al-Mughith Umar (Kerak)

Al-Malik al-Mughith Fath ad-Din 'Umar (arabisch الملك المغيث فتح الدين عمر, DMG al-Malik al-Muġīṯ Fatḥ ad-Dīn ʿUmar; † 1263 in Kairo) war ein Emir von Kerak. Er war ein Sohn des Sultans al-Adil Abu Bakr II. aus der Dynastie der Ayyubiden.

Nach der Überlieferung des Ibn Wasil wurde Umar auf den Tod des Sultans as-Salih Ayyub im November 1249 von dem mächtigen Mameluken-Emir Fachr ad-Din Yusuf als Nachfolger favorisiert. Darauf ordnete der Hofminister Husam ad-Din die Gefangennahme Umars an, um statt seiner den Prinzen al-Mu'azzam Turan Schah den Weg zum Thron zu ebnen. Fachr ad-Din Yusuf fiel am 8. Februar 1250 im Kampf gegen die Kreuzfahrer in der Schlacht von al-Mansura, nur wenige Tage darauf traf Turan Schah in der Stadt ein und übernahm die Herrschaft. Von ihm wurde Umar in die entlegene Burg al-Shawbak in Transjordanien verbracht. Nachdem Sultan Turan Schah im Mai 1250 einem Attentat der Mameluken zum Opfer gefallen war, wurde Umar von seinem Kerkermeister, der zugleich auch der Burgkommandant von Kerak war, aus der Haft entlassen und zum Fürsten von Transjordanien erhoben.

In den folgenden Jahren errichtete Umar eine stabile Herrschaft entlang des Jordans. Die Mamelukenherrschaft in Ägypten erkannte er ebenso wenig an wie das syrische Sultanat seines Vetters an-Nasir Yusuf. Stattdessen erhob Umar einen eigenen Anspruch auf den Thron Ägyptens und Syriens. Zwischenzeitlich gewährte er dem Mameluken Baibars und dessen Bahri-Regiment Exil in Kerak, mit dessen Hilfe er 1257 und 1258 Angriffe auf Ägypten durchführte, die allerdings erfolglos verliefen. Den Einfall der Mongolen in Syrien 1260 überstand er gut, während an-Nasir Yusuf ihm zum Opfer fiel. Profitieren konnten davon aber nur die Mameluken, die nun auch die Herrschaft in Damaskus übernahmen.

Im Gegensatz zu seinen Vettern in Homs und Hama verweigerte Umar weiterhin die Unterwerfung gegenüber den Mameluken, auch nachdem sein ehemaliger Verbündeter Baibars inzwischen zum Sultan aufgestiegen war. Um sich gegen ihn zu behaupten verbündete er sich mit den Mongolen. Darauf wurde Kerak im April 1263 von Baibars erstürmt und Umar gefangen genommen. Er wurde zunächst in die Zitadelle von Kairo gebracht, aber bald darauf hingerichtet.

Quelle

  • Ibn Wasil, Mufarrij al-kurub fi akhbar bani Ayyub, BnF Paris, ms. arabe 1703, fol. 93r

Literatur

  • Robert Irwin: The Middle East in the Middle Ages. The early Mamluk Sultanate 1250–1382. Croom Helm, London u. a. 1986, ISBN 0-7099-1308-7, Teil 2.
VorgängerAmtNachfolger
an-Nasir Dawud
(Ayyubidensultanat)
Emir von Kerak (Transjordanien)
1250–1263
Baibars
(Mamelukensultanat)