Albert Eilers (Sänger, 1830)
Albert Ludwig Eilers (21. Dezember 1830 in Köthen – 2. September 1896 in Darmstadt) war ein deutscher Opernsänger (Bass) und Komponist.
Leben und Werk
Albert Eilers studierte zunächst Theologie, später dann Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig. Er war Mitglied des Akademischen Gesangvereins Leipzig, dem damals viele Studenten der Theologischen Fakultät angehörten. Dort war er Bass-Solist, wobei seine schöne Stimme entdeckt wurde. Er nahm Gesangsunterricht bei dem bekannten Leipziger Bassisten und Gesangslehrer Wilhelm Pögner und studierte ab 1852 am Mailänder Konservatorium.
1854 wurde er an die Dresdner Hofoper verpflichtet, wo er als Oroveso in Norma debütierte. 1855 sang er am Stadttheater Hamburg den Marcel in Die Hugenotten, außerdem Pietro in Die Stumme von Portici und Don Basilio in Der Barbier von Sevilla. Es folgten Engagements am Stadttheater Bremen (1856–1858) und am Deutschen Theater Prag (1858–1865), wo er insbesondere als Kaspar in Der Freischütz, als Lysiart in Euryanthe und als König Heinrich in Lohengrin große Erfolge feiern konnte. Von 1865 bis 1882 war er als festes Ensemblemitglied am Hoftheater Coburg engagiert.
Im August 1876 sang er bei den ersten Bayreuther Festspielen auf Einladung Richard Wagners den Fasolt in Das Rheingold. Ab 1882 war er am Hoftheater Darmstadt engagiert. 1882 gastierte er am Her Majesty’s Theatre in London in der ersten vollständigen Aufführung des Nibelungen-Rings unter der musikalischen Leitung von Anton Seidl. 1882–1883 ging er mit reisenden „Richard-Wagner-Theater“ von Angelo Neumann auf eine große Europa-Tournee.
Eilers war auch als Komponist tätig. Während seines Engagements am Deutschen Theater in Prag komponierte er nach einer Vorlage von Heinrich Zschokke die komische Oper Die St. Johannisnacht, die 1867 in Coburg uraufgeführt wurde. Er schrieb auch eine einaktige Operette, sowie Ouvertüren, Messen, Chorstücke und Lieder.
Auf Eilers’ Anregung wurde 1859 in Prag die Gesellschaft der Künstler und Kunstfreunde „Schlaraffia“ gegründet.[1] Seine beiden Söhne Albert (1859–1939) und Franz (1861–1929) wurden ebenfalls Opernsänger.
Albert Eilers starb 1896 im Alter von 65 Jahren und wurde auf dem Alten Friedhof von Darmstadt beigesetzt. Der Grabstein trägt die lateinische Inschrift „In arte voluptas“ (deutsch In der Kunst liegt Vergnügen). Es war das Motto der Vereinigung „Schlaraffia“.[2]
Repertoire (Auswahl)
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Bühnenwerke
- Spielmannslied, Operette, UA: Prag, Februar 1865
- Die St. Johannisnacht, Oper, UA: Coburg, 1867
Literatur
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 2: Castori–Frampoli. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003, ISBN 3-598-11598-9, S. 1306.
- Elmar Selbach (Hrsg.): Werke des Komponisten Albert Eilers. Independently Published 2017, ISBN 978-1-522053-93-4, 383 Seiten.
- Ottmar G. Flüggen: Biographisches Bühnen-Lexikon der Deutschen Theater von Beginn der deutschen Schauspielkunst bis zur Gegenwart. Zusammengestellt von O. G. Flüggen. I. Jahrgang. A. Bruckmann's Verlag, München 1892. S. 70.
- Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Band I. A – Hurka. Seite 382/383. De Gruyter, Berlin [u. a.]. 1953, ISBN 978-3-907820-27-8 (abgerufen über De Gruyter Online).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kalenderblatt von Bayern 2 – Xaver Frühbeis: 10. Oktober 1859 – Männerbund "Schlaraffia" gegründet. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 10. Oktober 2018, abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Klaus Nerger: Das Grab von Albert Eilers. In: knerger.de. Abgerufen am 29. Januar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Eilers, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Eliers, Albert Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Opernsänger (Bass) und Komponist |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1830 |
GEBURTSORT | Köthen, Sachsen-Anhalt |
STERBEDATUM | 2. September 1896 |
STERBEORT | Darmstadt |