Akizuki-Klasse (1941)

Akizuki-Klasse
Die Fuyutsuki Ende Mai 1944.
Schiffsdaten
LandJapan Japan
SchiffsartZerstörer
Bauzeitraum1940 bis 1945
Stapellauf des Typschiffes2. Juli 1941
Gebaute Einheiten12
Dienstzeit1942 bis 1960er
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
134,2 m (Lüa)
132 m (KWL)
126 m (Lpp)
Breite11,6 m
Tiefgangmax. 4,15 m
VerdrängungStandard: 2.701 ts/ 2.744 t
Einsatz: 3.888 ts/ 3.950 t
 
Besatzung300 Mann
Maschinenanlage
Maschine3 Dampfkessel,
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen-
leistung
52.000 PS (38.246 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
33 kn (61 km/h)
Propeller2
Bewaffnung

Bei Indienststellung

  • 8 × 10 cm Typ 98
  • 4 × 2,5 cm Typ 96
  • 4 × Torpedorohre ⌀ 61 cm
  • bis zu 54 Wasserbomben

Suzutsuki bei Kriegsende

  • 8 × 10 cm Typ 98
  • 51 × 2,5 cm Typ 96
  • 4 × Torpedorohre ⌀ 61 cm
  • bis zu 72 Wasserbomben

Die Akizuki-Klasse (japanisch 秋月型駆逐艦Akizuki-gata kuchikukan) war eine Klasse von zwölf Zerstörern der Kaiserlich Japanischen Marine, welche im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Die japanische Marine bezeichnete die Schiffe auch als Typ-B-Zerstörer (jap. 乙型駆逐艦, Ōtsu-gata kuchikukan).[A 1]

Geschichte

Entwicklungsgeschichte

In den 1930er Jahren stieg die Bedeutung trägergestützter Luftfahrzeuge und ihre Einbindung in das strategische Konzept der Kaiserlich Japanischen Marine. Daher kam der Sicherung der eigenen Flugzeugträger gegen Luftangriffe eine erhöhte Bedeutung zu. Die britische Marine hatte mit der Umrüstung von zwei Leichten Kreuzern (HMS Curlew und HMS Coventry) ab 1935 zu Flugabwehrkreuzern gezeigt, dass es möglich war veraltete Einheiten, welche aber noch brauchbar waren, einer neuen Verwendung zuzuführen. Die japanische Marine erwog es daher mehrmals, die beiden ältere Kreuzer der Tenryū-Klasse entsprechend umzurüsten, aber wegen mangelnder Werftkapazitäten konnten diese Pläne nicht umgesetzt werden.[1]

Am 19. September 1938 legte das Marineministerium dem Finanzministerium eine Erklärung vor, die für das Haushaltsjahr 1939 die Finanzierung von sechs Zerstörern eines neuen Typs forderte. Die Entwurfsanforderung für diese neue Zerstörerklasse bestand zu diesem Zeitpunkt aus:

  • 2.350 ts Verdrängung
  • acht 10-cm-Geschütze, vier 2,5-cm Geschütze und U-Jagdausrüstung
  • Geschwindigkeit von 35 Knoten und
  • Reichweite von 8.000 Seemeilen bei 18 Knoten

Da der Admiralstab der Marine aber mehr Offensivkraft forderte, wurde der Entwurf entsprechend geändert und ein Vierfachtorpedorohrsatz eingeplant, was aber zur Erhöhung der Verdrängung auf 2.700 ts und zu einem Abfallen der Geschwindigkeit auf 33 Knoten führte.

Auf Grund der Ähnlichkeiten (Abmessungen, Formgebung der Aufbauten und Anordnung der Bewaffnung) der Großzerstörer der späteren Akizuki-Klasse mit dem Leichten Kreuzer Yūbari, wurden diese während des Pazifikkrieges von amerikanischen Streitkräften öfters mit diesem verwechselt.

Bau

Im Rahmen des 4. Kreis-Bauprogramms (Maru 4 Keikaku) von 1939 wurden sechs Einheiten mit den Baunummern 104 bis 109 geordert. Diese wurde bei einer privaten (4) und einer staatlichen (2) Werft zwischen Juni 1940 und März 1942 auf Kiel gelegt und bis Mai 1943 in Dienst gestellt. In Vorbereitung auf den erwarteten Krieg wurden im August 1941 im Rahmen des Schnellbauprogramms (Maru Kyū Keikaku) weitere zehn Einheiten, mit den Baunummern 360 bis 369 geordert. Von diesen wurden bis Mai 1944 sechs Einheiten auf zwei privaten (je 1) und zwei staatlichen (je 2) Werften auf Kiel gelegt und zwischen März 1944 und April 1945 in Dienst gestellt. Für drei Einheiten – Baunummern 367 bis 369 – wurde noch vor Baubeginn die Aufträge im Dezember 1944 storniert und der Weiterbau der zu 16 % fertiggestellte Einheit mit der Baunummer 365 ebenfalls im April 1945 eingestellt. Im Verlauf des Krieges wurde weitere 39 Einheiten in zwei Bauprogrammen geordert - 5. Kreis-Bauprogramms (Maru 5 Keikaku) 16 Einheiten und Erweitertes 5. Kreis-Bauprogramms (Kai-Maru 5 Keikaku) 23 Einheiten - aber auf Grund der Kriegslage zu Gunsten anderer Schiffsklassen storniert.

Die Akizuki-Klasse kann in drei Varianten bzw. Untergruppen unterteilt werden, die in Abfolge gebaut wurden. Die erste Variante, welche auch dem Basisentwurf mit der Bezeichnung F51 entspricht, umfasste die ersten sieben Einheiten (Baunummern 104 bis 109 und 360). Die zweite Variante, in einer leicht vereinfachten Bauweise des F51-Entwurfs auch als Fuyutsuki-Klasse (冬月型, Fuyutsuki-gata) bezeichnet, umfasste vier Boote (Baunummern 361 bis 364). Die letzte Variante, mit der Entwurfsbezeichnung F53 auch als Michitsuki-Klasse (満月型, Michitsuki-gata) bezeichnet, umfasste die letzten beiden auf Kiel gelegten Boote (Baunummern 365 und 366).

Die im Staatshaushalt geplanten Kosten pro Schiff und aller Einheiten des jeweiligen Bauprogramms.[2]

BauprogrammBau-Nrn.Budget
Pro SchiffGesamt
Maru 4 Keikaku0104 bis 10912.090.000 ¥072.540.000 ¥
Maru Kyū Keikaku0360 bis 36917.820.400 ¥178.204.000 ¥
Maru 5 Keikaku0770 bis 78518.387.000 ¥294.192.000 ¥
Kai-Maru 5 Keikaku5061 bis 508319.194.000 ¥441.462.000 ¥

Fotodetails

Die Akizuki im Mai 1942.

Oben zu sehen: Akizuki im Mai 1942 vor ihrer Indienststellung, unten die Harutsuki im Dezember 1944.
Deutlich erkennbar ist der veränderte Hauptmast und die eingerüstete Radarausrüstung in beiden Masten.
Des Weiteren die erweiterte Leichte Flugabwehrbewaffnung und zusätzliche Anbauten im Bereich des Brückenaufbaus.

Die Harutsuki im Dezember 1944.

Liste der Schiffe

Bau-Nr.NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
Maru 4 Keikaku
104Akizuki
(秋月, „Herbstmond“)
Marinewerft Maizuru30. Juni 19402. Juli 194111. Juni 1942versenkt am 25. Oktober 1944 durch amerik. Flugzeuge
während der Schlacht von Kap Engaño
105Teruzuki
(照月, „scheinender Mond“)
Mitsubishi, Nagasaki13. November 194021. November 194131. August 1942versenkt am 12. Dezember 1942 nach Torpedierung durch amerik. PT-Schnellboote PT-37 und PT-40,
vor Savo Island
106Suzutsuki
(涼月, „kühler Mond“)
15. März 19413. März 194229. Dezember 1942Bei Kriegsende fahrunfähig in Sasebo liegend und am 20. November 1945 aus Flottenliste gestrichen.
1948 abgebrochen und Rumpf als Wellenbrecher im Hafen von Wakamatsu verwendet.
107Hatsuzuki
(初月, „erster Mond“)
Marinewerft Maizuru25. Juli 19413. April 194229. Dezember 1942versenkt am 25. Oktober 1944 durch amerik. Flugzeuge
während der Schlacht von Kap Engaño
108Niizuki
(新月, „Neumond“)
Mitsubishi, Nagasaki8. Dezember 194129. Juni 194231. März 1943versenkt am 6. Juli 1943 durch amerik. Schiffsartillerie, während der Schlacht im Kula-Golf
109Wakatsuki
(若月, „junger Mond“)
9. März 194224. November 194231. Mai 1943versenkt am 11. November 1944 durch amerik. Flugzeuge
in Bucht von Ormoc während der Schlacht um Leyte
Maru Kyū Keikaku
360Shimotsuki
(霜月, „Frostmond“)
Mitsubishi, Nagasaki6. Juli 19427. April 194331. März 1944versenkt am 25. November 1944 durch amerik. U-Boot USS Cavalla,
vor Anabas Island
361Fuyutsuki
(冬月, „Wintermond“)
Marinewerft Maizuru8. Mai 194320. Januar 194425. Mai 1944Am 20. August 1945 durch Minentreffer schwer beschädigt und am 20. November 1945 aus Flottenliste gestrichen.
1948 abgebrochen und Rumpf als Wellenbrecher im Hafen von Wakamatsu verwendet.
362Harutsuki
(春月, „Frühlingsmond“)
Marinewerft Sasebo23. Dezember 19433. August 194428. Dezember 1944Außerdienststellung am 5. Oktober 1945, Kriegsbeute Sowjetunion am 28. August 1947,
Umbenannt in Vnezapny (Внезапный)
363Yoizuki
(宵月, „Abendmond“)
Uraga Dock, Yokosuka25. August 194325. September 194431. Januar 1945Außerdienststellung am 5. Oktober 1945, Kriegsbeute Republik China am 29. August 1947,
Umbenannt in Fen Yang, 1963 abgebrochen
364Natsuzuki
(夏月, „Sommermond“)
Marinewerft Sasebo1. Mai 19442. Dezember 19448. April 1945Außerdienststellung am 5. Oktober 1945, Kriegsbeute Großbritannien am 25. August 1947,
Zwischen September 1947 und März 1948 in Uraga abgebrochen
365Michitsuki (満月)Marinewerft Sasebo3. Januar 1945Baustopp am 17. April 1945 (zu 16 % fertiggestellt), ab 28. Februar 1948 abgebrochen
366Hanazuki
(花月, „Blumenmond“)
Marinewerft Maizuru10. Februar 194410. Oktober 194426. Dezember 1944Außerdienststellung am 5. Oktober 1945, Kriegsbeute Vereinigte Staaten am 29. August 1947 und Umbenennung in DD-934,
als Zielschiff am 3. Februar 1948 vor den Gotō-Inseln versenkt
367Kiyotsuki (清月)Marinewerft MaizuruBauaufträge am 14. Dezember 1944 storniert.
368Ōtsuki (大月, „großer Mond“)Marinewerft Sasebo
369Hazuki (葉月)Marinewerft Maizuru
Maru 5 Keikaku
770
bis
785
Bauaufträge storniert.
Kai-Maru 5 Keikaku
5061Yamazuki (山月, „Bergmond“)Marinewerft SaseboBauaufträge am 14. Dezember 1944 storniert.
5062Urazuki (浦月)Marinewerft Sasebo
5063Aogumo (青雲)Marinewerft Sasebo
5064Benigumo (紅雲)Marinewerft Sasebo
5065Harugumo (春雲, „Frühlingswolke“)Marinewerft Maizuru
5066Amagumo (天雲)Uraga Dock, YokosukaBauaufträge am 5. Mai 1944 storniert.
5067Yaegumo (八重雲)Marinewerft Sasebo
5068Fuyugumo (冬雲, „Winterwolke“)Uraga Dock, Yokosuka
5069Yukigumo (雪雲)Marinewerft Sasebo
5070Okitsukaze (沖津風)Marinewerft Maizuru
5071Shimokaze (霜風, „Frostwind“)Uraga Dock, Yokosuka
5072Asagochi (朝東風,„morgendlicher Ostwind“)Marinewerft Sasebo
5073Ōkaze (大風, „Sturm“)Uraga Dock, Yokosuka
5074Kochi (東風, „Ostwind“)Marinewerft Sasebo
5075Nishikaze (西風, „Westwind“)Marinewerft Maizuru
5076Hae (南風, „Südwind“)Uraga Dock, Yokosuka
5077Kitakaze (北風, „Nordwind“)Marinewerft Sasebo
5078Hayakaze (早風)Uraga Dock, Yokosuka
5079Natsukaze (夏風, „Sommerwind“)Marinewerft Sasebo
5080Fuyukaze (冬風, „Winterwind“)Marinewerft Maizuru
5081Hatsunatsu (初夏, „Sommeranfang“)Uraga Dock, Yokosuka
5082Hatsuaki (初秋, „Herbstanfang“)Marinewerft Sasebo
5083Hayaharu (早春,„früher Frühling“)Uraga Dock, Yokosuka

Technische Beschreibung

Rumpf

Der Rumpf eines Zerstörers der Akizuki-Klasse, unterteilt in wasserdichte Abteilungen, war über alles 134,2 Meter lang, 11,6 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 3.950 Tonnen einen Tiefgang von 4,15 Metern.[3]

Antrieb

Schnitt durch einen Yarrow-Kessel, wovon der bei der Akizuki-Klasse verwendete Kessel eine Variante darstellt.

Der Antrieb erfolgte durch drei ölbefeurte DampferzeugerKampon Ro-Gō Modell 3 B Kessel untergebracht in zwei Kesselräumen, wobei sich zwei Kessel den vorderen Kesselraum teilten – und zwei Getriebeturbinensätze. Diese Kampon-Turbinensätze entsprachen den bei der Kagerō-Klasse verwendeten und jeder Satz erzeugte eine Leistung von 26.000 PS, womit eine Gesamtleistung von 52.000 PS (38.246 kW) erreicht wurde. Die Turbinensätze bestanden aus einer Hoch-, Mittel- und Niederdruckturbine, die über eine Welle durch ein Untersetzungsgetrieb verbunden waren. Die Welle war des Weiteren mit zwei Fahrtturbinen (Hoch- und Niederdruck) und ein weiteres Untersetzungsgetriebe mit Klauenkupplung verbunden, die die Verbindung zur Niederdruckturbine ermöglichte. Die erzeugte Leistung wurde an zwei Antriebswellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 33 Knoten (61 km/h) und die maximale Fahrstrecke 8.000 Seemeilen (14.816 km) bei 18 Knoten, wofür 1.114 Tonnen Schweröl gebunkert werden konnten.

Bewaffnung

Aufnahme des achteren Turmes für die Typ 98-Geschütze, hier des Zerstörers Harutsuki.

Artillerie

Die Artilleriebewaffnung bestand aus acht 10-cm-Geschützen mit Kaliberlänge 65 Typ 98. Dieses von 1935 bis 1938 entwickelte und mit der Akizuki-Klasse eingeführte Mehrzweckgeschütz, hatte ein Gewicht von 3.053 kg und eine Feuerrate von 15 bis 21 Schuss die Minute. Es konnte eine 13 Kilogramm schwere Granate bis zu 18,7 km weit auf Seeziele verschießen und Luftziele in bis zu 13,3 km Höhe bekämpfen. Untergebracht waren sie in vier, mit einem etwa 3 mm starken Splitterschutz versehenen, 34,5 Tonnen schweren Zwillingstürmen des A-Modells. Diese waren in Bootsmittellinie, je zwei vor bzw. auf dem Brückenaufbau und hinter bzw. auf dem achteren Deckshaus aufgestellt. Die inneren Türme (Turm B und C) waren so angeordnet, dass sie den äußeren überschießen konnten (sog. überhöhte Endaufstellung). Die Türme hatten eine Seitenrichtgeschwindigkeit von bis 16° pro Sekunde, eine Höhenrichtgeschwindigkeit von bis 16° pro Sekunde und einen Höhenrichtbereich von −10° bis +90°.[4]

Diese Waffe wird zusammen mit ihrer Lafette als eine der fortschrittlichsten Konstruktionen im japanischen Geschützbau und ihrer Zeit angesehen.

Flugabwehr

Die leichte Flugabwehrbewaffnung bestand bei Indienststellung der Klasse aus vier 2,5-cm-Maschinenkanonen des Typ 96 in Doppellafette, welche auf einer Plattform zwischen Schornstein und Torpedorohrsatz aufgestellt waren. Die 2,5-cm-Maschinenkanonen verschossen im Einsatz rund 110 bis 120 Schuss pro Minute, die effektive Reichweite lag bei etwa 3 Kilometern bei 85° Rohrerhöhung. Die 1,1 Tonnen schwere Zwillingslafette war um 360° drehbar und hatte einen Höhenrichtbereich von −10° bis +85°.[5] Diese Bestückung entsprach zwar dem Standard japanischer Zerstörer Anfang 1942, war aber im internationalen Vergleich als eher schwach zu bewerten.

Leichte Flugabwehrbewaffnung von Zerstörern der Hauptmächte des Zweiten Weltkrieges, etwa Anfang 1942.[6]

KlasseAkizukiZerstörer 1936SoldatiMogadorOgnevojQ− und RFletcher
LandJapan JapanDeutsches Reich Deutsches ReichItalien ItalienFrankreich FrankreichSowjetunion SowjetunionVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Flugabwehr4 × 2,5−cm4 × 3,7−cm
6 × 2−cm
4 × 2−cm2 × 3,7−cm
4 × 13,2−mm MG
2 × 7,62−cm
6 × 3,7−cm
4 × 4−cm
6 × 2−cm
4 × 2,8−cm
6 × 2−cm

Bedingt durch die starken alliierten Luftstreitkräfte während des Pazifikkrieges kam es zu einer kontinuierlichen Verstärkung der 2,5-cm-Geschütze. Begonnen wurde 1943 damit, bei einigen Einheiten zwei Drillingslafetten beiderseits des Schornsteins einzurüsten. Diesen folgte 1944 eine Drillingslafette auf Position des achteren Entfernungsmessers und zwei Drillingslafetten beiderseits des Scheinwerfers. Zusätzlich wurden auf dem Oberdeck zwölf Einzellafetten aufgestellt. 1945 wurde die Anzahl weiter verstärkt, worauf die Suzutsuki bei Kriegsende als leichte Flugabwehrbewaffnung führte, sieben Drillings und dreißig Einzellafetten, also insgesamt 51 Geschütze.[7]

Torpedos

Die Torpedobewaffnung bestand aus einem, um 360° schwenkbaren, Vierfachtorpedorohrsatz Typ 92 Modell 4 im Kaliber 61 cm, welcher Torpedos des Typ 93 Modell 1 Mod. 2 verschoss. Dieser war in Bootsmittellinie, zwischen den Schornstein und dem achteren Deckshaus aufgestellt. Die Mitnahme von vier Reservetorpedos war vorgesehen.[8][9]

U-Jagdausrüstung

Zur U-Jagd waren zwei Y-Wasserbombenwerfer Typ 94, jeder mit einem Typ 3 Ladegestell, und sechs Ablaufschienen – vier manuelle Typ 1 und zwei hydraulische Typ 3 – mit der Möglichkeit des Einsatzes von 54 Wasserbomben auf dem Achterschiff vorhanden. Auf Grund der gestiegenen U-Bootgefahr erhöhte sich der Bestand an Wasserbomben bis Kriegsende auf bis zu 72 Stück.[10][9]

Minensuchausrüstung

Zur Eigensicherung gegen Seeminen war Minenräumgeschirr vorhanden, bestehend aus zwei Räumottern (engl. Paravane) Typ 1 Modell 1.[9]

Sensoren

Feuerleitanlage

Zur Feuerleitung der Artillerie standen zwei Schnittbildentfernungsmesser mit Basislänge 4,5-Meter Typ 94 – einer auf dem Brückenaufbau und dem achteren Deckshaus – und für den Torpedorohrsatz zwei Entfernungsmesser Typ 97 Modell 2 zur Verfügung.[9]

Radar

Hauptmast der Harutsuki, mit Hornantenne des Radargerät Typ 22, Leiterantenne des Typ 13 und Antenne des Radarwarngerätes Typ E-27 unter der oberen Stütze der Antenne des Typ 13.

Japanische Zerstörer waren nicht von Beginn des Pazifikkrieges mit Funkmesstechnik ausgerüstet. Erst Ende des Jahres 1942 erhielten ausgewählte Einheiten das Radar des Typ 22[11]. Dieses zur Seeraumüberwachung und Feuerleitung fähige System, welches normaler weise aus zwei Hornstrahlen bzw. -antennen – eines zum Senden und eines zum Empfangen – bestand, war im Hauptmast hinter der Brücke verbaut. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 10 cm und hatte eine Sendeleistung von 2 kW. Bedingt dadurch, dass frühe japanische Radargeräte unzuverlässig und ihr Bedienpersonal schlecht ausgebildet war, neigten Kommandanten dazu Hinweise durch diese nicht ernst zu nehmen und sich auf die klassischen Aufklärungsmethoden wie Ausgucke mit optischen Geräten zu verlassen. Dieses Vertrauen wurde immer problematischer, da die Amerikaner immer bessere Radarsysteme einführten und diese hauptsächlich zur Feuerleitung einsetzten.

Ab 1944 erhielten die überlebenden Zerstörer zur Luftraumüberwachung ein Gerät des Typ 13 eingerüstet, welches über eine lange Leiterantenne verfügte, die ebenfalls im Hauptmast und gegebenenfalls im achteren Mast montiert war. Dieses Radargerät konnte eine Gruppe von Flugzeug in bis zu 100 Kilometer und ein einzelnes Flugzeug in bis zu 50 Kilometer orten. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 100 cm und hatte eine Sendeleistung von 10 kW.

Radarwarngerät

Zur Funkmessbeobachtung war ein Radarwarngerät des Typ E-27 mit Antenne im Hauptmast verbaut. Dieses ab April 1944 eingeführte Gerät arbeitete mit einer Wellenlänge von 75–400 cm. Es konnte entsprechende Signale in bis zu 300 Kilometer Entfernung orten.[12][13]

Sonar

Zur Suche nach U-Booten war ein Echoortungssystem des Typ 93 Modell 3[14] und ein Hydrophon-Set vom Typ 93 eingerüstet. Dieses Hydrophon-Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren, eine Gruppe auf jeder Schiffsseite.[9] Ab 1944 wurde dieses durch ein Echoortungssystem vom Typ 3 Modell 1 und einem Hydrophon vom Typ 4 ersetzt. Mit diesem Hydrophon konnte, bei einer Geschwindigkeit von 12 kn, nach japanischen Angaben ein lautes Ziel, wie etwa ein Torpedo, in 6000 Metern und ein leises Ziel, wie ein langsames U-Boot, in bis zu 1000 Metern wahrgenommen werden.[15]

Besatzung

Die Besatzung hatte eine Stärke von 263 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften, welche sich bis Kriegsende auf Grund der personalintensiven zusätzlich eingerüsteten Flugabwehrbewaffnung auf 315 Mann erhöhte.

Zur infanteristischen Nutzung bzw. Sicherung des eigenen Bootes wurden an Bord eine Reihe von Handwaffen mitgeführt. Dies waren zwei Leichte Maschinengewehre Typ 96, fünfundfünfzig Arisaka Typ 38 Gewehre und vierzehn Pistolen des Typ 14.[9]

Bemerkungen

  1. In älteren Quellen manchmal auch Teruzuki- oder Terusuki-Klasse nach dem zweiten Schiff der Klasse, da die Amerikaner sie 1946 für das Typschiff der Klasse hielten.

Literatur

  • Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.
  • Hans Lengerer: Imperial Japanese Warships Illustrated / Kaiserlich Japanische Kriegsschiffe im Bild. Band 2. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2020, ISBN 978-3-86619-158-7.
  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung und Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Destroyers 1919–45. Band 1. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-84908-984-5 (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Destroyers 1919–45. Band 2. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-84908-987-6 (englisch).
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Destroyers Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum/ The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-630-8 (englisch).

Weblinks

Commons: Akizuki-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mark Stille: Imperial Japanese Navy Light Cruisers 1941–45., Osprey Publishing, ISBN 978-1-84908-562-5, Oxfort 2012, S. 13
  2. Hans Lengerer: Imperial Japanese Warships Illustrated / Kaiserlich Japanische Kriegsschiffe im Bild: Band 2., S. 30.
  3. Hans Lengerer: Imperial Japanese Warships Illustrated / Kaiserlich Japanische Kriegsschiffe im Bild: Band 2., S. 33.
  4. Typ 98 10-cm-Geschütz. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  5. Typ-96 2,5-cm-Maschinenkanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  6. Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg., S. 34, 63, 123, 163, 249 und 285.
  7. Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg., S. 199.
  8. Japanische Torpedos im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  9. a b c d e f Hans Lengerer: Imperial Japanese Warships Illustrated / Kaiserlich Japanische Kriegsschiffe im Bild: Band 2., S. 34.
  10. Japanische Wasserbomben im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  11. Type 22 General Purpose Radar. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  12. Japanische Radarausrüstung im 2.WK. In: combinedfleet.com. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  13. Hans Lengerer: Imperial Japanese Warships Illustrated / Kaiserlich Japanische Kriegsschiffe im Bild: Band 2., S. 69.
  14. Type 93 Model 3 Sonar. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  15. Japanese Sonar and Asdic (USNTMJ E-10). (PDF) US Navy Technical Mission to Japan, 14. Dezember 1945, S. 7 und 11, abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Italy (1861-1946) crowned.svg
Autor/Urheber: F l a n k e r, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Civil and Naval Ensign of France.svg
Marine Nationale and French merchant ensign. Used from 1794 to 1814/1815, and from 1848 to present.
Notice that its proportions differ from those of the French civil flag. (ensign : 30:33:37, civil : 1/3,1/3,1/3)
Sideview of No4 turret of japanese destroyer Harutsuki at Maizuru in 1945.jpg
No.4 turret of Japanese destroyer Hatutsuki on dry dock of Maizuru Naval Arsenal.
War ensign of Germany (1938-1945).svg
War Ensign of Germany 1938-1945. See Flags Of The World.
Harutuki.jpg
Imperial Japanese destroyer Harutuki (Harutsuki) of Akizuki class (service 1943-1947), later Soviet destroyer Vnezapnyy (service 1947-1969).
Naval Ensign of the Soviet Union (1950-1991).svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Fuyuzuki.jpg
Imperial Japanese Navy destroyer Fuyutsuki (Akizuki-class) in May 1944.
Ensign of France.svg
Marine Nationale and French merchant ensign. Used from 1794 to 1814/1815, and from 1848 to present.
Notice that its proportions differ from those of the French civil flag. (ensign : 30:33:37, civil : 1/3,1/3,1/3)
22-GO and 13-GO radar on forward mast of japanese destroyer Harutsuki.jpg
Forword mast of Japanese Destroyer HARUTSUKI (AKIZUKI-class) at Maizuru Naval Arsenal, with 22-GO and 13-GO rader antena on its mast.
Yarrow boiler end section (Stokers Manual 1912).jpg

Yarrow marine boiler

Yarrow boiler.

End-section view.

Scans from 'Stokers' Manual 1912', the Royal Navy's standard training handbook, "for engine-room ratings not entitled to the steam manuals and seamen under training in mechanical and stokehold work".

See other images from this source in Scans from 'Stokers' Manual 1912'
Akizuki.jpg
Imperial Japanese Navy Destroyer Akizuki (Akizuki-class) on trial run off Miyazu Bay.