Brücken über den Oude Rijn, von denen zwei nur für Fußgänger freigegeben sind. Seit der Regierungszeit des römischen Kaisers Claudius (41–54 n. Chr.) waren zur Verteidigung der nördlichen Grenze am Rhein römische Soldaten in Albaniana stationiert. Im nahe gelegenen Dorf Zwammerdam wurden Reste eines weiteren römischen castellums gefunden, das den Namen Nigrum Pullum trug. In diesem Zusammenhang gelang mit der Entdeckung der Schiffsfunde von Zwammerdam in den Jahren 1971 bis 1974 eine kleine archäologische Sensation. Durch den entstehenden Handel entwickelte sich Alphen aan den Rijn zu einem bedeutenden Handelszentrum in der Region. Germanische Überfälle beendeten dies allerdings spätestens um die Jahre 260/270.

Nach vielen allgemeineren Problemen und Überschwemmungen, vor allem in Utrecht und Leiden wurde der Oude Rijn 1122 bei Wijk bij Duurstede abgedeicht. Der Lek genannte Arm wurde dadurch der Hauptarm des Rheinwassers. Am Oude Rijn hat es seitdem keine Überschwemmungen mehr gegeben. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich Alphen als Knotenpunkt des Handels über Land und Wasser weiter. Die heutige Gemeinde Alphen aan den Rijn entstand 1918 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Alphen, Aarlanderveen und Oudshoorn. 1964 wurde auch das Dorf Zwammerdam eingemeindet.

Im Oktober 2001 wurde Alphen aan den Rijn zur grünsten Stadt der Niederlande gekürt. Im September 2002 wurde Alphen aan den Rijn dieser Titel europaweit zuerkannt. Am 9. April 2011 ereignete sich der Amoklauf von Alphen, bei dem acht Menschen getötet und weitere 17 verletzt wurden.

Die Gemeinden Alphen aan den Rijn, Boskoop und Rijnwoude fusionierten zum 1. Januar 2014.[3] Die neue Gemeinde übernahm den bestehenden Namen Alphen aan den Rijn.[4]

Anfang August 2015 war Alphen aan den Rijn erneut in den internationalen Medien, als zwei Fahrzeugkrane auf einem Ponton beim Abladen eines Brückenteils bei Modernisierungsarbeiten der örtlichen Königin-Juliane-Brücke auf Wohn- und Geschäftsgebäude stürzten und diese zerstörten.[5]

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[6]
Wahlbeteiligung: 53,29 %
 %
20
10
0
18,85
13,53
13,38
11,31
10,07
6,72
6,26
4,89
4,59
10,41
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−5,23
+1,89
−0,32
−2,07
+2,62
+2,99
+0,38
−1,08
−1,51
+2,35
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Nieuw Elan
f RijnGouweLokaal
j SGP 4,06 % (+0,24 %), FvD 3,58 % (+3,58 %), Beter Alphen 2,77 % (–1,47 %)

In Alphen aan den Rijn wird der Gemeinderat wie folgt gebildet:

ParteiSitze[6]a
198219861990199419982002200620102013b20182022
Nieuw Elan36108
GroenLinksc223323356
VVD99899887565
CDA11101176765765
D6621453213434
RijnGouweLokaalc112
ChristenUnie233322
SP01244342322
PvdA58534475422
SGP210000211
RPF122
GPV
FvD1
Beter Alphen211111
Alphen éénde222
TROTS1
Leefbaar Alphen/Alphense Stadspartij2210
Initiatiefgroep Democratisch Alphen10
Progressief Alphenc1
PPR1
PSP1
CPN
Gesamt3131333333353535393939
Anmerkungen
a 
Parteien, die zwar an der Wahl teilgenommen hatten, aber keinen Ratssitz erlangen konnten, werden nicht berücksichtigt.
b 
Aufgrund der Eingemeindung von Boskoop und Rijnwoude zum 1. Januar 2014 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 2013 statt.
c 
Die Mitglieder von Progressief Alphen schlossen sich bei der Kommunalwahl 1990 der örtlichen GroenLinks-Fraktion an.
d 
Alphen één ging zur Kommunalwahl 2013 in die neu gegründete Lokalpartei RijnGouweLokaal auf.
e 
Im Jahr 2002 kandidierte Alphen één als Vrije Lijst.

Bürgermeister

Seit dem 15. Dezember 2014 ist Liesbeth Spies (CDA) amtierende Bürgermeisterin der Gemeinde.[7] Zu ihrem Kollegium zählen die Beigeordneten Gerard van As (Nieuw Elan), Kees van Velzen (CDA), Leo Maat (GroenLinks), Gert-Jan Schotanus (Nieuw Elan), Han de Jager (CDA) sowie der Gemeindesekretär Peter Derk Wekx.[8]

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Das alte Rathaus von Alphen aan den Rijn.
Die Hebebrücke über die Gouwe in Alphen aan den Rijn.
  • Oudshoornse kerk, eine Kirche am Ufer des Oude Rijns, gegründet 1665 durch Cornelis de Vlaming van Oudshoorn
  • Remonstrantse kerk. Zuvor, bis 1948, war das Gebäude eine Synagoge.[9]
  • Korenmolen de Eendracht, diese elf Meter genu breite Mühle wurde ursprünglich 1752 am Nordende des Kanals Gouw in Zaandam errichtet. 1898 wurde sie nach Alphen a/d Rijn umgesetzt, um dort eine andere Mühle zu ersetzen. Bis 1955 wurde die Mühle kommerziell betrieben, seitdem ist sie hin und wieder dem Publikum zugänglich.
  • Das frühere Rathaus (Voormalig Raadhuis) wurde 1937 bis 1939 erbaut.
  • Das im Januar 2003 eröffnete neue Rathaus (Nieuwe Stadhuis) ist dem Trend der Zeit entsprechend mit viel Offenheit und Glas gestaltet.
  • Brugkerk, spätgotische Kirche im Ortsteil Koudekerk aan den Rijn
  • Vogelpark „Avifauna“
  • Wichtigster Anziehungspunkt für Touristen ist der Archäologische Themenpark Archeon, in dem Akteure die Besucher durch nachgebildete Gebäude u. a. der Römerzeit und des Mittelalters führen.

Wirtschaft

Alphen aan den Rijn hat viele, vor allem mittelgroße und kleine Industriebetriebe. Fast alle Branchen sind im Ort vertreten. Auch Handelsbetriebe aller Art gibt es auf einem der vielen Gewerbegeländen. Auch der Tourismus (siehe oben: Sehenswürdigkeiten) und die Viehwirtschaft (Milchprodukte, Käse) sind bedeutend.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Piet van der Touw (* 1940), Radrennfahrer
  • Arnold Verruijt (1940–2022), Geotechniker
  • Eric Bergshoeff (* 1955), Physiker
  • Toon Roos (* 1964), Jazzmusiker
  • Joop Lankhaar (* 1966), Fußballspieler
  • Wouter van Pelt (* 1968), Hockeyspieler
  • Salah Edin (* 1980), Rapper
  • John Heitinga (* 1983), Fußballspieler
  • Leon de Kogel (* 1991), Fußballtrainer und -spieler
  • Reinier Zonneveld (* 1991), DJ und Musikproduzent
  • Bart van den Berg (* 1993), Tennisspieler
  • Mats Knoester (* 1998), Fußballspieler
  • Kerstin Casparij (* 2000), Fußballspielerin

Weblinks

Commons: Alphen aan den Rijn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2023 (niederländisch).
  2. Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS): Demografische kerncijfers per gemeente 2014 (Demografische Kennziffern der Gemeinden 2014) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF, niederländisch), Seite 38
  3. Fusie Alphen aan den Rijn met Boskoop en Rijnwoude is rond. In: Omroep West. 16. Mai 2013, abgerufen am 20. Mai 2018 (niederländisch).
  4. Het nieuwe woordmerk beweegt. In: alphens.nl. 8. Mai 2013, abgerufen am 20. Mai 2018 (niederländisch).
  5. MSN: Schwimmende Baukräne zerstörten Häuser in Holland (Memento vom 7. August 2015 im Internet Archive)
  6. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2013 2018 2022, abgerufen am 23. April 2022 (niederländisch)
  7. Sarie Katsman: Liesbeth Spies nieuwe burgemeester Alphen aan den Rijn. In: Algemeen Dagblad. De Persgroep Nederland, 15. Oktober 2014, abgerufen am 20. Mai 2018 (niederländisch).
  8. Burgemeester en wethouders. In: alphenaandenrijn.nl. Gemeente Alphen aan den Rijn, abgerufen am 24. Juni 2019 (niederländisch)
  9. Van synagoge tot remonstrantse kerk. Een korte geschiedenis van een gebouw, abgerufen am 9. April 2021.

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Raadhuisstraat 100, Alphen aan den Rijn.jpg
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Wapen van Alphen aan den Rijn

Coat of arms in use by the Dutch municipality of Alphen aan den Rijn 2014 version
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Vlag Alphen aan den Rijn.svg
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Vlag van de gemeente Alphen aan den Rijn na samenvoeging van Boskoop, Rijwoude, Benthuizen en Alphen aan den Rijn.
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