Albestroff

Albestroff
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementSarrebourg-Château-Salins
KantonLe Saulnois
GemeindeverbandSaulnois
Koordinaten48° 56′ N, 6° 51′ O
Höhe217–275 m
Fläche19,3 km²
Einwohner618 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte32 Einw./km²
Postleitzahl57670
INSEE-Code

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Albestroff (deutsch Albesdorf) ist eine französische Gemeinde mit 618 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins, zum Kommunalverband Saulnois und zum Kanton Le Saulnois.

Geographie

Karte von Albestroff des Wegemeisters Friedrich Wilhelm Ludwig Deppermann, 1874

Die Gemeinde liegt in Lothringen im nordöstlichen Saulnois (Salzgau), etwa 65 Kilometer südöstlich von Metz, 38 Kilometer nordöstlich von Château-Salins und 18 Kilometer westlich von Sarre-Union (Saarunion). Das Gemeindegebiet von Albestroff ist Teil des Regionalen Naturparks Lothringen.

Geschichte

Die Gemeinde ist nach dem kleinen Fluss Albe benannt. Der Ort wurde um 1050 als Albertoff erwähnt, dürfte aber noch älter sein; weitere überlieferte Ortsbezeichnungen sind castrum de Albestorff (1303), Aubestorff (1331), Auberstroff (1331), Albistorf (1396), Albistorff (1421), Albstorff, Altorff und Albtorff (1525).[1] Der Flecken in einer Kastellanei kam kurz vor 1313 in den Besitz der Bischöfe von Metz, die ihn mit Mauern umgaben und hier im Sommer zu residieren pflegten. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde der Ort fast völlig zerstört. Die Befestigungsanlagen wurden durch schwedische Truppen geschleift. Im Westfälischen Frieden (1648) konnte Frankreich den Besitz der Ortschaft behaupten.

1793 erhielt Albestroff (als Alberstorff) im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 (ebenfalls als Alberstorff) das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Albestroff gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Département Meurthe.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück. Albesdorf wurde dem Kreis Château-Salins, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Als Albestroff wurde der Ort 1919 in das Département Moselle eingegliedert. Während des Zweiten Weltkriegs war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

1973 wurden Givrycourt, Insming, Munster, Torcheville und Réning eingemeindet. 1983 wurden Insming und Munster wieder zu eigenständigen Gemeinden, Givrycourt, Torcheville und Réning wurden 1997 wieder eigenständig.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner606610568617651636648618

Wappen

Das Wappen der Gemeinde entspricht dem Wappen des Domkapitels von Metz. Es zeigt auf rotem Grund einen rechten Arm mit blauem Ärmel, der aus einer silbernen Wolke kommt und ein silbernes Schwert mit goldenem Griff hält. Das Schwert wird von zwei goldenen Kieseln flankiert.[3]

Sehenswürdigkeiten

Die barocke Kirche St. Adelphus (Saint-Adelphe) wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Sie gehört zur Pfarreiengemeinschaft Sainte Anne de la Rose im Dekanat (Archiprêtré) Albestroff/Dieuze des Bistums Metz.

Literatur

  • Albesdorf, Kreis Château-Salins, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Albesdorf (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 487–488 (books.google.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 173 (books.google.de).
  • C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 7 (books.google.de).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 7 (books.google.de).
  • Auguste Prost (1817–1896): Albestroff – siège d'une châtellenie de l’évêché de Metz (1861, wieder erhältlich) Online in der Bibliothèque numérique der Sorbonne (PDF; 4,27 MB, französisch)

Weblinks

Commons: Albestroff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 7 (books.google.de).
  2. Albestroff auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 24. Februar 2010
  3. Wappen auf genealogie-lorraine.fr (französisch)

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
1874 Albestroff Kaiserlicher Wegemeister Friedrich Deppermann.jpg
Autor/Urheber: Friedrich Wilhelm Ludwig Deppermann (* 29. April 1830 in Pyrmont; † 20. August 1889 in Groß-Hettingen), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte von Albestroff (deutsch Albesdorf) des Kaiserlichen Wegemeisters Friedrich Wilhelm Ludwig Deppermann, damals Reichsland Elsaß-Lothringen, heute Département Moselle in der Region Grand Est, Frankreich
Blason Albestroff 57.png
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unbekannt

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Wappen der Gemeinde Albestroff, Département Moselle, Frankreich

Sainte-Anne2.jpg
Autor/Urheber: Jean-Marc Pascolo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chapelle Sainte-Anne, Albestroff (Moselle). Chapelle néogothique construite en 1856.
Albestroff, Église Saint-Adelphe.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche St. Adelphus in Albestroff
Château d'Albestroff 1902.jpg
Vue du château d'Albestroff (Moselle/France) d'après une carte postale de 1902