Alexei Wassiljewitsch Schumakow

Alexei Wassiljewitsch Schumakow russisch Алексей Васильевич Шумаков (* 7. September 1948 in Pochjot, Region Krasnojarsk) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer. Er war Olympiasieger 1976 im griechisch-römischen Stil im Papiergewicht.

Werdegang

Alexei Schumakow begann als Jugendlicher mit dem Ringen, wobei er sich auf den griechisch-römischen Stil konzentrierte. Als Student wurde er Mitglied des Sportclubs Burewestnik Krasnojarsk. Im Juniorenbereich und zu Beginn seiner Karriere als Senior war er noch nicht so erfolgreich. Bei einer Größe von 1,52 Metern war er sehr leicht, so dass er keine allzu großen Schwierigkeiten hatte, in das 1969 eingeführte Papiergewicht, das bis 48 kg Körpergewicht reichte, abzutrainieren. Erstmals erschien er im Jahre 1972, da war er schon 24 Jahre alt, bei einem der wichtigsten sowjetischen Turniere, dem "Iwan-Poddubny"-Memorial in Minsk, im Papiergewicht in der Siegerliste. Er belegte dort hinter Wladimir Subkow und Kurbanow den 3. Platz.

Im darauffolgenden Jahr 1973 wurde er in Moskau Vize-Weltmeister der Studenten hinter Gheorghe Berceanu aus Rumänien. 1974 wurde er bei der Europameisterschaft in Madrid eingesetzt und belegte dort hinter Constantin Alexandru aus Rumänien den 2. Platz. Den gleichen Platz erreichte er auch bei der Europameisterschaft 1975 in Ludwigshafen am Rhein, wobei er im Finale wieder gegen Constantin Alexandru verlor. Bei den Weltmeisterschaften jener Jahre wurde Wladimir Subkow, der vierfacher Weltmeister war, eingesetzt.

Im Jahre 1976 wurde Alexei Schumakow dann in Leningrad erstmals Europameister im Papiergewicht. Im Finale bezwang er dabei seinen alten Rivalen Constantin Alexandru. Bei den sowjetischen Ausscheidungs-Wettkämpfen für die Olympischen Spiele dieses Jahres gelang es ihm dann auch Wladimir Subkow auszuschalten und sich den Startplatz für die Olympischen Spiele in Montreal zu sichern. In Montreal benötigte er dann sechs Siege um Olympiasieger zu werden. Er schlug der Reihe nach Ferenc Seres aus Ungarn, Biambajev Javhlantegs aus der Mongolei, Michael Farina aus den Vereinigten Staaten, Yoshite Morikawa aus Japan, Stefan Angelow aus Bulgarien und Gheorghe Berceanu. Die olympische Goldmedaille war der Lohn für diese hervorragende Leistung.

Im Jahre 1977 gewann Alexei Schumakow in Göteborg dann erstmals auch den Weltmeistertitel im Papiergewicht. Er siegte dabei vor Salih Bora aus der Türkei, Todor Jordanow aus Bulgarien, Zerang Kermat aus dem Iran und Jürgen Kleer aus der Bundesrepublik Deutschland. In den Jahren 1978 und 1979 startete er wie schon 1977 nur bei der Weltmeisterschaft. In beiden Jahren belegte er dabei hinter Constantin Alexandru den 2. Platz, gegen den er jeweils nach Punkten verlor. 1978 in Mexiko-Stadt feierte er dabei Siege über Horiwaki Yoshiteri, Japan, Jozsef Santha, Ungarn, Salih Bora, Todor Gontschew, Bulgarien u. Roman Kierpacz, Polen und 1979 in San Diego gewann er über Atsuji Miyahara, Japan, Wieslaw Kucinski, Polen, Pawel Christow, Bulgarien und Ferenc Seres.

1979 belegte Alexei Schumakow bei der sowjetischen Meisterschaft im Papiergewicht hinter Russanow, aber vor Sakselik Uschkempirow den 2. Platz, siegte aber bei der noch wichtigeren Spartakiade 1979 vor Uschkempirow und Sawtschuk. Im Jahre 1980 wurde er aber von Sakselik Uschkempirow abgelost, der sich auch den Startplatz bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Moskau erkämpfte.

Alexei Schumakow beendete daraufhin seine internationale Ringerlaufbahn. Über seinen weiteren Lebensweg ist leider nichts bekannt.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasse
19723."Iwan-Poddubny"-Memorial in MinskPapierhinter Wladimir Subkow und Kurbanow, bde. UdSSR
19721.Göteborg-CupPapiervor Pawel Christow, Bulgarien u. Naavala, Schweden
19732.Universitäten-WM in MoskauPapierhinter Gheorghe Berceanu, Rumänien, vor K. Statschkow, Bulgarien
19741.Klippan-TurnierPapiervor Constantin Alexandru, Rumänien u. Dietmar Hinz, DDR
19742."Nikola-Petrow"-Turnier in PlewenPapierhinter Georgi Georgijew, vor K. Statschkow, bde. Bulgarien
19742.EM in MadridPapierhinter Constantin Alexandru, vor Antonio Quistelli, Italien u. Haralambos Holidis, Griechenland
19752.EM in Ludwigshafen am RheinPapierhinter Constantin Alexandru, vor Ferenc Seres, Ungarn, Pawel Christow u. Dietmar Hinz
19761.EM in LeningradPapiervor Constantin Alexandru, Ferenc Seres u. Dietmar Hinz
1976GoldOS in MontrealPapiermit Siegen über Ferenc Seres, Biambajev Javhlantegs, Mongolei, Michael Farina, USA, Yoshite Morikawa, Japan, Stefan Angelow, Bulgarien und Gheorghe Berceanu
19771.WM in GöteborgPapiervor Salih Bora, Türkei, Todor Gontschew, Bulgarien, Karamat Zerang, Iran u. Jürgen Kleer, BRD
19782.WM in Mexiko-StadtPapiermit Siegen über Horiwaki Yoshiteri, Japan, Jozsef Santha, Ungarn, Salih Bora, Todor Gontschew u. Roman Kierpacz, Polen u. einer Niederlage gegen Constantin Alexandru
19792.Klippan-TurnierFliegenhinter Borissow, Bulgarien, vor Taisto Halonen, Finnland, Sidge, Norwegen u. Kamil Fatkulin, UdSSR
19794.Großer Preis der BRD in AschaffenburgFliegenhinter Kamil Fatkulin, Bruce Thompson, USA u. Lajos Rácz, Ungarn, vor Witold Malachowski, Polen u. Nicu Gângă, Rumänien
19792.WM in San DiegoPapiermit Siegen über Atsuji Miyahara, Japan, Wieslaw Kucinski, Polen, Pawel Christow u. Ferenc Seres u. einer Niederlage gegen Constantin Alexandru

Anm.: alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, Papiergewicht, damals bis 48 kg, Fliegengewicht, damals bis 52 kg Körpergewicht

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976,
  • Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer

Weblinks

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Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
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