Albin Weisbach
Albin Julius Weisbach (* 6. Dezember 1833 in Freiberg; † 26. Februar 1901 in Naunhof[1]) war ein deutscher Mineraloge.
Leben und Wirken
Albin Weisbach wurde 1833 in Freiberg geboren. Sein Vater war der bekannte Mathematiker und Ingenieur Julius Weisbach. Weisbach verbrachte seine Kindheit in Freiberg und besuchte hier von 1842 bis 1850 das Gymnasium. An den Schulbesuch schloss sich ab 1850 ein Studium der Mineralogie an der Bergakademie Freiberg, wo er sich dem Corps Montania anschloss. Weitere Studienaufenthalte führten Weisbach nach Leipzig, Berlin, Göttingen und Heidelberg. Seine Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1857 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Freiberg zurück und übernahm an der Bergakademie die Assistenzstelle bei August Breithaupt als Dozent der Mineralogie, habilitierte sich dort 1860 und wurde drei Jahre später Professor der Physik. Im Jahr 1866 übernahm Weisbach die Stelle von August Breithaupt und wurde Professor der Mineralogie.
1900 erkrankte Weisbach an einer Nervenkrankheit, die ihn zur Aufgabe seiner Lehrtätigkeit zwang. Er begab sich zur Behandlung in eine Nervenheilanstalt nach Naunhof bei Leipzig. Hier starb Weisbach 1901 an einem Herzschlag. Er wurde auf dem Donatsfriedhof in Freiberg beigesetzt.
Verdienst
Albin Weisbach verfügte über hervorragende Kenntnisse der Mineralbestimmung. Er gilt als Erstbeschreiber von mehreren Mineralen: Trögerit (1871), Walpurgin (1871), Zeunerit (1872), Uranosphärit (1873), Uranospinit (1873), Sphärocobaltit (1877), Uranocircit (1877), Uranopilit (1882), Argyrodit (1886). Die Benennung von Chlorargyrit (1875) geht auf ihn zurück.[2]
Werke
- Über die Monstrositäten tesseral kristallisierender Mineralien. Freiberg 1858 (Promotionsschrift) (Digitalisat)
- Tabellen zur Bestimmung der Mineralien mittels äußerer Kennzeichen. Leipzig 1866 (mehrere Auflagen) (Digitalisat)
- Synopsis mineralogica. Freiberg 1875 (mehrere Auflagen)
- Characteres mineralogici. Freiberg 1880 (mehrere Auflagen)
Ehrungen
- 1876: Ernennung zum Bergrat
- 1893: Ernennung zum Oberbergrat
- 1899: Ernennung zum Geheimen Bergrat
- Ritterkreuz I. Klasse des Sächsischen Zivilverdienstordens
- Seit 1890 war Julius Albin Weisbach einheimisches Mitglied in der Sektion für Mineralogie und Geologie der Leopoldinisch-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher.[3]
Literatur
- Victor Goldschmidt: Erinnerungsblätter an Albin Weisbach, Geheimen Bergrath und Professor der Mineralogie an der Kgl. Bergakademie in Freiberg i. S. Freiberg 1902
- C. Schiffner: Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten. E. Maukisch, Freiberg 1935, S. 38f.
Weblinks
- Meyers Großes Konversations-Lexikon - Weisbach, Albin (2)
- Literatur von und über Albin Weisbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The Mineralogical Record - WEISBACH, Julius Albin
- Literatur von und über Albin Weisbach in der Sächsischen Bibliografie
Einzelnachweise
- ↑ Sachsen.digital (Personen-Wiki der SLUB) - Weisbach, Albin (Memento vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive)
- ↑ Thomas Witzke: Entdecker von Mineralen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (einschließlich erste Erwähnungen und Benennungen)
- ↑ Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen deutsche Akademie der Naturforscher, Heft 27, 1891: Weisbach, Julius Albin, Bergrath, Professor der Mineralogie an der k. Bergakademie in Freiberg
Personendaten | |
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NAME | Weisbach, Albin |
ALTERNATIVNAMEN | Weisbach, Albin Julius (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1833 |
GEBURTSORT | Freiberg |
STERBEDATUM | 26. Februar 1901 |
STERBEORT | Naunhof bei Leipzig |
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Grab von Albin Weisbach auf dem Donatsfriedhof in Freiberg