Alexander von Lavergne-Peguilhen

Alexander von Lavergne-Peguilhen (* 24. Juni 1803 in Berlin; † 29. August 1867 in Neidenburg) war Landrat und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes.

Leben

Alexander von Lavergne-Peguilhen war der Sohn des Kriegs- und Domänenrats und späteren (1816) Oberrechnungrats Ernst Friedrich von Lavergne-Peguilhen, der als Testamentsvollstrecke von Heinrich von Kleist und Henriette Adolphine Vogel bekannt geworden ist, und der Jeanette Dorothea, geb. Jachmann. Die Familie Lavergne-Peguilhen entstammte einer nach Preußen geflüchteten hugenottischen Familie aus dem Languedoc auf dem westlichen Rhoneufer.

Lavergne-Peguilhen war seit 1839 Landrat im Kreis Neidenburg.[1] Zudem war er Abgeordneter im Preußischen Provinziallandtag und 1847 im Vereinigten Landtag. In dieser Zeit veröffentlichte er eine Schrift unter dem Titel Der Liberalismus und die Freiheit, die er am 31. Oktober 1846 dem König Friedrich Wilhelm IV. vorlegte. Darin schlug er vor, den Liberalismus durch maßvolle Wiederherstellung feudaler und korporativer Abhängigkeiten zu bekämpfen. Der König sprach ihm mit einer Kabinettsordre seinen Dank für die Schrift aus.[2]

Vom 18. Mai 1848 bis zum 7. Oktober 1848 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Von 1849 bis zu seinem Tode war Lavergne-Peguilhen Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses bzw. der Vorgängerparlamente.[3]

1867 war er Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Königsberg 8 und die Konservative Partei.[4] Sein älterer Bruder war Moritz von Lavergne-Peguilhen (1801–1870), dem mitunter fälschlich die Autorschaft der erwähnten Flugschrift zugeschrieben wird.[5]

Werke

  • Der Liberalismus und die Freiheit, Tag und Koch, Königsberg 1847.

Literatur

  • Alexander Küntzel: Was wollen die Liberalen in Preußen und Was will Herr v. Lavergne-Peguilhen? Mayer, Leipzig 1847.
  • Bernhard-Maria Rosenberg: Beiträge zur Geschichte des politischen Lebens im Ermland während des Vormärz und der 1848er Revolution. In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands Bd. 31/32, der ganzen Folge Heft 92/93 /(1967/1968) S. 239–318 (Web-Ressource).
  • Bernhard-Maria Rosenberg: Die ostpreußischen Abgeordneten in Frankfurt 1848/49. Biographische Beiträge zur Geschichte des politischen Lebens in Ostpreussen. Grote, Berlin/Köln 1970, ISBN 3-7745-6426-4, S. 82–85.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. territorial.de
  2. Preußen. In: Kemptener Zeitung, 7. Februar 1847, S. 94 (Web-Ressource).
  3. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 430.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 5; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 4.
  5. Sie stammt aber vom Landrat im Kreis Neidenburg, vgl. Königsberg, 21. März. In: Münchener Politische Zeitung Jg. 48, Nr. 80, 3. April 1847, S. 314 (Web-Ressource).

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