Allianz für Deutschland

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Helmut Kohl bei einer Wahlkundgebung der Allianz für Deutschland in Karl-Marx-Stadt, März 1990
Flugblatt der Allianz für Deutschland

Die Allianz für Deutschland war ein Wahlbündnis, das sich am 5. Februar 1990 zu den ersten und letzten freien Wahlen zur Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 18. März 1990 zusammenschloss.

Die Christlich-Demokratische Union (CDU-Ost) als ehemalige Blockpartei der DDR und die in der Wendezeit neugegründeten Parteien Deutsche Soziale Union (DSU) und Demokratischer Aufbruch (DA) bildeten ein in der rechten Mitte des Parteienspektrums angesiedeltes Wahlbündnis, das Allianz für Deutschland genannt wurde.

Wesentlichen Anteil an diesem Zusammenschluss hatte die CDU (West) unter dem damaligen Vorsitzenden und Kanzler der Bundesrepublik Helmut Kohl. An den Verhandlungen nahm ursprünglich noch die Deutsche Forumpartei teil; diese schloss sich dann aber dem liberalen Parteienbündnis Bund Freier Demokraten (BFD) an.

Die Allianz für Deutschland trat für eine schnelle deutsche Wiedervereinigung sowie für die Wiederherstellung der alten Länder ein, wie sie bis 1952 in der DDR bestanden hatten. Mit 48,15 % der abgegebenen Stimmen (CDU 40,9 %; DSU 6,3 %; DA 0,9 %) gewann die Allianz für Deutschland klar die Volkskammerwahl und erreichte 192 von 400 Mandaten. Da es keine Sperrklausel gab, reichte das Ergebnis nicht für die absolute Mehrheit und die Allianz für Deutschland bildete mit den Liberalen (BFD) und der SPD-Ost eine Große Koalition. Ministerpräsident wurde der Spitzenkandidat der Allianz Lothar de Maizière (CDU-Ost).

Der Vorsitzende des Allianzmitglieds Demokratischer Aufbruch Wolfgang Schnur wurde im März 1990, wenige Tage vor der Wahl, als langjähriger IM des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) enttarnt. Trotz seines Rücktritts am 14. März hatte seine Partei einen katastrophalen Glaubwürdigkeitsverlust und infolgedessen ein bescheidenes Wahlergebnis. Sie fusionierte am 4. August 1990 mit der CDU-Ost, die sich wiederum am 2. Oktober 1990 (einen Tag vor der Wiedervereinigung) mit der West-CDU vereinigte. Die DSU blieb nach der Wahl am 18. März 1990 selbständig.

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18. März: Allianz für Deutschland Nur die Parteien der Mitte schaffen den Aufbau unseres Landes... Nie wieder Sozialismus DA DSU CDU ...
Abbildung:
Nationalfarben
Kommentar:
Beidseitig bedruckt
Plakatart:
Textplakat Allgemein
Auftraggeber:
Verantw.: DA, DSU, CDU
Objekt-Signatur:
10-024 : 5011
Bestand:
Plakate aus der SBZ/DDR (10-024)
GliederungBestand10-18:
Plakate aus der SBZ/DDR (10-024) » Wahl zur Volkskammer am 18.3.1990 » Allianz für Deutschland
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
ADN-ZB Kasper 1.3.90
Karl-Marx-Stadt: Mit einem Meer von schwarz-rot-goldenen und grün-weißen Fahnen begrüßten Zehntausende Bürger den Bundeskanzler und Vorsitzenden der CDU der BRD, Helmut Kohl, der auf einer Wahlkundgebung der "Allianz für Deutschland" sprach."