Alexandre Cingria

Alexandre Cingria (* 22. März 1879 in Genf; † 8. November 1945 in Lausanne) war ein Schweizer Maler, Glasmaler und Kunsthistoriker.

Leben

Die Familie seines Vaters Albert Cingria stammte ursprünglich aus Ragusa (heute Dubrovnik) und lebte in Konstantinopel. Seine Mutter Caroline (geborene Stryjenska; 1846–1913) wurde in Carouge geboren und war eine Malerin französisch-polnischer Herkunft. Sein jüngerer Bruder Charles-Albert Cingria (1883–1954) war Schriftsteller und Musiker.

Cingria besuchte von 1898 bis 1900 die École des beaux-arts in Genf bei Hugues Bovy (1841–1903) und Pierre Pignolat (1838–1913) sowie anschließend in München bei Hermann Neumann. Er bildete sich vor allem als Autodidakt weiter. Dafür unternahm er Reisen nach Paris und Konstantinopel und hielt sich sechs Jahre lang in Italien (Florenz, Rom und Venedig) auf. Er lebte eine Zeit lang in Rolle im Kanton Waadt. Er war im Jahr 1919 der Gründer der Groupe de Saint-Luc et de Saint-Maurice, die sich um die Wiederbelebung der sakralen Kunst innerhalb der katholischen Kirche der Romandie bemühte.

Cingria schuf mehr als 200 Bleiglasfenster für über 30 Kirchen. Für die Kathedrale in Lausanne entwarf er viele Kartons für Bleiglasfenster, die Ende der 1920er Jahre geschaffen wurden. Sein Werk war vom Fauvismus und Kubismus beeinflusst. Er war Mitbegründer der Zeitschriften La Voile latine (1904–1911) und Cahiers vaudois im Jahr 1913. Seine Werke waren unter anderem in Genf 1902, in Lausanne 1903 und 1904 und seit 1907 im Pariser Salon des Indépendants zu sehen.[1]

Werke (Auswahl)

Bleiglasfenster nach einem Karton von Alexandre Cingria
  • Kartons für Bleiglasfenster (1903) für die reformierte Kirche Saint-François in Lausanne
  • Toskanische Landschaft 1911 vom Musée Rath angekauft
  • Giulia d’Arezzo
  • Die Abdankung des Diokletian
  • Das Martyrium der heiligen Cäcilie
  • Le jeune homme entre la vertu et le plaisir

Publikationen

  • Der Verfall der kirchlichen Kunst. B. Filser, Augsburg 1927.
  • Souvenirs d’un peintre ambulant. 1933.

Literatur

Weblinks

Commons: Alexandre Cingria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carl Brun: Cingria, Alexandre. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 4: Supplement A–Z. Huber & Co., Frauenfeld 1917, S. 100–101 (Textarchiv – Internet Archive).

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Vitraux de la chapelle de l'église Sainte-Marie du Peuple, quartier de Châtelaine, à Genève. Les vitraux sont d'Alexandre Cingria, ils se trouvaient auparavant dans l’église Sainte-Croix de Carouge, ont été déposés entre 1973 et 1974, puis installés dans la chapelle de Sainte-Marie du Peuple en 1978.