All-NBA Team
All-NBA Team (dt.: Team der NBA-Auswahl) heißt eine seit Gründung der Liga 1946/47 jährlich vergebene Auszeichnung der besten Spieler aus der jeweils letzten Saison der National Basketball Association (NBA).
Ein aus Medienvertretern bestehendes Gremium (im Jahr 2021 mit 100 Mitgliedern) ermittelt die Preisträger. Jeder der Juroren benennt drei Teams, deren Spieler für jede Wahl ins erste Team fünf Punkte, ins zweite Team drei und ins dritte Team einen Punkt bekommen.[1] Die Spieler mit den meisten Punkten auf ihren Positionen werden gemäß der Rangfolge der erhaltenen Punkte auf die drei Teams verteilt.[2] Bei Gleichstand auf einer Position (vor 1955/56 und seit 2023/24 lediglich auf Position 5) wird das betreffende Team auf sechs oder mehr Mitglieder erweitert, wobei jedes Team mindestens fünf Spieler umfassen muss und so die Gesamtzahl an ausgezeichneten Spielern pro Jahr variieren kann.
Dies geschieht jedoch relativ selten und kam bisher nur in der Saison 1951/52 vor, als das All-NBA First Team aus sechs Spielern bestand und Spielpositionen unberücksichtigt geblieben waren mit George Mikan, Ed Macauley, Paul Arizin, Bob Cousy, Bob Davies und Dolph Schayes.[3]
Zwischen der Saison 1955/56 und der Saison 2022/23 bestanden die Teams aus zwei Forwards, einem Center und zwei Guards. Zuvor und hernach waren Spielerpositionen nicht berücksichtigt worden. Angesichts der Auflösung der traditionellen Spielpositionen in der gegenwärtigen NBA, war die Positionswahl immer wieder in Frage gestellt worden, da sie geeignet ist, Spieler mit einer geringeren Stimmenzahl aufgrund deren nomineller Position zu begünstigen. Mit Beginn des neuen Collective Bargaining Agreements (CBA) zwischen NBA und NBPA in der Saison 2023/24 wurde nicht nur eine Mindestanzahl an bestrittenen Spielen (65) für die Berücksichtigung zur Wahl eingeführt, sondern auch der Positionszwang aufgehoben.[4]
In den Spielzeiten 1946/47 bis 1987/88 wurden lediglich zwei Teams gewählt.
Bedeutung und Absicht im Vergleich zum All-Star-Game
Die Bedeutung des All-NBA Teams ist höher einzuschätzen als ein Platz in einem All-Star Team, weil zum einen die Wahl weniger die Popularität eines Spielers als seine sportlichen Qualitäten und seine Position berücksichtigt und zum anderen aufgrund einer geringeren Zahl an Plätzen (zwischen zehn und 15 gegenüber zwanzig bis 24 Positionen). Darüber hinaus ist die Ehrung die Ältere.
Zu Grunde liegt der Wahl die Absicht, eine Auswahl aus den besten Spielern der Liga für hypothetisches Interleague-Play zu bilden, mit dem All-NBA First Team als Starting Five und dem Second Team als Bank. Tatsächlich verbot die NBA allerdings solche Interleague-Begegnungen. Dennoch spielten 1971 und 1972 zwei All-Stars genannte Teams mit Vertretern der NBA und der American Basketball Association (ABA) für einen wohltätigen Zweck, in erster Linie aber zum Wohle der Spielergewerkschaften beider Ligen je ein Benefizspiel, Supergame I und Supergame II genannt. Von den zehn NBA-Spielern waren jeweils fünf aus dem All-NBA Team und von den elf ABA-Spielern 1971 sieben und 1972 sechs aus dem All-ABA Team. Weder im Auswahl-Team ihrer Liga noch einem All-Star-Team vertreten waren 1971 je ein Spieler der ABA (Willie Wise) und ein Spieler der NBA (Nate Thurmond, der aber wenigstens Mitglied des All-Defensive Teams war) und 1972 ein Spieler der ABA (Jimmy Jones). Der NBA-Spieler Nate Archibald war 1972 ebenfalls kein All-Star, dafür jedoch Mitglied des All-NBA Second Teams gewesen.[5]
Auswirkung auf Supermax-Verträge
Eine Wahl in die NBA-Auswahl kann gemäß Tarifvertrag der NBA (Collective Bargaining Agreement (CBA)), ebenso wie die Wahl zum MVP oder zum Defensive Player of the Year, bedeutende Auswirkungen auf das Gehalt eines berechtigten Spielers haben. Es ist unter bestimmten Umständen möglich, dass sich ein Spieler durch seine Wahl für eine Designated Player Extension – einen sogenannten Supermax Deal – qualifiziert. Dadurch kann die erlaubte Gehaltsobergrenze der NBA (Salary Cap) um bis zu 5 % und damit einen substantiellen Millionenbetrag steigen.[6]
Rekordhalter
Von den 260 Geehrten wurde LeBron James dreizehnmal und damit am häufigsten in das All-NBA First Team gewählt vor Karl Malone und Kobe Bryant mit je elf Berufungen. Mit 20 Gesamtwahlen hält LeBron James den Gesamtrekord vor Kareem Abdul-Jabbar, Tim Duncan und Kobe Bryant mit 15.[7][8]
Aufstellung der Geehrten
- – Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame als Spieler
- – Aktiver Spieler der NBA in der Saison 2023/24
(Stand:Mai 2024)
Siehe auch
Quellen
- ↑ N. N.:MVP Nash Highlights All-NBA First Team. LeBron James, Dirk Nowitzki, Shaquille O’Neal and Kobe Bryant Complete First Team. ( vom 25. Juni 2008 im Internet Archive) Archiviert von National Basketball Association—Website; New York City, NY, 17. Mai 2006. Abgerufen am 20. September 2020 (in Englisch).
- ↑ Official NBA-Guide 2016-2017, herausgegeben von Brad Weinstein. Auf: National Basketball Association—Website; New York City, NY, 2016. Abgerufen am 12. Juni 2017 (in Englisch).
- ↑ N. N.: Year-by-year All-NBA Teams. Auf: National Basketball Association—Website; New York City, NY, 16. September 2020. Abgerufen am 20. September 2020 (in Englisch).
- ↑ Mike McDaniel: NBA, Players Agree to New CBA: Six Most Important Details, per Report. Auf: Sports Illustrated—Website; New York City, NY, 1. April 2023. Abgerufen am 2. April 2023 (in Englisch).
- ↑ David Friedman: Supergames I & II: The 1971 and 1972 NBA-ABA All-Star Games. Auf: 20 Second Timeout—Website; 23. Februar 2009. Abgerufen am 20. September 2020 (in Englisch).
- ↑ Tim Bontemps: A deeper look inside the NBA’s new collective bargaining Agreement. Auf: The Washington Post—Website; Washington, D.C., 16. Dezember 2016. Abgerufen am 20. September 2020 (in Englisch).
- ↑ N. N.: All-NBA Teams. Auf: National Basketball Association—Website; New York City, NY, ohne Datum in 2010. Abgerufen am 20. September 2020 (in Englisch).
- ↑ N. N.: All-NBA & All-ABA Selections by Player. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA 2000–2020. 20. September 2020 (in Englisch).