Alo (Königreich)

Royaume coutumier d’Alo
Königreich Alo
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Amtssprachede jure: Französisch
de facto: Futunisch
HauptstadtMalaʻe
Staats- und RegierungsformKönigreich im französischen Überseegebiet Wallis und Futuna
StaatsoberhauptKönig von Alo Lino Leleivai
RegierungschefPremierminister von Alo Petelo Leleivai
Fläche53 km²
Einwohnerzahl1948 (2018)
Bevölkerungsdichte37 Einwohner pro km²
WährungCFP-Franc
National­hymneMarseillaise
ZeitzoneUTC+12
Kfz-KennzeichenF
ISO 3166WF-AL
Internet-TLD.wf
Telefonvorwahl+681
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Karte der Königreiche Alo und Sigave
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Alo (inoffiziell auch Tuʻa oder Königreich Futuna) ist ein Königreich auf den Horn-Inseln und liegt wie die Königreiche Uvea und Sigave im französischen Überseegebiet Wallis und Futuna. Es umfasst die Insel Alofi und etwa zwei Drittel von Futuna. Nach der Verfassung von 1961 werden die drei Königreiche von Frankreich anerkannt.[1]

Gebiet

Das Gebiet des Königreichs besteht aus zwei Teilen: Ein Teil liegt auf der sehr schwach besiedelten Insel Alofi und der andere Teil besteht aus etwa zwei Dritteln der Insel Futuna, wo fast alle Dörfer von Alo liegen. Der andere Teil Futunas gehört zum Königreich Sigave.

Im nördlichen Zentrumsteil von Futuna liegt der Mont Puke, der einen Grenzpunkt zwischen Sigave und Alo darstellt. Er ist der höchste Punkt der Insel und des Königreichs Alo. Auf Alofi liegt der Berg Kolofau.

Geschichte

Entdeckung

Im Mai 1616 wird Futuna und Alofi von den niederländischen Seefahrern Jacob Le Maire und Willem Cornelisz Schouten entdeckt. Der französische Seefahrer Louis Antoine de Bougainville entdeckt die Inselgruppe 1768 wieder und gibt den Namen Futuna (das verlorene Kind des Pazifik).

Entwicklung als Teil Frankreichs

1887 haben viele polynesische Könige einen Protektoratsvertrag mit Frankreich geschlossen. So auch der König von Alo. 1961 wurde Alo nach einer Volksabstimmung ein Teil des neuen französischen Überseegebiets Wallis und Futuna.

Bevölkerung

Im Jahr 2018 wohnten in Alo 1948 Menschen.[2] Die Bevölkerung nimmt ab, da es 2013 noch 2156 Menschen und 2003 sogar noch 2993 Menschen waren. Der Rückgang ist vor allem durch die insgesamt schwache Wirtschaft in Wallis und Futuna und die Abwanderung aus diesen Gründen z. B. nach Neukaledonien zu begründen.

Politik

Der König von Alo ist als traditioneller Monarch Oberhaupt für die inneren Angelegenheiten im Königreich. Er setzt fünf Minister für die Verwaltung ein, denen steht der Premierminister von Alo vor. Die Dörfer im Königreich haben einen Dorfvorsteher.[3]

Verwaltungsgliederung

Das Königreich ist nicht in mehrere Distrikte unterteilt, sondern bildet nur einen einzigen Distrikt, wie in Sigave. So besteht Alo und Sigave jeweils aus nur einem Distrikt und Uvea aus drei Distrikten, sodass es insgesamt fünf Distrikte in Wallis und Futuna gibt. Die nächste Verwaltungseinheit in Alo sind die neuen Dörfer:

DorfEinwohner (2018)[4]Insel
Ono524Futuna
Taoa480Futuna
Kolia254Futuna
Vele209Futuna
Malaʻe168Futuna
Poi160Futuna
Tamana152Futuna
Tuatafa2Futuna
Alofitai1Alofi

Infrastruktur

Luftverkehr

Im Südosten der Insel Futuna liegt der Flughafen Futuna Pointe Vele. Von dort werden mehrmals täglich Flüge von Aircalin zum Flughafen Wallis-Hihifo angeboten. Sie werden mit Turboprop-Flugzeugen des Typs De Havilland-Bombardier Twin Otter durchgeführt.

Straßennetz

In Alo gibt es zwei routes territoriales, die die meisten Dörfer miteinander verbinden. Da die Dörfer nur an der Küste liegen, verläuft die RT1 einmal um die Insel Futuna herum und verläuft somit auch durch Sigave. Die kurze RT2 verbindet den Flughafen mit der RT1.

Schiffsverkehr

In Alo gibt es keinen Hafen für Schiffe. Deshalb dient der Hafen von Leava auch als Hafen für Alo.

Wirtschaft

Die Wirtschaft in Alo ist schwach. Die meisten Menschen leben noch relativ traditionell von Subsistenzwirtschaft[5] wie im Rest von Wallis und Futuna. Französische Entwicklungsgelder werden von der Gesamtregierung von Wallis und Futuna in Mata-Utu verwaltet.

Einzelnachweise

  1. Résultats de la recherche | Insee. Abgerufen am 13. Mai 2017 (französisch).
  2. Recensement de la population 2018. (PDF; 336 kB) In: statistique.wf. Service Territorial de la Statistique et des Etudes Economiques (STSEE), 2018, archiviert vom Original am 29. November 2018; abgerufen am 29. November 2018 (französisch).
  3. New king crowned in Futuna. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 11. April 2020; abgerufen am 3. Januar 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pacificmagazine.net
  4. Les populations légales de Wallis et Futuna en 2018. Populations des villages. Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE), 27. Dezember 2018, abgerufen am 14. November 2020 (französisch).
  5. Présentation économique. In: Les services de l’État à Wallis et Futuna. Préfecture des îles Wallis et Futuna, 26. April 2016, abgerufen am 10. Dezember 2017 (französisch).

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Die Horn-Inseln mit Futuna im Norden und Alofi im Süden.
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