Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
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Staatliche Ebene | Bundesebene | ||
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts | ||
Aufsicht | Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und Bundesministerium für Finanzen | ||
Gründung | 1947 | ||
Hauptsitz | Wien, Österreich | ||
Website | www.auva.at |
Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (kurz AUVA) ist eine Einrichtung der österreichischen Sozialversicherung. Sie ist Teil der gesetzlichen Unfallversicherung.
Die AUVA ist die soziale Unfallversicherung für rund 4,5 Millionen Personen. Davon sind 3,1 Millionen unselbständig Erwerbstätige sowie 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende vom verpflichtenden Kindergartenjahr bis zum Studienabschluss. Außerdem sind zahlreiche freiwillige Hilfsorganisationen sowie Lebensretter in die Versicherung miteinbezogen.[1] Diese Versicherung wird ausschließlich von den Arbeitgebern finanziert und beträgt 1,2 Prozent der Lohnsummen.
Die AUVA ist einer von drei sozialen Unfallversicherungsträgern in Österreich. Die anderen beiden sind die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau.
Leistungen
Die AUVA sorgt für Prävention: durch Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung, Arbeitsmedizin und Vorsorge für erste Hilfe, Unfallheilbehandlung mit allen geeigneten Mitteln, ganzheitliche Rehabilitation und Entschädigungen (z. B. Unfallrenten). Zwei weitere Aufgaben laut Gesetz sind die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung von Klein- und Mittelbetrieben und der Zuschuss zur Entgeltfortzahlung im Unfalls- oder Krankheitsfall für Klein- und Mittelbetriebe.
AUVAsicher
Am 1. Jänner 1995 trat das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Kraft. Es sah die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung für fast alle unselbständig Beschäftigten vor. Ab 1. Jänner 1999 wurde diese präventivdienstliche Betreuung für Unternehmen mit 1–50 Arbeitnehmer verpflichtend. Durch diese gesetzliche Vorgabe erhielt die AUVA gem. Artikel VI des ASchG den gesetzlichen Auftrag, Klein- und Mittelbetrieben mit max. 50 Arbeitnehmern eine kostenlose sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Beratung zur Verfügung zu stellen. Diese Vorschrift ist heute in § 78a ASchG nachzulesen. Präventivfachkräfte (Arbeitsmediziner und Sicherheitsfachkräfte) sind in Österreich unterwegs, um gemeinsam mit den Betrieben Maßnahmen zur Steigerung von Sicherheit und Gesundheit zu entwickeln. Die Koordination dieser Betreuungen findet durch die Präventionszentren statt, die in jedem der neun Bundesländer angesiedelt sind. Wie oft der Betrieb von den Präventivfachkräften besucht wird, hängt von der Größe des Betriebes ab: Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten werden alle zwei oder drei Jahre betreut, Betriebe mit 11 bis 50 Beschäftigten werden jährlich betreut (Regelfallbetreuung). AUVAsicher betreut alle Branchen in Österreich. Die Betriebe werden je nach vorherrschender Unfall- und Gesundheitsgefährdung in Betreuungskategorien eingeteilt. Je gefährlicher die Branche, umso mehr Zeit steht für Fragen der Betriebe/der Arbeitsstätten zur Verfügung. AUVAsicher ist ein Präventionsmodell, das den einzelnen Betrieb und dessen Leistungen im Arbeitnehmerschutz in den Mittelpunkt stellt. Die beratenden Präventivfachkräfte zeigen verschiedene Möglichkeiten, wie sie die Arbeitssicherheit verbessern können auf und unterstützen bei der Erfüllung von gesetzlichen Pflichten, die von Untersuchungen nach der VGÜ (Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz) bis zu wiederkehrenden Prüfungen gemäß AM-VO (Arbeitsmittelverordnung) reichen.
Organisation
Die AUVA-Hauptstelle befindet sich seit 1. Juni 2021 in den Vienna Twin Towers (Wienerbergstraße 11, 1100 Wien). Dort ist seither auch die Wiener Landesstelle angesiedelt. Da die AUVA dezentral organisiert ist, werden die regionalen Aufgaben in den Landesstellen erledigt. Die AUVA besitzt Landesstellen (teilweise zuständig für mehrere Bundesländer) in Wien (für Wien, Niederösterreich und Burgenland), Linz (für Oberösterreich), Salzburg (für Salzburg, Tirol und Vorarlberg) und Graz (für die Steiermark und Kärnten). Kundendienststellen sind aber in allen Bundesländern eingerichtet. In den Bundesländern ohne eigene Landesstelle gibt es deshalb Außenstellen (in St. Pölten, Oberwart, Innsbruck, Dornbirn und Klagenfurt).[2]
Die AUVA betreibt selbst sieben Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationszentren in ganz Österreich, die auch private Unfälle behandeln.
- Unfallkrankenhäuser der AUVA
- AUVA-Traumazentrum Wien, Standort Meidling Unfallkrankenhaus Meidling
- AUVA-Traumazentrum Wien, Standort Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus Wien Lorenz Böhler
- AUVA-Unfallkrankenhaus Steiermark, Standort Graz Unfallkrankenhaus Graz
- AUVA-Unfallkrankenhaus Linz Unfallkrankenhaus Linz
- AUVA-Unfallkrankenhaus Steiermark, Standort Kalwang Unfallkrankenhaus Kalwang
- AUVA-Unfallkrankenhaus Klagenfurt am Wörthersee Unfallkrankenhaus Klagenfurt
- AUVA-Unfallkrankenhaus Salzburg Unfallkrankenhaus Salzburg
- Rehabilitationszentren der AUVA
- Rehabilitationszentrum Häring in Bad Häring, Tirol
- Rehabilitationszentrum Meidling in Wien
- Rehabilitationsklinik Tobelbad in Tobelbad, Steiermark
- Rehabilitationszentrum Weißer Hof in Klosterneuburg, Niederösterreich
Services
Die AUVA bietet Publikationen zu unterschiedlichen Themen wie z. B. Unfallverhütung in Form von AUVA-Merkblättern, Videos an und verfügt über die Fachzeitschriften „Alle!Achtung“ und „Sichere Arbeit“. Darüber hinaus können wichtige Formulare für Anträge als PDF-Format und Online-Format über die Homepage heruntergeladen werden.[3][4] Zusammen mit der Gruppe der BG-Kliniken und Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland gibt sie darüber hinaus die wissenschaftliche Zeitschrift „Trauma und Berufskrankheit“ heraus. Darüber hinaus bringt sich die AUVA als Mitglied in den Arbeitsgruppen der Plattform Industrie 4.0 (Österreich) ein.
Literatur
- J. Pointner, W. Friedl: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt. Festschrift der AUVA. Geschichte 1948–1998.
- AUVA (Hrsg.): Tunnelbau – sicher arbeiten: Leitfaden für Tunnelbauer. Wien 1997.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen und Fakten. Abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Landesstellen und Einrichtungen der AUVA. Abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Service. Abgerufen am 3. August 2018.
- ↑ Formulare. Abgerufen am 3. August 2018.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:
Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Portalbereich der Zentrale der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) an der Adresse Adalbert-Stifter-Straße 65 im 20. Wiener Bezirk Brigittenau.
Der Baukomplex wurde ab 1972 nach Plänen des Architekten Kurt Hlaweniczka (Statik Kurt Koss) errichtet und am 6. Mai 1977 eröffnet. Das Gebäude ist eine Art Hängekonstruktion mit 4 Stahlbetontürme von rd. 64 m Höhe und 6 Stahlbetontürme mit rd. 31 m Höhe (2 westseitig und 4 ostseitig). Diese sind in der Art eines Brückenbauwerks miteinander verbunden und an diesen Verbindungselementen sind mittels Stahlhängesäulen drei- beziehungsweise zwölfgeschossige Bürokomplexe aufgehängt.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Zentrale der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) an der Adresse Adalbert-Stifter-Straße 65 im 20. Wiener Bezirk Brigittenau.
Der Baukomplex wurde ab 1972 nach Plänen des Architekten Kurt Hlaweniczka (Statik Kurt Koss) errichtet und am 6. Mai 1977 eröffnet. Das Gebäude ist eine Art Hängekonstruktion mit 4 Stahlbetontürme von rd. 64 m Höhe und 6 Stahlbetontürme mit rd. 31 m Höhe (2 westseitig und 4 ostseitig). Diese sind in der Art eines Brückenbauwerks miteinander verbunden und an diesen Verbindungselementen sind mittels Stahlhängesäulen drei- beziehungsweise zwölfgeschossige Bürokomplexe aufgehängt. Mehr Infos auf ORF: [1].
Die monumentale Nirosta-Skulptur vor dem Gebäude ist ein Werk aus dem Jahr 1977 und wurde von dem Künstler Oskar Höfinger geschaffen.