Alice Winocour
Alice Winocour (* 13. Januar 1976 in Paris) ist eine französische Regisseurin und Drehbuchautorin.
Leben
Winocour studierte zunächst Jura, bevor sie an die Filmhochschule La fémis ging, wo sie Filmproduktion und Drehbuch studierte.[1] Ihr Filmdebüt wurde 2003 der Kurzfilm Orphée von Kamen Kalew; sie schrieb mit Kalew das Drehbuch und trat als Schauspielerin in Erscheinung. Drei weitere Kurzfilme folgten, wobei sie stets Regie führte und das Drehbuch schrieb. Ihr Regiedebüt Kitchen wurde 2005 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für eine Goldene Palme als bester Kurzfilm nominiert.
Winocours Langfilmregiedebüt war 2012 Augustine, der auf einer wahren Geschichte um den Arzt Jean-Martin Charcot, gespielt von Vincent Lindon, beruhte.[2] Augustine erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie mehrere César-Nominierungen; Winocour wurde unter anderem für eine Caméra d’Or nominiert. Zum zweiten Mal Regie bei einem abendfüllenden Spielfilm führte Winocour beim Thriller-Drama Der Bodyguard – Sein letzter Auftrag mit Matthias Schoenaerts und Diane Krüger. Der Film feierte 2015 seine Premiere in Cannes, wo er für den Hauptpreis der Reihe Un Certain Regard nominiert war. Für das Drehbuch zu Mustang, das sie gemeinsam mit Regisseur Deniz Gamze Ergüven schrieb, gewann sie den französischen Filmpreis, den César. Der Film war auch nominiert für den Oscar.
2016 wurde Winocour als Jurymitglied der parallel zu den 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes veranstalteten Nebenreihe Semaine de la critique ausgewählt.
Im Jahr 2021 wurde sie beim Filmfestival von Cannes in die Jury des Kurzfilmwettbewerbs und der Nebensektion Cinéfondation berufen.[3]
Filmografie
- 2003: Orphée (Kurzfilm) – Drehbuch, Darstellerin
- 2005: Kitchen (Kurzfilm) – Regie, Drehbuch
- 2007: Magic Paris (Kurzfilm) – Regie, Drehbuch
- 2008: Home – Drehbuch
- 2009: Pina Colada (Kurzfilm) – Regie, Drehbuch
- 2009: Ordinary People – Drehbuch
- 2012: Augustine – Regie, Drehbuch
- 2015: Der Bodyguard – Sein letzter Auftrag (Maryland) – Regie, Drehbuch
- 2015: Mustang – Drehbuch
- 2017: Schockwellen: Tagebuch des Todes (Ondes de choc – Journal de ma tête) (TV-Miniserie, 3. Teil, Drehbuch)
- 2019: Proxima – Die Astronautin (Proxima) – Regie, Drehbuch
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2005: Nominierung Goldene Palme – Bester Kurzfilm, Cannes 2005, für Kitchen
- 2005: Nominierung Gold Hugo für den Besten Kurzfilm, Chicago International Film Festival, für Kitchen
- 2007: Preis für die beste Regie, Festival du film de Cabourg, für Magic Paris
- 2012: Nominierung Caméra d’Or, Cannes 2012, für Augustine
- 2012: Nominierung FIPRESCI-Preis, Toronto International Film Festival, für Augustine
- 2013: César-Nominierung, Bestes Erstlingswerk, für Augustine
- 2013: Bestes Regiedebüt, Camerimage, für Augustine
- 2015: Nominierung Prix Un Certain Regard, Cannes 2015, für Maryland
- 2016: César, Bestes Originaldrehbuch, für Mustang
Weblinks
- Alice Winocour in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Alice Winocour – Sa biographie. voici.fr
- ↑ Secrets tournage – Histoire vraie auf allocine.fr
- ↑ The Jury and the Selection for Short Films and the Cinéfondation 2021. In: festival-cannes.com, 15. Juni 2021 (abgerufen am 17. Juni 2021).
Personendaten | |
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NAME | Winocour, Alice |
KURZBESCHREIBUNG | französische Regisseurin und Drehbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1976 |
GEBURTSORT | Paris |
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(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
Alice Winocour à la cérémonie des César du cinéma