Algarve-Cup 2015

Algarve-Cup 2015
Anzahl Nationen12
SiegerVereinigte Staaten USA (10. Titel)
AustragungsortPortugal Portugal (Algarve)
Eröffnungsspiel4. März 2015
Endspiel11. März 2015
Spiele24 insgesamt
18 bisher absolviert
Tore31 (⌀: 1,72 pro Spiel)
TorschützenköniginSchweden Sofia Jakobsson (4 Tore)
Beste SpielerinFrankreich Eugénie Le Sommer
Gelbe Karten20 (⌀: 1,11 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten0
Rote Karten0

Der Algarve-Cup 2015 war die 22. Ausspielung dieser bedeutenden Turnierreihe für Frauen-Fußballnationalmannschaften und fand vom 4. bis zum 11. März 2015 wie in den Jahren zuvor an verschiedenen Spielorten der Algarve, der südlichsten Region Portugals, statt. Am Turnier nahmen sechs Mannschaften aus den besten zehn der FIFA-Weltrangliste teil. Der Algarve-Cup wird daher auch vielfach als „Mini-WM“ bezeichnet.[1] Das Turnier diente für neun Teilnehmer als Vorbereitung auf die WM 2015.[2] Erstmals nahmen Brasilien und die Schweiz teil.[3] Am 27. Februar wurde eine neue Trophäe für das siegreiche Team vorgestellt.[4]

Regularien

An dem Turnier nahmen zwölf Nationalmannschaften teil. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es einige Änderungen am Spielmodus. Die acht am höchsten eingeschätzten Mannschaften wurden nicht mehr auf die Gruppen A und B verteilt und die vier schwächeren Mannschaften der Gruppe C zugeordnet; vielmehr waren die drei Gruppen 2015 etwa gleich stark besetzt. Aber wie zuvor spielten die Teams zuerst in ihrer Gruppe jeder gegen jeden um die Platzierung. Dabei war zunächst die beste Punktzahl, dann der direkte Vergleich, danach die Tordifferenz in allen Spielen, die Anzahl der erzielten Tore, die Fair-Play-Wertung und als letztes der Platz in der FIFA-Weltrangliste für die Platzierung entscheidend. Diese Regelung galt auch – mit Ausnahme des direkten Vergleichs – für die Ermittlung der besten Gruppensieger, -zweiten, -dritten und -vierten.

Danach wurde wie folgt verfahren:

  • Endspiel: Die beiden besten Gruppensieger der Gruppen A, B und C spielten um den Turniersieg.
  • Spiel um Platz 3: Der schlechteste Gruppensieger gegen die beste zweitplatzierte Mannschaft der Gruppen A, B und C.
  • Spiel um Platz 5: Die beiden übrigen Gruppenzweiten.
  • Spiel um Platz 7: Die beiden besten Gruppendritten der Gruppen A, B und C.
  • Spiel um Platz 9: Der schlechteste Gruppendritte gegen die beste viertplatzierte Mannschaft der Gruppen A, B und C.
  • Spiel um Platz 11: Die beiden übrigen Gruppenvierten.

Stand es nach der regulären Spielzeit der Platzierungsspiele unentschieden, folgte keine Verlängerung, sondern direkt im Anschluss ein Elfmeterschießen.

Da die FIFA die Spiele als Freundschaftsspiele einstufte, durfte jede Mannschaft pro Spiel sechs Spielerinnen auswechseln, in maximal vier Spielunterbrechungen, davon maximal drei Spielunterbrechungen nach Beginn der zweiten Halbzeit. Im Laufe des Turniers erhaltene Gelbe Karten hatten keine akkumulierende Wirkung. Nach einer Gelb-Roten Karte war eine Spielerin aber automatisch für das nächste Spiel gesperrt.

Das Turnier

Alle Zeitangaben in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ), was der Ortszeit (UTC±0), oder Koordinierten Weltzeit, plus einer Stunde entspricht.

Gruppenphase

Gruppe A

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Schweden Schweden 3 2 0 1007:400 +306
 2.Deutschland Deutschland 3 2 0 1007:500 +206
 3.Brasilien Brasilien 3 1 1 1003:300 ±004
 4.China Volksrepublik China 3 0 1 2000:500 −501
4. März um 16:00 Uhr in Albufeira
BrasilienChina0:0
4. März um 17:00 Uhr in Vila Real de Santo António
DeutschlandSchweden2:4 (2:1)
6. März um 14:00 Uhr in Vila Real de Santo António
DeutschlandChina2:0 (1:0)
6. März um 14:30 Uhr in Lagos
SchwedenBrasilien0:2 (0:1)
9. März um 18:30 Uhr in Parchal
BrasilienDeutschland1:3 (0:1)
9. März um 18:30 Uhr in Vila Real de Santo António
SchwedenChina3:0 (3:0)

Gruppe B

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Vereinigte Staaten USA 3 2 1 0005:100 +407
 2.Norwegen Norwegen 3 1 1 1004:400 ±004
 3.Schweiz Schweiz 3 1 1 1004:500 −104
 4.Island Island 3 0 1 2000:300 −301
4. März um 16:00 Uhr in Lagos
SchweizIsland2:0 (0:0)
4. März um 20:00 Uhr in Vila Real de Santo António
NorwegenUSA1:2 (1:0)
6. März um 18:00 Uhr in Vila Real de Santo António
USASchweiz3:0 (0:0)
6. März um 19:00 Uhr in Lagos
NorwegenIsland1:0 (1:0)
9. März um 18:30 Uhr in Lagos
USAIsland0:0
9. März um 18:30 Uhr in Albufeira
NorwegenSchweiz2:2 (0:0)

Gruppe C

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Frankreich Frankreich 3 3 0 0008:200 +609
 2.Danemark Dänemark 3 1 1 1005:700 −204
 3.Japan Japan 3 1 0 2005:500 ±003
 4.Portugal Portugal 3 0 1 2002:600 −401
4. März um 15:10 Uhr in Parchal
JapanDänemark1:2 (1:1)
4. März um 18:10 Uhr in Parchal
PortugalFrankreich0:1 (0:0)
6. März um 13:10 Uhr in Faro/Loulé
JapanPortugal3:0 (1:0)
6. März um 16:00 Uhr in Faro/Loulé
FrankreichDänemark4:1 (4:0)
9. März um 15:10 Uhr in Parchal
JapanFrankreich1:3 (1:0)
9. März um 15:10 Uhr in Vila Real de Santo António
PortugalDänemark2:2 (0:0)

Platzierungsspiele

Spiel um Platz 11

11. März um 16:00 Uhr in Parchal
Portugal PortugalChina Volksrepublik China3:3 (2:2), 8:7 i. E.

Spiel um Platz 9

11. März um 13:15 Uhr in Faro/Loulé
JapanJapan JapanIsland Island2:0 (0:0)

Spiel um Platz 7

11. März um 16:00 Uhr in Albufeira
Brasilien BrasilienSchweiz Schweiz4:1 (2:1)

Spiel um Platz 5

11. März um 19:00 Uhr in Albufeira
Norwegen NorwegenDanemark Dänemark5:2 (3:0)

Spiel um Platz 3

11. März um 13:00 Uhr in Parchal
SchwedenSchweden SchwedenDeutschland Deutschland1:2 (0:1)

Finale

FrankreichUSA
FrankreichFrankreich
11. März 2015 um 17:00 Uhr in Loulé (Estádio Algarve)
Ergebnis: 0:2 (0:2)
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichterin: Cristina Dorcioman (Rumänien Rumänien)
Spielbericht
USAVereinigte Staaten


Sarah BouhaddiJessica Houara, Annaïg Butel, Sabrina Delannoy (C)ein weißes C in blauem Kreis, Laure BoulleauKadidiatou Diani (58. Kenza Dali), Amandine Henry, Camille Abily, Kheira Hamraoui (58. Claire Lavogez) – Gaëtane Thiney (78. Marie-Laure Delie), Eugénie Le Sommer
Cheftrainer: Philippe Bergeroo
Hope SoloAlexandra Krieger, Becky Sauerbrunn, Julie Johnston, Meghan Klingenberg (85. Abby Wambach) – Carli Lloyd (C)ein weißes C in blauem Kreis, Lauren Holiday, Morgan Brian (85. Shannon Boxx), Christen Press (75. Sydney Leroux) – Amy Rodriguez (68. Kelley O’Hara), Alex Morgan (85. Megan Rapinoe)
Cheftrainer: Jill Ellis
Tor 0:1 Julie Johnston (7.)
Tor 0:2 Christen Press (41.)
Gelbe Karten Morgan Brian

Torschützinnen

RangSpielerinTore
1Schweden Sofia Jakobsson4
2Brasilien Marta3
Danemark Sanne Troelsgaard Nielsen3
Deutschland Alexandra Popp3
Frankreich Eugénie Le Sommer3
Norwegen Solveig Gulbrandsen3
7Brasilien Andressa Alves2
Danemark Pernille Harder2
Deutschland Dzsenifer Marozsán2
Deutschland Anja Mittag2
Frankreich Gaëtane Thiney2
Japan Aya Miyama[5]2
Portugal Dolores Silva2
Schweden Caroline Seger2
Schweiz Lara Dickenmann2
Vereinigte Staaten Carli Lloyd2
RangSpielerinTore
17Brasilien Bia1
Brasilien Bruna Benites1
China Volksrepublik Gu Yasha1
China Volksrepublik Wang Shanshan1
China Volksrepublik Xu Yanlu1
Danemark Caroline Rask*1
Danemark Johanna Rasmussen1
Deutschland Simone Laudehr1
Deutschland Célia Šašić1
Frankreich Camille Abily1
Frankreich Kenza Dali1
Frankreich Claire Lavogez*1
Japan Kozue Andō[5]1
Japan Yūri Kawamura1
Japan Nahomi Kawasumi1
Japan Yuika Sugasawa1
Japan Kumi Yokoyama1
Norwegen Melissa Bjånesøy1
RangSpielerinTore
17Norwegen Cathrine Dekkerhus1
Norwegen Emilie Bosshard Haavi1
Norwegen Ada Hegerberg1
Norwegen Isabell Herlovsen1
Norwegen Trine Rønning1
Portugal Laura Luís1
Portugal Cláudia Neto1
Portugal Filipa Rodrigues1
Schweden Kosovare Asllani1
Schweden Lotta Schelin1
Schweiz Fabienne Humm1
Schweiz Rahel Kiwic1
Schweiz Lia Wälti1
Vereinigte Staaten Julie Johnston*1
Vereinigte Staaten Alex Morgan1
Vereinigte Staaten Christen Press1
Vereinigte Staaten Amy Rodriguez1
Vereinigte Staaten Abby Wambach1
Anmerkungen: * = 1. Länderspieltor der Spielerin

Auszeichnungen

Besonderheiten

  • Erstmals seit 2002, als das Turnier auf 12 Mannschaften aufgestockt wurde, hatte auch Gastgeber Portugal die theoretische Chance, das Turnier zu gewinnen, da erstmals auch der Sieger der Gruppe C ins Finale einziehen konnte. Portugal musste aber im Gegensatz zu den Vorjahren gegen deutlich stärkere Mannschaften antreten und wurde letztlich nur Gruppenvierter.
  • Durch den neuen Modus trafen mit Deutschland und Schweden zwei Mannschaften, die in der Gruppe A schon gegeneinander gespielt hatten, im Spiel um Platz 3 erneut aufeinander. Dies war zuvor nur bei Mannschaften der Gruppe C möglich, aus der nun erstmals eine Mannschaft im Finale stand.
  • Erstmals stand mit Frankreich eine Mannschaft im Finale, die im Jahr zuvor das Endspiel des Zypern-Cups erreichte (und gewann).
  • Erstmals wurde der amtierende Weltmeister nur Neunter. Die bisher schlechteste Platzierung eines amtierenden Weltmeisters war Platz 8, den Deutschland 2007 belegte, danach aber erfolgreich den WM-Titel verteidigen konnte.
  • China spielte erstmals nur um Platz 11 und verlor im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber. Das ist auch die schlechteste Platzierung eines ehemaligen Siegers (zuvor China und Norwegen Platz 10, 2007 bzw. 2014)
  • Island, 2014 noch Dritter, gelang erstmals kein Tor, blieb aber gegen Rekordsieger USA ohne Gegentor und erreichte mit dem 10. Platz die bisher schlechteste Platzierung.
  • Frankreich wurde erstmals Zweiter.
  • Deutschland wurde erstmals Dritter.
  • Schweden wurde zum fünften Mal in Folge Vierter.
  • Mit den USA gewann erstmals eine Mannschaft, die im Vorjahr nur 7. war. Bisher war es nur dreimal einem Vorjahrsfünften möglich das Turnier zu gewinnen: 1999 China, 2003 die USA und 2009 Schweden.
  • Brasilien und die Schweiz, die erstmals teilnahmen, trafen im Spiel um Platz 7 aufeinander. Für beide war es das erste Spiel gegeneinander und für die Schweiz das erste Spiel überhaupt gegen eine südamerikanische Mannschaft.
  • Während des Turniers absolvierten Caroline Abbé und Martina Moser (als erste Schweizerinnen), Célia Šašić und Eugénie Le Sommer ihr 100. Länderspiel.
  • Die Brasilianerin Formiga, die bei den letzten beiden WM-Turnieren mit der Rückennummer 8 spielte, trug beim Algarve-Cup das Trikot mit der Nummer 20, da sie seit 20 Jahren für die Seleção spielt.[7] Bei der WM 2015, für die sie auch nominiert wurde, war sie die zweite Spielerin, die an sechs WM-Endrunden teilnahm.
  • Im Spiel um Platz 5 erzielte die Norwegerin Solveig Gulbrandsen durch Tore in der 6., 34. und 45. Minute einen „lupenreinen“ Hattrick.

Weblinks

Commons: Algarve Cup 2015 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. dpa=: DFB-Frauen starten in WM-Vorbereitung beim Algarve-Cup. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 3. März 2015, abgerufen am 27. August 2020.
  2. Generalproben mit Teilnehmerfeld der Extraklasse. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fifa.com. FIFA, 3. März 2015, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 3. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  3. Martin Bieri: Die Nati wird in die Algarve befördert. In: frauenfussballmagazin.ch. Chris Blattmann, 11. Oktober 2014, abgerufen am 3. März 2015.
  4. Algarve Cup apresentada. In: fpf.pt. Federação Portuguesa de Futebol, 25. Februar 2015, abgerufen am 12. März 2015 (portugiesisch).
  5. a b Der japanische Verband nennt Aya Miyama als zweifache Torschützin im Spiel gegen Island (Nadeshiko Japan end FPF Algarve Cup 2015 with 2-0 victory), der portugiesische Verband spricht ein Tor Kozue Andō zu (Jogos e Resultados - Algarve Cup (Memento vom 8. März 2015 im Internet Archive)).
  6. Algarve Cup: EUA vencem o torneio. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fpf.pt. Federação Portuguesa de Futebol, 11. März 2015, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 12. März 2015 (portugiesisch).
  7. Formiga recebe homenagem mais do que merecida pelos 20 anos de Seleção. In: selecao.cbf. Confederação Brasileira de Futebol, 10. Dezember 2014, abgerufen am 12. März 2015 (portugiesisch).

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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