Alexios II. (Byzanz)
Alexios II. Komnenos (mittelgriechisch Ἀλέξιος Βʹ Κομνηνός; * 10. September 1169 in Konstantinopel; † Oktober 1183) war byzantinischer Kaiser von 1180 bis 1183. Er war ein Sohn Kaiser Manuels I. Komnenos und Marias, der Tochter des Raimund von Antiochia.
Leben
Regentschaft Marias und des Protosebastos Alexios
Bei Manuels Tod im September 1180 war Alexios noch ein Kind, somit proklamierte sich seine Mutter Maria, die nach dem Tod ihres Mannes nur offiziell unter dem Namen „Xene“ in einen Konvent gegangen war, zur Regentin; sie übergab ihren Sohn an Berater, die ihn in jeder Ausschweifung ermutigten, unterstützte die Regierung des Protosebastos (siehe Ämter und Titel im byzantinischen Reich) Alexios, eines Vetters Alexios’ II., der allgemein als Marias Liebhaber galt.
Der junge Alexios und seine Freunde versuchten sich Anfang 1182 gegen die Kaiserinmutter und den Protosebastos zusammenzuschließen. Seine Schwester Maria, Ehefrau des Caesar Johannes, der schon im Frühjahr 1181 erfolglos einen Aufstand versucht hatte, stachelte Aufstände in den Straßen der Hauptstadt an, bis sie am 2. Mai 1182 geschlagen wurden.
Andronikos Komnenos, ein Vetter von Alexios’ Vater Manuel, nutze die Wirren zu seinem Vorteil: Er zog im April 1182 Richtung Konstantinopel, wo er im Mai mit fast göttlichen Ehren empfangen wurde, und stürzte die Regenten. Kurz nach seiner Ankunft kam es zu einem Massaker an den Lateinern in der Stadt, darunter vor allem genuesischen und pisanischen Händlern, dem Andronikos keinen Einhalt gebot.
Regentschaft von Andronikos Komnenos
Andronikos, der nun faktisch die Macht ausübte, erlaubte Alexios’ Krönung, zwang ihn aber gleichzeitig, seine Freunde in den Tod zu schicken, ebenso seine lateinischen Verwandten – seine Mutter, seine Schwester und den Caesar Johannes eingeschlossen. Die 1180 geschlossene Verlobung des jungen Kaisers mit Agnes (Anna), der Tochter des französischen Königs Ludwig VII., wurde auf seine Anweisung hin aufgelöst. Am 24. September 1183 wurde der Regent, der Alexios jede Einflussnahme in öffentlichen Angelegenheiten verwehrte, auch formell zum Mitkaiser ernannt. Unter dem Vorwand, dass geteilte Herrschaft dem Reich nicht gut tue, befahl er Alexios’ Ermordung; der Auftrag wurde von Stephanos Hagiochristophorites, dem Hetaireiarchen Konstantinus Tripsychos und Theodorus Dadibrenos ausgeführt, Alexios mit einer Bogensehne erdrosselt.
Literatur
- Jochen Oppermann: Das xenophobische Erbe. Alexios II. Komnenos 10. September 1169–Oktober 1183. In: Ders.: Unglückliche Thronfolger. Glück ist Schicksal und Zufall. Nünnrich-Asmus, Oppenheim am Rhein 2023, ISBN 978-3-96176-236-1, S. 48–58.
- Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Bd. 1: Aaron – Azarethes. Brepols Publishers, Turnhout 2007, ISBN 978-2-503-52303-3, S. 156–157.
Weblinks
- Andrew Stone: Kurzbiografie (englisch) bei De Imperatoribus Romanis (mit Literaturangaben)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Manuel I. | Kaiser von Byzanz 1180–1183 | Andronikos I. |
Personendaten | |
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NAME | Alexios II. |
ALTERNATIVNAMEN | Alexios II. Komnenos |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiser von Byzanz (1180–1183) |
GEBURTSDATUM | 10. September 1169 |
GEBURTSORT | Konstantinopel |
STERBEDATUM | Oktober 1183 |