Albatros C.I

Albatros C.I
Albatros C.I
TypAufklärer, Bomber
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

HerstellerAlbatros Flugzeugwerke
Erstflug1915
Indienststellung1915
Produktionszeit

1915–1918

Die Albatros C.I war ein zweisitziges Aufklärungsflugzeug der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.

Entwicklung

Die zunehmende Luftherrschaft durch mit Maschinengewehren bewaffnete alliierte Flugzeuge über der Front bewegte Deutschland, eine neue Flugzeugklasse einzuführen, die als C-Klasse kategorisierten mit MG bewaffneten Zweisitzer. Die C I war das erste zweisitzige Modell der Berliner Albatros Flugzeugwerke, das dieser Auslegung entsprach. Konstrukteur Robert Thelen entwarf das Flugzeug zwar im Wesentlichen als Kopie der unbewaffneten Albatros B.II; entscheidend war jedoch, dass der bisher vorne sitzende Beobachter nun in einer Kanzel hinter dem Piloten untergebracht war. Hier verfügte er über freies Sichtfeld seitlich und nach hinten und konnte das Flugzeug mit seinem beweglich auf einer Drehringlafette montierten Parabellum-MG wirksam verteidigen.

Die C.I hatte wie die B.II ein zweistieliges Tragwerk und wurde von einem 180 PS starken Argus As.III, einem 150 PS Benz Bz. III oder einem 160 PS Mercedes D.III 6-Zylinder-Motor angetrieben. Von Albatros gelieferte Flugzeuge waren mit zwei Seitenkühlern jeweils in Höhe der Pilotenkanzel zu erkennen, die in Lizenz gefertigten Flugzeuge erhielten dagegen Blockkühler an der Vorderkante der oberen Tragfläche. Lizenzhersteller war zunächst die LFG Roland, später kamen die Märkischen Flugzeugwerke (M.F.W.), die Bayerischen Flugzeugwerke (B.F.W.) und die Mercur Flugzeugbau GmbH hinzu. Die von BFW und Mercur ab 1917 gefertigten Schulflugzeuge mit Doppelsteuer erhielten die Bezeichnung Albatros C.Ia (Bay), Albatros C.Ib (Mer) und Albatros C.If (Mer).[1] Auch ein Prototyp mit verlängertem dreistieligem Tragwerk wurde gebaut.

Ein Typ Albatros C.II – eine Druckpropellerversion mit 150 PS Bz. III Motor – kam über das Versuchsstadium nicht hinaus.

Einsatz

Die ersten Albatros C.I wurden Ende April 1915 an die Fliegerabteilungen geliefert; sie und die kurze Zeit später folgende LVG C.I[1] waren bei den Besatzungen jedoch beliebter als die etwa gleichzeitig ausgelieferte Aviatik C.I mit ihrer umständlichen MG-Installation.

Diese Flugzeuge der neuen C-Kategorie konnten die im Gegensatz zu ihren unbewaffneten Vorgängern nun auch zu Aufklärungs- und Bombenmissionen jenseits der feindlichen Linien eingesetzt werden konnten. Dabei bewiesen die Albatros C-Flugzeuge die gleichen guten Flugeigenschaften wie die B.II; außerdem konnten sie für Kampfeinsätze bis zu 70 kg Bomben in einem Abwurfschacht zwischen Beobachterkanzel und Pilotencockpit mitführen. Auch im Luftkampf bewährte sich die C.I: Oswald Boelcke und Manfred Freiherr von Richthofen erzielten ihre ersten Luftsiege mit der Albatros C.I.

Die verbündeten türkischen und die bulgarischen Luftstreitkräfte erhielten ebenfalls Albatros C.I.

Als die C.I gegen Ende 1916 durch die Albatros C.III abgelöst wurde, erlebte die C.I wegen ihrer gutmütigen Flugeigenschaften eine zweite Blütezeit in ihrer Karriere als Schulflugzeug.

Nachkriegsverwendung

Nach dem Krieg erhielt die Albatros C.I die zivile Handelsbezeichnung L.6. Einige C.I dienten noch eine Zeit lang in den Luftstreitkräften Litauens, Polens und Schwedens. Die weltweit einzige erhaltene Albatros C.I befindet sich im polnischen Luftfahrtmuseum in Krakau.

Rumpf einer Albatros C.I im Museum in Krakau

Technische Daten Albatros C.I

KenngrößeDaten
Besatzung2
Länge7,85 m
Spannweite12,90 m
Höhe3,14 m
Flügelfläche40,4 m²
Leermasse875 kg
Startmasse1190 kg
Triebwerkein Reihenmotor Argus As III, 180 PS (132 kW)
oder ein Mercedes D III, 160 PS (118 kW)
oder ein Benz Bz III, 150 PS (110 kW)
Höchstgeschwindigkeit135–140 km/h (je nach Motor)
Steigzeit auf 1000 m9:45 min
Steigzeit auf 2000 m25 min
Steigzeit auf 3000 m58 min
Dienstgipfelhöhe3000 m
Reichweite380 km
Flugdauer2:30 h
Bewaffnung1 MG 7,92 mm; 70 kg Bomben

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmanns, München 1959.
  • G. Kroschel: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, S. 67, 150, 160.
  • Kenneth Munson: Bomber 1914–1918. Orell Füssli, Zürich 1968, S. 109.

Weblinks

Commons: Albatros C.I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b J. Rickard: Albatros C.I. In: HistoryOfWar.org. 3. Oktober 2012, abgerufen am 8. September 2015 (englisch).

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Albatros C.I '197-15' (14398711225).jpg
Autor/Urheber: Alan Wilson , Lizenz: CC BY-SA 2.0

The Albatros C.I was the first of the successful C-series of two-seat general-purpose biplanes built by Albatros Flugzeugwerke during World War I. Based on the unarmed Albatros B.II, the C.I reversed the pilot and observer seating so that the observer occupied the rear cockpit which was fitted with a ring-mounted 7.92 mm (0.312 in) Parabellum MG14 machine gun.

While the C.I was operated mainly in a reconnaissance and observation role, it also had some success as an early fighter aircraft - Oswald Boelcke claimed his first victory while flying a C.I with Lt. von Wühlisch as the gunner. Germany's most famous World War I aviator, Manfred von Richthofen, also began his career as an observer in the C.I on the Eastern Front.

As with the other WW1 aeroplanes at Krakow, this is the only surviving example of it's type. The restored fuselage is on display in the 'WW1' hangar at the Muzeum Lotnictwa Polskiego. Krakow, Poland. 23-8-2013.

It's history is given in the following info taken from the museum website:-

"The Albatros C.I was a two seat, all-wood German reconnaissance biplane. It was developed by Robert Thelen based on the earlier Albatros DD, a two seat biplane conception, designed by Ernst Heinkel just before the outbreak of the war.

According to the German designation system introduced in the spring of 1915, the "C" category comprised two-seat armed aircraft used mainly for reconnaissance, artillery spotting as well as for attacking targets on the ground. With time, the "C" aircraft would be equipped with radio equipment.

The Albatros C.I was produced in the years 1915–1918 at the Albatros Flugzeug Werke, the BFW (Bay) works, the LFG works, the MFW works and the Merkur Flugzeugbau works. A single aircraft was built at the Ostdeutsche Albatros Werke in Schneidemühl (today's Piła in Poland). The production was ceased in favour of the more modern C.III variant.

The Polish Air Force utilised 49 Albatros C.I airframes. The majority of these were taken over by the Poles on ex-Prussian territory included in the Polish state reconstituted in 1918, and a few were captured on the ex-Austrian and ex-Russian territories. Because of their low performance, the C.Is were qualified as aircraft for aeronautical schools. During the Polish-Bolshevik War in 1919–1920, they were flown in combat. After the war had ended, the aircraft were in service with the aeronautical schools in Warsaw, Poznań, Krakow, Bydgoszcz, Toruń and Grudziądz, where the last Albatros C.I was flown as late as 1922 in the Military Flying School.

The Albatros C.I on display, serial number 197/15 comes from the third production batch delivered in 1915. As the research of the camouflage of the restored fuselage revealed, this aircraft served with the Officers School Detachment of the Radio Operators in Warsaw (occupied by the Germans in 1915–1918) and later in aeronautical school in Neuruppin. In the Museum's restoration workshop, the destroyed fuselage, powerplant and the undercarriage were restored. Additionally, the replicas of the so called "workshop" wooden wheels (used for ground manoeuvres instead of regular undercarriage in order to save the rubber, which was scarce due to allied blockade of Germany in the years 1914–1918) were fitted. The restoration of the empennage and the fuselage engine fairing is envisaged to commence in future."
Albatros C.I.jpg
Albatros C.I