Alexander Hörbe

Alexander Hörbe (* 1968 in Berlin) ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler und Fotograf.

Leben

Alexander Hörbe wurde 1968 als Sohn eines Diplomökonoms und einer Ärztin geboren und wuchs in Berlin im Prenzlauer Berg auf. Sein älterer Bruder ist der Theaterschauspieler, Regisseur und Bühnenautor Olaf Hörbe.

Hörbe stand schon als Kind gemeinsam mit seinem älteren Bruder auf der Bühne. Nach einer Werkzeugmacherlehre und einer Ausbildung zum Fotografen spielte er mehrere Jahre in freien Theaterproduktionen mit. Seine Schauspielausbildung absolvierte er schließlich von 1994–1998 an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Bereits als Student spielte er in mehreren Inszenierungen am Deutschen Theater und am Maxim-Gorki-Theater, an dem er auch sein erstes Festengagement antrat. Bis heute blieb er dem Theater verbunden und wirkte in diversen Theaterproduktionen mit, etwa am Hebbel-Theater und am Schlosspark Theater. Die Inszenierung „Und niemals vergessen - Eisern Union“ in der Freiheit 15 in Berlin-Köpenick erreichte mit einer mittlerweile 17-jährigen Laufzeit Kultstatus.

Über Nebenrollen in Kinoerfolgen wie „Nachtgestalten“ unter der Regie von Andreas Dresen und „Otto - Der Katastrophenfilm“ unter Regie von Edzard-Onnekenl wurde er noch während seines Studiums einem größeren Publikum bekannt. Sein Kinodebüt in einer Hauptrolle gab er mit „Gran Paradiso“ (Regie: Miguel Alexandre).

Seither wirkte er in unzähligen Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit. Er arbeitete mit Regisseuren und Regisseurinnen wie Edward Berger, Lars Kraume, Robert Schwentke, Tom Tykwer, Matti Geschonneck, Dani Levy und Andreas Dresen.

Der Film „Das Ende einer Nacht“, der 2012 unter der Regie von Matti Geschonneck entstand, wurde vielfach ausgezeichnet. Hörbe spielt darin einen Anwalt. Mit Geschonneck besteht eine langjährige Zusammenarbeit – zuletzt in Filmen wie „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ (2016), „Südstadt“ (2017), „Unter Leuten- das zerrissene Dorf“ (2018) und „Sie sagt, er sagt“ (2023). In „Südstadt“ spielt er neben Anke Engelke, Matthias Matschke, Bettina Lamprecht und Andrea Sawatzkii einen glücklosen Journalisten in Beziehungskrise, der zunehmend unter Druck gerät, den Spagat zwischen Kind und Karriere zu meistern.

In dem Kinofilm „Gundermann“ (Regie:Andreas Dresen) war er im gleichen Jahr als Mitarbeiter der Gauckbehörde zu sehen. 2019 spielte er in „Babylon Berlin“, der vielfach preisgekrönten und international erfolgreichen Eigenproduktion aus Babelsberg den kriminellen Getränkegroßhändler Bela Gosztony unter der Regie von Hendrik Handloegten, Tom Tykwer und Achim von Borries. 2020 war er in einer Hauptrolle in der erfolgreichen Serie „Tina Mobil“ an der Seite von Gabriela Maria Schmeide zu sehen. Er spielte darin einen Fensterputzer, der nach dem Tod seines Sohnes und gescheiterter Ehe verzweifelt versucht, seine Frau Tina zurückzugewinnen. Regie führte Richard Huber. Die Serie wurde 2022 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

In der für Netflix produzierten deutschen Action-Thriller Serie „Kleo“, spielte er 2022 unter der Regie von Viviane Andereggen einen ehemaligen Stasioffizier, der auf Mallorca ein neues Leben als Geschäftsmann beginnen will. Die Serie wurde mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Deutscher Fernsehpreis ausgezeichnet.

Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit arbeitet er als freier Fotograf.

Alexander Hörbe ist seit 2002 mit der Schauspielerin Friderikke-Maria Hörbe (geb. Weber) verheiratet. Er lebt mit ihr und der gemeinsamen Tochter Ginggan Maria Hörbe, ebenfalls eine Schauspielerin, in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

  • 1997 Baracke des Deutschen Theaters, Berlin:
    "Übergewicht, unwichtig: UNFORM" v. W. Schwab
    Regie: Johanna Schall | Hauptrolle
  • 1997-98 Deutsches Theater, Berlin:
    "Im Dickicht" v. B. Brecht
    Regie: Johanna Schall | Rolle: C. Maynes
  • 1998 Deutsches Theater, Berlin:
    "Der rote Hahn" v. G. Hauptmann
    Regie: Horst Libinsky | Rolle: Gustav
  • 1998-99 Maxim Gorki Theater, Berlin:
    "Väter und Söhne" v. B. Friel
    Regie: Stephan Kimmig | Hauptrolle
  • 2000 Maxim Gorki Theater, Berlin:
    "Schillers Leiche" v. U. Mengel
    Regie: Martin Kloepfer | Hauptrolle
  • 2004 Hebbel-Theater, Berlin:
    "Eins, Zwei, Drei" v. F. Molnar
    Regie: Matthias Matschke | Rolle: Peripetschikov
  • 2006-23 Freiheit 15, Berlin-Köpenick:
    "Und niemals vergessen - Eisern Union" v. J. Steinberg
    Regie: Jörg Steinberg
  • 2012 Schlosspark Theater Berlin:
    "Man tut was man kann"
    Regie: Petra Luisa Meyer | Rolle: Guido Schamski
  • 2016-19 Freiheit 15, Berlin-Köpenick:
    "Wir werden ewig leben" v. J. Steinberg
    Regie: Jörg Steinberg

Auszeichnungen und Nominierungen

  • 2012 Deutscher Fernsehpreis: "Bester Fernsehfilm" für "Das Ende einer Nacht
  • 2013 Die Goldene Kamera: "Bester Fernsehfilm" für "Das Ende einer Nacht"
    Adolf-Grimme-Preis: "Kategorie Fiktion" für "Das Ende einer Nacht"
    Studio Hamburg Nachwuchspreis: "Krimipreis der Freien und Hansestadt Hamburg" für "Das Ende einer Nacht"
  • 2022 Adolf-Grimme-Preis: "Kategorie Fiktion" für "Tina Mobil"
  • 2023 Deutscher Fernsehpreis: "Beste Dramaserie" für "Kleo"
    Adolf-Grimme-Preis: "Kategorie Fiktion" für "Kleo"

Weblinks

Einzelnachweise