Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen

FFH-Gebiet „Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen“
Bergrutsch bei Mössingen

Bergrutsch bei Mössingen

LageLandkreis Reutlingen, Landkreis Tübingen und Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
KennungDE-7620-343
WDPA-ID555521977
Natura-2000-IDDE7620343
FFH-Gebiet35,67 km²
Geographische Lage48° 24′ N, 9° 8′ O
Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen (Baden-Württemberg)
Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen liegt in der Mitte von Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das rund 3567 Hektar (ha) große Schutzgebiet Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen liegt in den Naturräumen Mittleres Albvorland und Mittlere Kuppenalb. Die beiden Teilgebiete befinden sich in den Gemeinden Reutlingen, Sonnenbühl und Pfullingen im Landkreis Reutlingen, in Mössingen im Landkreis Tübingen und in Burladingen im Zollernalbkreis.

Beschreibung

Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen durch die steilen und bewaldeten Hänge des Albtraufs mit Felswänden und Schutthalden bestimmt. An den Unterhängen befinden sich ausgedehnte Streuobst-Bestände.[1]

Schutzzweck

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
*Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)Kurzbezeichnung
3140Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus ArmleuchteralgenKalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
3150Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder HydrocharitionsNatürliche nährstoffreiche Seen
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation
5130Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasenWacholderheiden
6210*Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen StufeFeuchte Hochstaudenfluren
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen
7220*Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen
7230Kalkreiche NiedermooreKalkreiche Niedermoore
8160*Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe MitteleuropasKalkschutthalden
8210Kalkfelsen mit FelsspaltenvegetationKalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8220Silikatfelsen mit FelsspaltenvegetationSilikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310Nicht touristisch erschlossene HöhlenHöhlen und Balmen
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald
9150Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)Orchideen-Buchenwälder
9170Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-CarpinetumLabkraut-Eichen-Hainbuchenwald
9180*Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)Schlucht- und Hangmischwälder
91E0*Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Spanische Flagge1078*Spanische FlaggeCallimorpha quadripunctariaSchmetterlinge
Alpenbock1087AlpenbockRosalia alpinaKäfer
Hirschkäfer1083*HirschkäferLucanus cervusKäfer
Groppe
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
1163GroppeCottus gobioFische und Rundmäuler
Kammmolch1166KammmolchTriturus cristatusAmphibien
Gelbbauchunke1193GelbbauchunkeBombina variegataAmphibien
Mopsfledermaus1324MopsfledermausBarbastella barbastellusSäugetiere
Bechsteinfledermaus1323BechsteinfledermausMyotis bechsteiniiSäugetiere
Gelber Frauenschuh1902Gelber FrauenschuhCypripedium calceolusPflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende Naturschutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Das Gebiet liegt größtenteils im Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH-Gebiet 7620-343 „Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen“ und das VS-Gebiet 7422-441 „Mittlere Schwäbische Alb“ (Teilbereich). Dezember 2007 (183 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
Commons: FFH-Gebiet Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Gelbbauchunke (Bombina variegata). Fotografiert in der Nähe von Gruberau (Niederösterreich)
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Rosalia Alpin, aufgenommen in der Nähe des Gasselkogels, Oberösterreich
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An echolocating bat (Myotis bechsteinii) avoiding collision with a plant while searching for a moth.
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Oberhang und Steilwand des Mössinger Bergrutsches, Schwäbische Alb
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Der Kammmolch (Triturus cristatus); hier ein Männchen in Wassertracht in einem Aquarium.
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Mopsfledermaus im Flug, Barbastella barbastellus