Ajoncourt

Ajoncourt
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementSarrebourg-Château-Salins
KantonLe Saulnois
GemeindeverbandSaulnois
Koordinaten48° 51′ N, 6° 17′ O
Höhe187–227 m
Fläche3,5 km²
Einwohner104 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte30 Einw./km²
Postleitzahl57590
INSEE-Code

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Dorfstraße
Rathaus der Gemeinde

Ajoncourt ist eine französische Gemeinde mit 104 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Kommunalverband Communauté de communes du Saulnois.

Geographie

Ajoncourt liegt in Lothringen an einer Flussschlinge der Seille im Saulnois (Salzgau) an der Grenze zum Département Meurthe-et-Moselle auf 195 Metern Meereshöhe, etwa 25 Kilometer südlich von Metz und 20 Kilometer in nordnordöstlich von Nancy. Das Gemeindegebiet umfasst 3,5 km² und ist schwach besiedelt. Der Ort ist von landwirtschaftlichen Flächen und wenig Wald umgeben. Nachbargemeinden von Ajoncourt sind Chenicourt in unmittelbarer Nachbarschaft im Norden, Aulnois-sur-Seille im Nordosten, Fossieux im Osten sowie Arraye-et-Han im Süden und Westen.

Geschichte

Die Gemeinde gehörte früher zum Herzogtum Lothringen. Im Mittelalter war die Abtei Saint-Clément in Metz hier begütert. Es gibt hier Überreste einer mittelalterlichen Burg mit einem gotischen Portal.[1] Im 16. und 17. Jahrhundert war die Familie Buchet im Besitz der Seigneurie Ajoncourt. Ihr Wappen, mit 15 goldenen Barren auf blauem Grund, ist heute das Gemeindewappen des Ortes.[2]

1793 erhielt Ajoncourt im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Département Meurthe.

Nach dem Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 lag die Kirche des Dorfs auf französischem Gebiet.[3] Das Dorf selbst wurde dem Kreis Château-Salins, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet, wo es nun zum Département Mosel gehörte. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Feldfrüchte-, Gemüse- sowie Hopfen- und Obstbau. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Das Département Moselle wurde als Verwaltungseinheit anschließend unverändert beibehalten.[4] Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Ajoncourt gehörte als französischsprachige Ortschaft zu den 247 letzten Gemeinden, deren Name am 2. September 1915 eingedeutscht wurde. Der Name wurde zu „Analdshofen“ geändert und war bis 1918 offizieller Ortsname.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner10311410010110091105104
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde wird durch die Fernstraße D 913, die in unmittelbarer Nähe zur Gemeinde westlich verläuft, erschlossen. Ajoncourt hat keine eigene Kirche, die Einwohner gehören zur Pfarrei von Arraye-et-Han.

Ajoncourt war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Viehzucht, geprägter Ort. Heute gibt es einige wenige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den Agglomerationen Metz und Nancy ihrer Arbeit nachgehen.

Literatur

  • Ajoncourt, Kreis Chateau-Salins, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Ajoncourt (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 496 (books.google.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 176 (books.google.de).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 2 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Ajoncourt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ajoncourt auf infotourisme.net (Französisch).
  2. Wappen auf genealogie-lorraine.fr
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 2 (books.google.de).
  4. Ajoncourt auf cassini.ehess.fr (Französisch) Abgerufen am 24. Februar 2010.
  5. Les 247 dernières communes à noms français, débaptisées seulement le 2 septembre 1915 (Französisch) Abgerufen am 24. Februar 2010.

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Wappen der Gemeinde Ajoncourt, Département Moselle, Frankreich

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