Alexander Adam (Komponist)

Alexander Franz Adam (auch Alexandre Adam; * 24. November 1853 in Bruchsal; † 10. Juni 1917 in Freiburg im Breisgau) war ein badischer Komponist und Chorleiter.[1][2][3]

Leben

1853–1883 Kindheit und Studium

Alexander Adams Eltern stammten aus Offenburg. Sein Vater Joseph Alexander (1825–1884), Oberrechnungsrat, war 1853 Kommunalpraktikant in Bruchsal, wo Alexander geboren wurde. Seine Mutter war Anna Mathilde (1831–1909). Die Kindheit verbrachte er in Freiburg. Ab 1859 besuchte er die Volksschule, ab 1860 in Karlsruhe, wo sich die Familie niedergelassen hatte. 1863 ging er auf das Lyceum in Karlsruhe, ein humanistisches Gymnasium, das heutige Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Er verließ es schon im Dezember 1867 während der Untertertia, legte das Abitur dann an einem anderen Institut ab. 1871 bis 1876 besuchte er das Polytechnikum Karlsruhe und absolvierte dort ein Studium der Ingenieurwissenschaften. Von 1876 bis 1879 studierte er am Musikkonservatorium in Stuttgart. Danach setzte er sein Studium an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin bis 1883 fort. Hier war er in der Kompositionsklasse von Friedrich Kiel.[3]

1883–1891 Erste berufliche Stationen in Würzburg, Karlsruhe und Konstanz

1883 war er Kapellmeister am Stadttheater Würzburg.[3] Er war von 1883 bis 1886 Vereinsdirigent verschiedener Chöre in Karlsruhe, unter anderem Chormeister des M.G.V. Liederkranz Karlsruhe, des Cäcilienvereins und des Instrumentalvereins.[1][2] 1886 ging er nach Konstanz, hier traf er den polnischen Kiel-Schüler Zygmunt Noskowski. Adam wurde im Dezember des Jahres Musikdirektor der Sängerrunde Bodan. Ab 1887 war er Organist und Chorleiter an St. Stephan. Im selben Jahr heiratete er die Pianistin Eugenie Rosenfeldt (1861–1925). Ein großes Problem war die evangelische Konfession seiner Gattin und die Heirat vor der Badischen Landeskirche. Eine nochmalige Trauung vor einem römisch-katholischen Geistlichen und eine Erklärung der Ehegatten über die katholische Taufe und Erziehung der Kinder wurden notwendig, damit Adam seine Stellung behalten konnte. Angefeindet wurde er auch wegen seines in Gottesdiensten verwendeten Musikstils. Man warf ihm vor die gesanglichen Vorschriften der Kirche zu missachten, und einen Stil zu pflegen, der eher ins Theater oder einen Konzertsaal passte, als in eine Kirche, was der Bewegung des Cäcilianismus widersprach.[3]

1891–1917 Zeit in Freiburg im Breisgau

Daher verzichtete er auf die Stelle und ging nach Freiburg. Hier übernahm er 1891 die Dirigentenstelle beim Musikverein und 1892 die Leitung des Freiburger Männergesangvereins. Er hatte hier die Möglichkeit Konzerte nach dem Geschmack der Zeit zu veranstalten, bei denen seine Frau häufig als Pianistin mitwirkte. Das Repertoire umfasste neben Kompositionen von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert auch Werke von Hugo Wolf, Max Reger und eigene Kompositionen. So führte er 1900 erstmals und erneut 1903 das Oratorium Jos Fritz und 1910 König Enzios Tod auf.1903 erreichte er mit dem Freiburger Männergesangverein beim VII. Bad. Sängerbundesfest in Mannheim einen ersten Preis mit der Komposition Totenvolk von Friedrich Hegar. In Freiburg wirkte er nach einem Konfessionswechsel als Kantor der evangelischen St.-Paulus-Pfarrei. 1914 legte er aus gesundheitlichen Gründen alle musikalischen Ämter nieder. Nachdem sein Sohn Alexander (1888–1915), ein Lehramtskanditat, 1915 im Krieg gefallen war, verstarb Alexander Adam am 10. Juni 1917 in Freiburg.[1][3]

Werke (Auswahl)

Der Freiburger Männergesangverein besitzt in seinem Archiv handschriftliche Partituren von Alexander Adam.[4]

Werke mit Opuszahl

Werke ohne Opuszahl

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Alexander Adam. In: LEO-BW. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 30. September 2017.
  2. a b Adam, Alexander (geb. 24.11.1853 in Bruchsal, gest. 10.06.1917 in Freiburg) - 1883-1886 Chormeister des M.G.V. Liederkranz Karlsruhe - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 30. September 2017.
  3. a b c d e Clemens Siebler: Adam, Alexander. In: Badische Biographien. Abgerufen am 18. Oktober 2017.
  4. K2/29 Freiburger Männergesangverein (1883-2000). (PDF) Freiburger Männergesangverein, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  5. Alexander Adam, Maidy Koch: Jos Fritz: (Aus den Bauernkriegen). Klavierauszug mit Text Auflage. Feuchtinger, Stuttgart 1908 (bsz-bw.de [abgerufen am 18. Oktober 2017]).
  6. Alexander Adam, Maidy Koch: König Enzios Tod: für Solostimmen, Chor und Orchester; Textbuch. Feuchtinger, Stuttgart 1910 (bsz-bw.de [abgerufen am 18. Oktober 2017]).
  7. Alexander Adam: Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Sommermeyer, Baden-Baden (bsz-bw.de [abgerufen am 18. Oktober 2017]).