Akademische Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf

Burschenschaft Markomannia
Wappen Markomannia Wien zu Deggendorf.jpgSaxo-Montaia Zirkel.JPG
WappenZirkel
Basisdaten
Hochschulort:Deggendorf, Passau
Hochschule/n:Technische Hochschule Deggendorf
Gründung:10. September 1860
Korporationsverband:Deutsche Burschenschaft
Kartell / Kreis / AG:Burschenschaftliche Gemeinschaft
Farbenstatus:farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Mütze:weiße halbsteife Tellermütze
Art des Bundes:Männerbund
Stellung zur Mensur:pflichtschlagend
Wahlspruch:Aus eigener Kraft!
Website:www.burschenschaft-markomannia-wien.de

Die Akademische Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf ist eine pflichtschlagende Burschenschaft in Deggendorf. Die Burschenschaft Markomannia ist Mitglied der Deutschen Burschenschaft (DB)[1] und der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG). Sie wurde 1860 in Olmütz[2] als landsmannschaftliche Ferialverbindung gegründet und wurde 1889 endgültig[3] zu einer Burschenschaft.[4] Der Wahlspruch der Burschenschaft Markomannia lautete seit 1862 Aus eigener Kraft.[5] Infolge einer Anfrage der Grünen wurde die Burschenschaft 2019 vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz als „rechtsextremistisch“[6] bezeichnet und beobachtet.[7][8] Die Vorwürfe wurden von der Burschenschaft zurückgewiesen.[6] Im Verfassungsschutzbericht von 2020 war die Burschenschaft bereits nicht mehr enthalten.[9]

Geschichte

Wien

Am 10. September 1860 gründeten 16 aus Olmütz stammende Studenten der Universität Wien, die Verbindung Olomutia, eine auf landsmannschaftlicher Basis aufgebaute Ferialverbindung, d. h. nur ehemalige Gymnasiasten aus Olmütz konnten rezipiert werden.[10] Als Couleurfarben wählte man Farben der Stadt Olmütz (Rot-Weiß-Rot), als Kopfcouleur entschied man sich für eine schwarze Tuchmütze. Die ersten Alten Herren gingen schon im Oktober 1861 hervor. Vier Monate später, im Februar 1862, wählte man schwarz-weiß-gold als Verbindungsfarben, ebenfalls entstand zu dieser Zeit, der noch heute aktuelle Wahlspruch: Aus eigener Kraft. Um die Verbindung am Leben zu erhalten, entschied man im Mai 1862 den Status einer Landsmannschaft fallen zu lassen und den Status einer akademischen Verbindung anzunehmen.

Seit Ende des Jahres 1862 gilt eine unbedingte Satisfaktion. Im Februar 1863 wird die Umwandlung in eine Burschenschaft erwogen, diskutiert und auch beschlossen. Im selben Atemzug, nahm die Verbindung den Namen Markomannia an und feierte das dritte Stiftungsfest bereits unter den Namen Burschenschaft Markomannia.

Im Jahr 1870 kam es erneut zu einer Umwandlung in eine Landsmannschaft, auf die Bezeichnung Burschenschaft wurde explizit verzichtet.[11] Dies galt bis 1898, da in diesem Jahr der Antrag auf endgültige Umbenennung in eine Burschenschaft beantragt und angenommen wurde.

Im Dezember 1918 nahm die Burschenschaft nach Beendigung des Ersten Weltkriegs, in dem fünf Mitglieder fielen, das Verbindungsleben wieder auf. Bereits 1919 erreichte die Aktivitas einen Stand von 16 Füchsen, ebenso vielen aktiven und 14 inaktiven Burschen; zum 60. Stiftungsfest versammelten sich 108 Markomannen, die höchste Zahl, die bei so einem Anlass bisher erreicht wurde. 1934 erwarb die Burschenschaft Markomannia in Wien Eigentum, verlor es jedoch nach neun Jahren, im Jahr 1943, aufgrund der allgemeinen Lage endgültig. Nach dem Anschluss wurden, wie zuvor im Altreich, die Burschenschaften in Kameradschaften des NS-Studentenbundes umgewandelt. Markomannia bestand als Kameradschaft Otto Sennhofer fort.[12]

Während des Zweiten Weltkrieges mussten alle Aktiven der Kameradschaft in den Krieg, es fielen 13 Mitglieder. Nach dem Krieg wurde im Mai 1953 der Aktivenbetrieb in Wien wieder aufgenommen.

Passau

1972 musste sich die Burschenschaft Markomannia das erste Mal vertagen. Im Januar 1985 trafen sich Vertreter der Burschenschaft Markomannia mit Burschenschaftern aus Passau. Grund des Treffens war eine mögliche Rekonstitution des Bundes in der jungen Universitätsstadt Passau. Aufgrund des Ausbleibens neuer Bundesbrüder beschloss der Konvent zwei Monate später, die Heimat Wien zu verlassen und nach Passau umzusiedeln. Im Sommersemester 1985 bezog der Bund seine Konstante in der Passauer Altstadt.

1991 wurde ein Freundschaftsverhältnis mit der Burschenschaft Germania Salzburg geschlossen. Trotz einer innigen Freundschaft besteht ein Paukverhältnis. Außerdem besteht seit 2002 ein Freundschaftsverhältnis mit der Burschenschaft Thessalia Prag zu Bayreuth.

Deggendorf

2003 stellte die in Passau ansässige Verbindung ihre Vereinstätigkeit ein. 2008 schlossen sich in Deggendorf mehrere Interessierte zusammen, die im Lauf der Zeit Kontakt zu Mitgliedern der Verbindung in Passau knüpften. 2011 nahm der in Deggendorf gegründete Verein den Namen „Akademische Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf“ an.[4]

Verhältnisse

Waffenring

Münchener Burschenschafter-Waffenring

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Hans-Georg Balder: Die deutschen Burschenschaften. Ihre Darstellung in Einzelchroniken. Hilden 2005, S. 342–343, 403–404.
  • Benno Imendörffer: Geschichte der Burschenschaft Markomannia zu Wien. Wien 1930.
  • Deutsche Burschenschaft: Handbuch der Deutschen Burschenschaft, diverse Jahrgänge

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.burschenschaft.de/burschenschaft-in-deutschland-und-oesterreich/deggendorf.html
  2. Peter Krause: O alte Burschenherrlichkeit. Die Studenten und ihr Brauchtum. 5. Auflage. Graz, Wien, Köln 1997, S. 125.
  3. Dr. Benno Imendörffer: Geschichte der Burschenschaft Markomannia zu Wien. Wien, 1930, S. 20
  4. a b http://markomannia.bplaced.net/wordpress/?page_id=13
  5. Dr. Benno Imendörffer: Geschichte der Burschenschaft Markomannia zu Wien. Wien, 1930, S. 3
  6. a b Extremismus-Vorwürfe: Deggendorfer Burschenschaft wehrt sich. 7. November 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
  7. Verfassungsschutz beobachtet Deggendorfer Burschenschaft. 6. November 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
  8. AfD-Politiker verbreitete Video über „Konzentrationslager“ für Deutsche. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
  9. Publikationen. Abgerufen am 19. April 2021.
  10. Dr. Benno Imendörffer: Geschichte der Burschenschaft Markomannia zu Wien. Wien, 1930, S. 1
  11. Walter Rüegg (Hrsg.): Geschichte der Universität in Europa. Band III: Vom 19. Jahrhundert zum Zweiten Weltkrieg (1800–1945). C. H. Beck, München 2004. S. 251.
  12. Bernhard Grün: Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang - Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus (Historia academica - Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Bd. 57), Würzburg 2019, S. 88
  13. http://www.germania-salzburg.at/burschenschaft/
  14. http://thessalia.de/verweise.html

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