Alfons Mais

Alfons Mais (2020)

Alfons Heribert August Mais[1] (* 24. April 1962 in Koblenz) ist ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und der 21. Inspekteur des Heeres.

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Verwendungen

Mais trat 1981 in die Bundeswehr ein und absolvierte seine Offizieranwärterausbildung an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg. Von 1982 bis 1985 studierte er Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in Hamburg (jetzt: Helmut-Schmidt-Universität), anschließend wurde er in Bückeburg zum Hubschrauberführer ausgebildet.

Nach der abgeschlossenen Ausbildung und der Umschulung auf die Alouette II wurde er zur Fliegenden Abteilung 301 nach Niederstetten versetzt.

Von 1989 bis 1991 war er als Adjutant beim Amtschef des Heeresamtes in Köln eingesetzt.[2]

Mais wurde 1991 Staffelkapitän und übernahm die Heeresfliegerversorgungsstaffel in Faßberg. Ab 1993 war er am gleichen Standort Schwarmführer und wurde auf die Bell UH-1D umgeschult. Von 1994 an absolvierte er zwei Jahre lang den 37. Generalstabslehrgang des Heeres an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Dienst als Stabsoffizier

Nach Abschluss der Generalstabsausbildung wurde Mais in den Führungsstab der Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung nach Bonn versetzt. Nach einer kurzen Verwendung in Fritzlar bei der Luftmechanisierten Brigade 1 übernahm er von 2000 bis 2002 die Fliegende Abteilung 101 in Faßberg als deren Kommandeur.[2] In den Jahren von 2002 bis 2011 folgte eine Lehrverwendung an der Führungsakademie, die Teilnahme am Hochwertlehrgang an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) in Berlin, als stv. Leiter des Arbeitsbereiches Militärpolitik an der Deutschen Ständigen Vertretung zur EU in Brüssel, eine Stabsverwendung bei der Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim, und schließlich als Referatsleiter beim Bundesverteidigungsministerium.

Dienst als General

2011 wurde Mais Kommandeur der Luftbeweglichen Brigade 1 und zum Brigadegeneral befördert. 2013 wurde er Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule und damit General der Heeresfliegertruppe.[2]

Im Oktober 2014 wurde er zum Chef des Stabes des Kommando Heer ernannt.[2][3] Diesen Dienstposten übergab er am 18. Mai 2018 an Brigadegeneral Alexander Sollfrank.[4] Zum 16. Juni 2018 wurde Mais Nachfolger von Generalleutnant Johann Langenegger als Chef des Stabes der Mission Resolute Support in Afghanistan und wurde zum Generalleutnant befördert. Anfang April 2019 übergab er diesen Dienstposten an Generalleutnant Andreas Marlow.

Am 9. Mai 2019 übernahm er das Kommando über das 1. Deutsch-Niederländische Korps von Generalleutnant Michiel van der Laan und übergab diesen Dienstposten am 6. Februar 2020 wiederum an Generalleutnant Andreas Marlow.

Am 13. Februar 2020 wurde Mais zum 21. Inspekteur des Heeres ernannt, als Nachfolger von Generalleutnant Jörg Vollmer.[5][6]

Aufsehen erregte Mais, als er am Tag der russischen Invasion in der Ukraine bei LinkedIn schrieb: „Die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da. Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können, sind extrem limitiert.“[7]

Auszeichnungen

  • 1991 Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze
  • 1999 Einsatzmedaille SFOR in Bronze
  • 2002 NATO-Medaille KFOR
  • 2004 Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
  • 2012 Einsatzmedaille ISAF in Bronze
  • 2012 NATO Einsatzmedaille ISAF
  • 2019 Einsatzmedaille Resolute Support Mission in Bronze
  • 2019 NATO Einsatzmedaille Resolute Support Mission
  • 2019 Nationales Gedenkkreuz für die Friedensmission in Afghanistan (Italien)
  • 2019 Legion of Merit, Degree of Officer (USA)

Privates

Alfons Mais ist verheiratet und hat einen Sohn.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 2020. 22. Auflage. Mönch Verlagsgesellschaft, Bonn 2020, ISBN 978-3-7637-6295-8, S. 189.

Weblinks

Commons: Alfons Mais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen - April 2020 (Ergänzung). Abgerufen am 6. November 2020.
  2. a b c d e Generalmajor Alfons Mais. In: deutschesheer.de. Bundeswehr, abgerufen am 29. Mai 2015.
  3. General Alfons Mais verlässt den Standort Bückeburg. Schaumburger Zeitung, 11. Oktober 2014, abgerufen am 19. Mai 2015.
  4. Kommando Heer: Neuer Chef des Stabes übernimmt Dienstgeschäfte. In: http://www.deutschesheer.de. PIZ Deutsches Heer, 18. Mai 2018, abgerufen am 20. Juni 2018.
  5. Erneut Kommandowechsel beim Korps Generalleutnant Alfons Mais wird Heeresinspekteur Erneut Kommandowechsel beim Korps. In: https://www.muensterschezeitung.de/. 6. Februar 2020, abgerufen am 10. Februar 2020.
  6. Führungswechsel beim Deutschen Heer. In: https://www.bundeswehr.de/. PIZ Deutsches Heer, 7. Februar 2020, abgerufen am 13. Februar 2020.
  7. Heeresinspekteur kritisiert deutsche Verteidigungspolitik in www.tagesspiegel.de vom 24. Februar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022

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Inspekteur des Heeres seit 1995, Bundeswehr
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French Army Lt. Gen. Laurent Kolodziej (left), commander, Eurocorps, U.S. Army Lt. Gen. J.T. Thomson, commander, NATO Allied Land Command, and German Army Lt. Gen. Alfons Mais, commander, 1st German-Netherlands Corps, pose for a photo during a ceremony at Eurocorps' Strasbourg, France Headquarters Jan. 8, 2020. During the ceremony, Eurocorps assumed responsibility as the NATO Response Force Land Component for 2020 from the Münster, Germany based 1GNC.