Alexander Nikolajewitsch Switow

RusslandRussland  Alexander Switow
Geburtsdatum3. November 1982
GeburtsortOmsk, Russische SFSR
Größe192 cm
Gewicht106 kg
PositionCenter
Nummer#15
SchusshandLinks
Draft
NHL Entry Draft2001, 1. Runde, 3. Position
Tampa Bay Lightning
Karrierestationen
bis 2002HK Awangard Omsk
2002–2004Tampa Bay Lightning
2004Columbus Blue Jackets
2004–2005Syracuse Crunch
2005–2006HK Awangard Omsk
2006–2007Columbus Blue Jackets
2007–2010HK Awangard Omsk
2010–2013Salawat Julajew Ufa
2013–2019Ak Bars Kasan
2019–2020Lokomotive Jaroslawl

Alexander Nikolajewitsch Switow (russisch Александр Николаевич Свитов; * 3. November 1982 in Omsk, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler, der sowohl in der National Hockey League als auch der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag stand. Mit Salawat Julajew Ufa und dem Ak Bars Kasan gewann er jeweils den Gagarin-Pokal.

Karriere

Alexander Switow (2004)

Alexander Switow stammt aus der Eishockeyschule von HK Awangard Omsk.[1] Während der Saison 1998/99 debütierte er im Alter von 15 Jahren im Farmteam von Omsk, Awangard WDW. In nur 27 Spielen erzielte er 15 Tore und 8 Assists, so dass er für ein Playoff-Spiel in den Superliga-Kader von Awangard berufen wurde. In der folgenden Spielzeit erhielt er mehr Eiszeit in der ersten Mannschaft und brachte es in 19 Saisonspielen auf 6 Scorerpunkte. Parallel dazu spielte er weiter für Awangard WDW in der Perwaja Liga, wobei er in 14 Spielen insgesamt 22 Scorerpunkte sammelte.

Während der Saison 2000/01 etablierte er sich endgültig in der ersten Mannschaft, wobei er nicht nur als Scorer, sondern auch mit seiner physischen Präsenz auffiel.[1] In 32 Spielen der Hauptrunde sammelte er 111 Strafminuten, erzielte aber auch 12 Scorerpunkte. Mit Awangard erreichte er das Playoff-Finale, in dem sein Team dem HK Metallurg Magnitogorsk mit 2:4 unterlag.

Während des NHL Entry Draft 2001 wurde Switow in der ersten Runde an dritter Stelle von den Tampa Bay Lightning ausgewählt. Im August 2001 unterschrieb er einen Einstiegsvertrag für die National Hockey League[2], der ihm verbot, weiter in der Superliga zu spielen. Zunächst kam er danach beim Farmteam Awangard WDW, das der russischen Luftwaffe untersteht, zum Einsatz. Im Oktober 2001 erhielt er Tampas Erlaubnis, wieder in der Superliga zu spielen. Kurz vor einem Superliga-Spiel in Moskau wurden Switow, Kirill Kolzow und Stanislaw Tschistow durch eine Einheit der russischen Militärpolizei abgeholt und gezwungen, ihren Militärdienst anzutreten.[3] Im Rahmen dessen wurden die Spieler Switow und Tschistow zum HK ZSKA Moskau delegiert, bei denen sie in wenigen Spielen eingesetzt wurden.

Nach Ableistung seines Militärdienstes wechselte Switow im Sommer 2002 nach Nordamerika. Hier debütierte er in der Saison 2002/03 für Tampa in der NHL und konnte in 63 Spielen acht Punkte erreichen. Während der Saison 2003/04 kam er meist bei den Hamilton Bulldogs in der American Hockey League zum Einsatz und lief nur in elf NHL-Spielen für Tampa auf. Im Januar 2004 wurde er an die Columbus Blue Jackets abgegeben, während Tampa im Gegenzug Darryl Sydor und ein Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2004 erhielt.[4] Für die Jackets absolvierte er bis Saisonende weiter 29 NHL-Partien, in denen er acht Scorerpunkte sammelte.

Den Lockout der NHL-Saison 2004/05 verbrachte er bei den Syracuse Crunch in der AHL und nahm am AHL All-Star Classic teil. Zur Saison 2005/06 kehrte er für eine Spielzeit in die russische Superliga zu Awangard Omsk zurück. Mit Awangard erreichte er das Playoff-Finale 2006, in dem sein Team Ak Bars Kasan mit 0:3 unterlag. Switow steuerte zum Vizemeistertitel insgesamt 15 Scorerpunkte bei, sammelte aber auch 152 Strafminuten.

Alexander Switow als Kapitän von Ak Bars Kasan (2014)

Zur Saison 2006/07 kehrte er mit einem Einjahres-Vertrag zu den Jackets in die National Hockey League zurück. In 76 Spielen der Hauptrunde sammelte er 18 Scorerpunkte und 145 Strafminuten für die Jackets, die die Playoffs verpassten. Anfang Juli 2007 unterzeichnete Switow einen neuen Zweijahresvertrag über eine Million US-Dollar pro Saison bei den Blue Jackets. Sechs Wochen später unterzeichnete er einen weiteren Vertrag, diesmal mit Awangard Omsk und einer Laufzeit über drei Jahre.[5] Da es zu diesem Zeitpunkt kein gültiges Transferabkommen zwischen Superliga und NHL gab, erwirkte die NHL ein internationales Startverbot bei Wettbewerben der IIHF für Switow und einige weitere Spieler.[1]

In den folgenden drei Spielzeiten stand er für Omsk in der Superliga und deren Nachfolgeliga KHL als Mannschaftskapitän auf dem Eis. Dabei erzielte er pro Saison um die 20 Scorerpunkte, fiel aber vor allem durch viele Strafzeiten auf. Anfang Juli 2010 wurde Switow von Salawat Julajew Ufa verpflichtet.[6] Mit seinem neuen Team gewann er am Ende der Saison 2010/11 den Gagarin-Pokal.

Im Juni 2013 wurde Switow vom Ak Bars Kasan verpflichtet und agierte dort zunächst als Assistenzkapitän, ab 2014 dann als Mannschaftskapitän.

Mit Ak Bars gewann er 2018 den Gagarin-Pokal[7] und wurde damit auch russischer Meister. Zu diesem Erfolg trug er im Saisonverlauf insgesamt 14 Scorerpunkte bei. Nach einer eher erfolglosen Saison 2018/19, die auch von Verletzungen geprägt war, verließ[8] er den Klub aus Tatarstan und unterschrieb im Juni 2019 einen Vertrag bei Lokomotive Jaroslawl.[9] Dort beendete er 2020 seine Karriere.

International

Alexander Switow bei der Weltmeisterschaft 2012

Switow vertrat sein Heimatland bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2000 sowie den U20-Junioren-Weltmeisterschaften der Jahre 2001 und 2002. Bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft errang Switow mit dem Team die Silbermedaille und war mit acht Punkten hinter Jegor Schastin bester Scorer der russischen Mannschaft. Nachdem die Russen bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2001 den siebten Rang belegt hatten, gewannen sie im Jahr darauf die Goldmedaille. Bei beiden Turnieren erhielt der Stürmer die meisten Strafminuten aller Spieler.

Für die Seniorenauswahl der Sbornaja kam Switow im Rahmen der Euro Hockey Tour 2009/10, 2010/11 und 2011/12 zu ersten Einsätzen, ehe er bei der Herren-Weltmeisterschaft 2012 für das Nationalteam debütierte und die Goldmedaille gewann. Anschließend spielte er 2012/13 erneut bei der Euro Hockey Tour. Auch bei der Weltmeisterschaft 2013 spielte er für Russland und belegte mit seiner Mannschaft den sechsten Platz. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi gehörte er zwar zum russischen Kader, wurde aber nicht eingesetzt.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlay-offs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1997/98Metallurg Nowokusnezk IIPerwaja Liga40000
1998/99HK Awangard-WDW OmskPerwaja Liga271582320
HK Awangard OmskSuperliga10000
1999/00HK Awangard OmskSuperliga1833645610116
HK Awangard-WDW OmskPerwaja Liga141392262
2000/01HK Awangard OmskSuperliga3266121111421334
2001/02HK Awangard OmskSuperliga30112
2002/03Springfield FalconsAHL1145917
Tampa Bay LightningNHL634485870006
2003/04Hamilton BulldogsAHL30991879
Tampa Bay LightningNHL110334
Columbus Blue JacketsNHL2926816
2004/05Syracuse CrunchAHL69192342200
2005/06HK Awangard OmskSuperliga3237101421342610
2006/07Columbus Blue JacketsNHL7671118145
2007/08HK Awangard OmskSuperliga54101020140403310
2008/09HK Awangard OmskKHL32881686610141
2009/10HK Awangard OmskKHL44716239531014
2010/11Salawat Julajew UfaKHL399918442053820
2011/12Salawat Julajew UfaKHL421091940612329
2012/13Salawat Julajew UfaKHL277310411432510
2013/14Ak Bars KasanKHL50861441613418
2014/15Ak Bars KasanKHL479112035204488
2015/16Ak Bars KasanKHL4786144770116
2016/17Ak Bars KasanKHL5712152784102246
2017/18Ak Bars KasanKHL40551098191348
2018/19Ak Bars KasanKHL2817814200010
2018/19Bars KasanVHL33030
2019/20Lokomotive JaroslawlKHL40210123260008
Perwaja Liga gesamt4528174582
Superliga gesamt14824285244438761370
AHL gesamt110323769296
NHL gesamt17913243722370006
KHL gesamt49386106192657119192039168

International

Vertrat Russland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM+/−
2000RusslandU18-WMSilver medal blank.svg Silbermedaille63588+10
2001RusslandU20-WMPlatz 7601158+2
2002RusslandU20-WMGold medal blank.svg Goldmedaille521343+3
2012RusslandWMGold medal blank.svg Goldmedaille100004±0
2013RusslandWMPlatz 651234+2
Junioren gesamt175712109+15

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Commons: Alexander Svitov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Alexander Svitov Columbus Blue Jackets NHL Russian Hockey Prospect Player Profile. (Nicht mehr online verfügbar.) russianprospects.com, archiviert vom Original am 26. September 2011; abgerufen am 19. Oktober 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.russianprospects.com
  2. Damian Cristodero: Complicated tussle leaves Svitov waiting in Russia. Lightning trying to clarify status of its top draft pick, who is said to be serving in his country's military. St. Petersburg Times, 22. September 2001, abgerufen am 19. Oktober 2011 (englisch).
  3. Dmitri Ponomarenko (Sowetski Sport): Alexander Svitov: I am considered a millioner in Omsk. (Nicht mehr online verfügbar.) russianprospects.com, 31. Oktober 2001, archiviert vom Original am 18. Oktober 2007; abgerufen am 19. Oktober 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.russianprospects.com
  4. Jackets trade Sydor to Lightning. In: espn.com. 28. Januar 2004, abgerufen am 5. Juni 2019 (englisch).
  5. Martin Merk: Svitov unterschrieb bei Omsk. hockeyfans.ch, 18. August 2007, abgerufen am 19. Oktober 2011 (deutsch).
  6. Свитов переезжает из Омска в Уфу. Sowetski Sport, 5. Juli 2010, abgerufen am 19. Oktober 2011 (russisch).
  7. Ak Bars wins the Gagarin Cup. Final, Game 5, April 22. In: en.khl.ru. 22. April 2018, abgerufen am 5. Juni 2019.
  8. Александр Свитов: «Это были прекрасные шесть сезонов». In: news.sportbox.ru. 3. Mai 2019, abgerufen am 5. Juni 2019 (russisch).
  9. СМИ: Свитов станет игроком «Локомотива». In: news.sportbox.ru. 4. Juni 2019, abgerufen am 5. Juni 2019 (russisch).

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Нападающий казанского «Ак Барса» Александр Свитов во время матча чемпионата КХЛ против хабаровского «Амура» 14 ноября 2014 года.
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Alexander Svitov of the Syracuse Crunch