Ali Hassan Salameh

(c) Bundesarchiv, Bild 183-K1102-032 / Franke, Klaus / CC-BY-SA 3.0
Ali Hassan Salameh (1. von rechts) 1971 in Berlin

Ali Hassan Salameh (* um 1940; † 22. Januar 1979 in Beirut, Libanon; arabisch علي حسن سلامة, DMG ʿAlī Ḥasan Salāma) war ein Fatah-Funktionär und Chef der Terrorgruppe Schwarzer September, die unter anderem das Olympia-Attentat 1972 in München verübt hat. Sein Deckname war Abu Hassan. Die Force 17 wurde von ihm gegründet.

Leben

Salameh war der Sohn einer wohlhabenden Familie und verbrachte seine Kindheit in Qula, Palästina. Sein Vater, Scheich Hassan Salameh, wurde 1948 bei einem Gefecht mit Israelis nördlich von Jaffa getötet. Seine Ausbildung zum Ingenieur erhielt er an der Amerikanischen Universität Beirut. Sein Spitzname, der „Rote Prinz“, ist auf seinen auffällig hohen Lebensstandard mit schnellen Autos, schönen Frauen und viel Geld zurückzuführen. Er machte die Miss Universe von 1971, Georgina Rizk, zu seiner Frau.

Am 21. Juli 1973 unternahm der Mossad im irrtümlichen Glauben, Salameh in Lillehammer lokalisiert und identifiziert zu haben, den Versuch, ihn in Vergeltung des Olympia-Attentates zu töten. Dabei wurde allerdings der mit Salameh verwechselte marokkanische Kellner Ahmed Bouchiki im Beisein seiner schwangeren Frau auf offener Straße erschossen.

Bei einem weiteren Attentat am 22. Januar 1979 wurde Salameh von Agenten des Mossad (Sondereinheit Caesarea) in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit einer ferngezündeten Autobombe getötet. Vier seiner Leibwächter sowie mehrere unbeteiligte Personen kamen dabei ebenfalls zu Tode.

Aus einigen Quellen geht hervor, dass Salameh ab 1970 als geheime Kontaktperson zwischen der PLO und der CIA operierte. Ende 1973 handelte er mit seinem Führungsoffizier Robert Ames eine Vereinbarung aus, nachdem er den Amerikanern Schutz vor Attentaten garantiert und im Gegenzug finanzielle und politische Unterstützung verlangt hatte.[1] Die Verbindung soll bis zu seinem Tod angedauert haben.

Literatur

  • Death of a Terrorist. In: Time. 5. Februar 1979 (englisch, time.com).
  • Marcel Gyr: Der „rote Prinz“ zwischen CIA und Mossad – das schillernde Leben des „Playboy-Terroristen“ Ali Hassan Salameh. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. September 2020 (nzz.ch).
  • Michael Bar-Zohar, Eitan Haber: The Quest for The Red Prince. The Israeli Hunt for Ali Hassan Salameh the PLO leader who masterminded the Olympic Games Massacre. Weidenfeld & Nicolson, London 1983, ISBN 0-297-78063-8 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Tim Weiner: CIA: Die ganze Geschichte. S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-10-091070-2, S. 512.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv Bild 183-K1102-032, Berlin, Brandenburger Tor, Yasser Arafat.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-K1102-032 / Franke, Klaus / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB / Franke / 2.11.71 / Berlin: Yasser Arafat besuchte Staatsgrenze
Die zur Zeit in der DDR weilende Delegation der "palästinensischen Befreiungsorganisation" (PLO) unter Leitung des Vorsitzenden des Exekutivkomitees, Yasser Arafat (4.v.r.), besuchte am 2.11.71 die Staatsgrenze am Brandenburger Tor.