The Allman Brothers Band

The Allman Brothers Band

The Allman Brothers (Konzert 2010)
Allgemeine Informationen
HerkunftMacon, Vereinigte Staaten
Genre(s)Rock
Gründung1969
Auflösung2014
Websitewww.allmanbrothersband.com
Gründungsmitglieder
Gregg Allman († 2017)
Berry Oakley (bis † 1972)
Gitarre
Duane Allman (bis † 1971)
Gitarre, Gesang
Dickey Betts (bis 2000)
Butch Trucks († 2017)
Jai Johanny „Jaimoe“ Johanson (bis 1980)
Letzte Besetzung
Gesang, Keyboard, Gitarre
Gregg Allman
Oteil Burbridge (ab 1997)
Gitarre
Derek Trucks (ab 1999)
Gitarre, Gesang
Warren Haynes (1989–1997; ab 2000)
Schlagzeug
Butch Trucks
Schlagzeug
Jai Johanny „Jaimoe“ Johanson (ab 1989)
Marc Quinones (ab 1991)
Ehemalige Mitglieder
Keyboard
Chuck Leavell (1972–1976)
Bass
Lamar Williams (1972–1976; † 1983)
Gitarre
Dan Toler (1978–1982; † 2013)
Bass
David „Rook“ Goldflies (1978–1982)
Schlagzeug
David Toler (1980–1982; † 2011)
Keyboard
Mike Lawler (1980–1982)
Bass
Allen Woody (1989–1997; † 2000)
Keyboard
Johnny Neel (1989–1990)
Gitarre
Jack Pearson (1997–1999)

Die Allman Brothers Band war eine Rockband aus Macon, Georgia, im Süden der USA. Sie war die erste und auch eine der wichtigsten Bands des Southern Rock und hatte ihre größten Erfolge Anfang der 1970er Jahre.

Geschichte

Gegründet 1969, bestand die Band ursprünglich aus Duane Allman (Gitarre), Gregg Allman (Gesang, Keyboard), Dickey Betts (Gitarre), Berry Oakley (Bass), Butch Trucks (Schlagzeug) und Jai Johanny „Jaimoe“ Johanson (Schlagzeug, Percussion). Die eigentlichen Allman-Brüder, Duane und Gregg, spielten zuvor in verschiedenen Gruppen, u. a. den Escorts, den Allman Joys und zuletzt Hour Glass. Als Hour Glass ihren Plattenvertrag verloren, gründete Duane die Allman Brothers Band.

1969 brachten sie ihr zunächst wenig beachtetes erstes Album heraus, The Allman Brothers Band. Das zweite Album Idlewild South (1970) war bereits ein Achtungserfolg. Mehr als mit ihren Studioalben erspielte sich die Band in ihren frühen Jahren jedoch eine ausgesprochene Reputation als Liveband, wobei Stücke wie Whipping Post vom Debütalbum oder In Memory of Elizabeth Reed vom Nachfolgealbum auf der Bühne mit ausufernden Soli und Jams oft zu einem Vielfachen ihrer ursprünglichen Länge ausgedehnt wurden. Unter anderem spielte die Gruppe gleich zwei Sets beim Atlanta International Pop Festival (1970).[1] Schließlich war es dann auch ein die Stimmung solcher Konzerte einfangendes Livealbum mit dem Titel At Fillmore East (1971), das den endgültigen Durchbruch brachte. Doch schon wenig später starb Duane Allman an den Folgen eines Motorradunfalls.

Die Band beendete das mit Duane begonnene vierte Album Eat a Peach. Chuck Leavell (Piano) wurde in die Band aufgenommen. Nach der Veröffentlichung von Eat a Peach starb auch Berry Oakley durch einen Motorradunfall, nicht weit von der Stelle, an der Duane verunglückt war.

Lamar Williams ersetzte Oakley. Das nächste Album Brothers and Sisters erschien 1973. Es enthielt die heute bekanntesten Hits der Band, Ramblin' Man und das Instrumentalstück Jessica.

Aufgrund persönlicher Differenzen driftete die Band auseinander. Gregg Allman und Dickey Betts starteten Solokarrieren. Gregg heiratete Cher. Drogenmissbrauch forderte seinen Tribut. 1975 entstand das Album Win, Lose or Draw, im selben Jahr wurde außerdem noch das Kompilationsalbum The Road Goes On Forever veröffentlicht. Im Mai 1976 kam das Ende der Band, nachdem Gregg Allman in einem Drogenverfahren gegen einen Bandmitarbeiter ausgesagt hatte. Leavell, Johanson und Williams gründeten Sea Level, während Betts an seiner Solokarriere arbeitete. Es erschien mit Wipe the Windows, Check the Oil, Dollar Gas ein Livealbum, welches auch bisher unveröffentlichtes Material brachte.

1978 gab es eine Wiedervereinigung der Band ohne Chuck Leavell und Lamar Williams, aber mit Dan Toler (Gitarre) als neuem Mitglied. 1979 kam das Album Enlightened Rogues heraus. Aber bereits 1982 brach die Gruppe erneut auseinander.[2]

Erst 1989 stellte sich der Erfolg mit der Reformierung der Band und mit Seven Turns, dem ersten Studioalbum seit neun Jahren, wieder ein. Seit dieser Zeit war Warren Haynes Gitarrist der Gruppe; er wurde von Dickey Betts eingeführt und war vorher bereits Mitglied in dessen Dickey Betts Band gewesen.[3]

1995 wurde die Allman Brothers Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[4]

Im Jahr 2000 kam es dann zur Trennung der Gruppe von ihrem Gründungsmitglied Dickey Betts.[5] Seit dieser Zeit sind Derek Trucks und Warren Haynes, der kurzzeitig nicht mehr Teil der Band war, die beiden Gitarristen der Gruppe. Diese Formation mit Gregg Allman, Butch Trucks, Jaimoe, Marc Quinones, Oteil Burbridge, Derek Trucks und Warren Haynes wurde eine der stabilsten und dauerhaftesten der gesamten Bandgeschichte.[6]

Im Januar 2014 entschieden Derek Trucks und Warren Haynes, dass beide im Laufe des Jahres die Band verlassen werden, um mehr Zeit und Energie in ihre eigenen Gruppen zu investieren.[7] Gregg Allman gab daraufhin bekannt, dass die Allman Brothers Band damit beendet sei und auch er sein Soloprojekt Gregg Allman and Friends verfolgen würde.[8]

Butch Trucks und Gregg Allman, die als einzige allen Besetzungen der Band angehört hatten, starben 2017 im Abstand weniger Monate.

Besetzung

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9][10][11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE CH UK US
1970The Allman Brothers BandUS188
(5 Wo.)US
Idlewild SouthUS38
(22 Wo.)US
1971At Fillmore EastUK
Silber
Silber
UK
US13
Platin
Platin

(47 Wo.)US
Live aufgenommen am 12. März 1971 in New York
Platz 49 der Rolling-Stone-500[12], Grammy Hall of Fame (1999)[13]
1972Eat a PeachUS4
Platin
Platin

(48 Wo.)US
Duane & Gregg AllmanUS129
(8 Wo.)US
ursprünglich aufgenommen 1968
An Anthology
Duane Allman
US28
Gold
Gold

(26 Wo.)US
1973BeginningsUS25
Gold
Gold

(55 Wo.)US
Wiederveröffentlichung von The Allman Brothers Band und Idlewild South als Doppelalbum
Brothers and SistersDE52
(2 Wo.)DE
UK42
(3 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(56 Wo.)US
in DE erst 2013 in den Charts
Early Allman
Allman Joys
US171
(8 Wo.)US
ursprünglich aufgenommen 1966
1974An Anthology, Vol. II
Duane Allman
US49
(16 Wo.)US
Kompilation
1975Win, Lose or DrawUS5
Gold
Gold

(14 Wo.)US
The Road Goes On Forever, a Collection of Their Greatest RecordingsUK54
(1 Wo.)UK
US43
(14 Wo.)US
Best-of-Album
1976Wipe the Windows, Check the Oil, Dollar GasUS75
(10 Wo.)US
Livealbum
1979Enlightened RoguesUS9
Gold
Gold

(24 Wo.)US
1980Reach for the SkyUS27
(13 Wo.)US
1981Brothers of the RoadUS44
(12 Wo.)US
The Best of the Allman BrothersUS189
Gold
Gold

(3 Wo.)US
Best-of-Album
1989DreamsUS103
Gold
Gold

(11 Wo.)US
Kompilation
1990Seven TurnsUS53
(16 Wo.)US
1991Shades of Two WorldsCH37
(1 Wo.)CH
US85
(17 Wo.)US
1992An Evening with the Allman Brothers Band - First SetUS80
(8 Wo.)US
Livealbum
1994Where It All BeginsUS45
Gold
Gold

(21 Wo.)US
1995An Evening with the Allman Brothers Band - 2nd SetUS88
(4 Wo.)US
Livealbum
2003Hittin’ the NoteDE55
(1 Wo.)DE
US37
(7 Wo.)US
2004One Way Out – Live At The Beacon TheatreUS190
(1 Wo.)US
Livealbum
2014Play All Night: Live at the Beacon Theatre 1992US43
(1 Wo.)US
Livealbum
The 1971 Fillmore East RecordingsDE22
(3 Wo.)DE
US57
(1 Wo.)US
Livealbum
2017A Decade of Hits 1969–1979US39
(2 Wo.)US
Kompilation
2020Trouble No More − 50th Anniversary CollectionDE51
(1 Wo.)DE
CH57
(1 Wo.)CH
Kompilation
The Final NoteUS168
(1 Wo.)US
Livealbum, aufgenommen 1971
2022Syria Mosque: Pittsburgh, Pa January 17, 1971DEDECHCH
Livealbum, aufgenommen 1971

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1981: Story of the Allman Brothers
  • 1991: Live at Ludlow Garage 1970 (retrospektiv)
  • 1992: The Fillmore Concerts (Doppel-CD)
  • 1992: Ramblin’ Man
  • 1993: Collection
  • 1994: Best Of: Hell and High Water
  • 1996: Fillmore East Feb ’70 (retrospektiv)
  • 1998: Mycology
  • 1998: Live at Great Woods (DVD, US:PlatinPlatin)
  • 2000: Peakin’ at the Beacon (live)
  • 2000: 20th Century Masters – The Best of the Allman Brothers Band (US:GoldGold)
  • 2001: The Road Goes On Forever
  • 2001: Madness of the World
  • 2003: The Allman Brothers Band: Live at the Beacon Theatre (DVD, US:PlatinPlatin)
  • 2016: Live from A & R Studios
  • zudem zahlreiche vollständige Konzertmitschnitte in der Reihe Instant Live bei dem bandeigenen Label „The Allman Brothers Band Recording Company“[14]

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[9][10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1971Revival (Love Is Everywhere)
Idlewild South
US92
(3 Wo.)US
1972Ain’t Wastin’ Time No More
Eat a Peach
US77
(4 Wo.)US
Melissa
Eat a Peach
US86
(2 Wo.)US
One Way Out
Eat a Peach
US86
(4 Wo.)US
1973Ramblin’ Man
Brothers and Sisters
US2
(16 Wo.)US
1974Jessica
Brothers and Sisters
US65
(6 Wo.)US
Instrumental
Grammy (Rockinstrumental) für die Liveversion von 1995
1975Nevertheless
Win, Lose or Draw
US67
(3 Wo.)US
Louisiana Lou and Three Card Monty John
Win, Lose or Draw
US78
(3 Wo.)US
B-Seite von Nevertheless
1979Crazy Love
Enlightened Rogues
US29
(9 Wo.)US
1980Angeline
Reach for the Sky
US58
(8 Wo.)US
1981Straight from the Heart
Brothers of the Road
US39
(11 Wo.)US

Weitere Singles

  • 1969: Black Hearted Woman
  • 1969: Dreams
  • 1969: Whipping Post (Song That Shaped Rock and Roll[15] / Platz 393 der Rolling-Stone-500[16])
  • 1979: Can’t Take It with You
  • 1980: Mystery Woman
  • 1981: Two Rights
  • 1990: Good Clean Fun
  • 1990: Seven Turns
  • 1990: It Ain’t Over Yet
  • 1991: End of the Line
  • 1994: No One to Run With
  • 1994: Back Where It All Begins
  • 2003: Firing Line

Auszeichnungen

Anmerkungen

Auf der LP/CD "Brothers and Sisters" wirkte als zweiter Gitarrist neben Dickey Betts auch Les Dudek mit. Er war auch bei einigen Live-Auftritten dabei, die nach der Plattenveröffentlichung liefen. Les Dudek brachte selbst einige Platten heraus, u. a. Ghost Town Parade. Sein Gitarrenspiel kam dem von Duane Allman sehr nahe.

Das wohl bekannteste Stück der Allman Brothers, das Instrumentalstück Jessica, war in den 1970er und frühen 1980er Jahren die Titelmelodie der BR-Rockmusiksendungen im Zündfunk (Club 16, Zündfunk Club). Auch der WDR verwendete es mehrfach als Unterlegmusik und Erkennungsmelodie, z. B. für die Radiosendungen Sounds und Schüler machen Programm, beide in den 1970er Jahren auf WDR 2. Seit 2002 eröffnet es bis heute die britische TV-Sendung Top Gear des Senders BBC, jedoch handelt es sich hier nicht um die Originalversion der Allman Brothers, sondern um eine stark gekürzte Interpretation von etwa 20 Sekunden Länge. Gespielt wird das Stück jeweils zu Beginn einer Folge als Begleitung des Vorspanns. In der 11. Folge der 6. Staffel wurde durch einen der Moderatoren (James May) versucht, den Top Gear Tune mittels Motorengeräuschen unterschiedlicher Motoren bei verschiedenen Drehzahlen wiederzugeben.

Literatur

  • William Perkins: No Saints, No Saviours. My Years With the Allman Brothers Band. Mercer University Press, 2005, ISBN 0-86554-967-2.

Weblinks

Commons: The Allman Brothers Band – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liner Notes zu den 2020/21 digital und als DoCD veröffentlichten Aufnahmen der Band beim Atlanta International Fop Festival[1], siehe auch englischen Wikipedia-Artikel zur Veröffentlichung.
  2. Bibliographieabschnitt der 80er bei thebighousemuseum.com
  3. The Gibson Interview: Warren Haynes von Ted Drozdowski bei gibson.com (Memento vom 6. September 2014 im Internet Archive)
  4. Rock and Roll Hall of Fame Die Allman Brothers Band in der Rock and Roll Hall of Fame
  5. Meldung bei relix.com
  6. Bibliographieabschnitt der 2000er bei thebighousemuseum.com
  7. Warren Haynes and Derek Trucks Leaving Allman Brothers Band von Patrick Doyle bei rollingstone.com
  8. Gregg Allman Says The Allman Brothers Will Stop Touring After 2014 bei relix.com (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive)
  9. a b Chartquellen: Deutschland Schweiz UK USA
  10. a b The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7. / Top Pop Singles 1955–2006 von Joel Whitburn, 11th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-172-1.
  11. Die Allman Brothers Band in der Gold-/Platindatenbank der RIAA (USA), die Allman Brothers Band in der Gold-/Platindatenbank der BPI (UK)
  12. 49. The Allman Brothers Band, ‘At Fillmore East’ (Memento vom 26. März 2014 im Internet Archive) in 500 Greatest Albums of All Time, Rolling Stone, 31. Mai 2012
  13. Grammy Hall of Fame, grammy.com, abgerufen am 27. Mai 2018
  14. Hittin' the Note
  15. a b 500 Songs That Shaped Rock, Kopie bei infoplease, abgerufen am 27. Mai 2018
  16. 393. The Allman Brothers Band, ‘Whipping Post’ in 500 Greatest Songs of All Time, Rolling Stone, 2010 Edition, abgerufen am 27. Mai 2018
  17. 100 Greatest Artists of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2013; abgerufen am 8. August 2017 (englisch).

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The Allman Brothers Band performing at the United Palace Theatre in New York City