Air Algérie

Air Algérie
الخطوط الجوية الجزائرية
Logo der Air Algérie
Airbus A330-200 der Air Algérie
IATA-Code:AH
ICAO-Code:DAH
Rufzeichen:AIR ALGERIE
Gründung:1947
Sitz:Algier, Algerien Algerien
Drehkreuz:Flughafen Algier
Heimatflughafen:Flughafen Algier
IATA-Prefixcode:124
Leitung:Amine Mesraoua (CEO)
Mitarbeiterzahl:8530
Vielfliegerprogramm:Air Algérie Plus
Flottenstärke:55 (+ 15 Bestellungen)
Ziele:national und international
Website:www.airalgerie.dz

Air Algérie (arabisch الخطوط الجوية الجزائرية, DMG al-ḫuṭūṭ al-ǧawwiyya al-ǧazāʾiriyya) ist eine algerische Fluggesellschaft mit Sitz in Algier und Basis auf dem Flughafen Algier.

Geschichte

Der Sitz von Air Algérie in Algier

Air Algérie wurde 1947 als Société Algérienne de Construction Aéronautique – Air Algérie gegründet. Die Gesellschaft hält heute 49 % an der Tassili Airlines. Für das Jahr 2011 wurden umfangreiche Modernisierungsarbeiten an der Flotte, darunter neue Kabinen, im Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro angekündigt.[1]

Im September 2021 verschärfte die nationale Gesellschaft nach der Festnahme eines Flugbegleiters, der Drogen zwischen Algerien und Frankreich geschmuggelt hatte, ihre Regeln.[2]

Flugziele

Neben zahlreichen nationalen und nordafrikanischen Verbindungen bedient Air Algérie eine Reihe von internationalen Zielen in Europa, Asien und Nordamerika. Im deutschsprachigen Raum werden Frankfurt, Genf und Wien bedient.[3]

Codesharing

Air Algérie unterhält Codeshare-Abkommen unter anderem mit Air Canada, Air China, Korean Air und Turkish Airlines.

Flotte

Aktuelle Flotte

Boeing 737-800 der Air Algérie
(c) Gyrostat (Wikimedia, CC-BY-SA 4.0)
ATR 72-600 der Air Algérie

Mit Stand Juni 2023 besteht die Flotte der Air Algérie aus 55 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 15,3 Jahren:[4]

Flugzeugtypaktivbestellt[5][6]AnmerkungenSitzplätze
(First/Business/Eco+/Eco)
Durchschnittsalter
Airbus A330-20008einer inaktiv251 (-/18/14/219)
263 (12/40/-/211)
14,5 Jahre
Airbus A330-900neo05– offen –
Airbus A350-100002– offen –
ATR 72-50012neun inaktiv66 (-/-/-/66)16,9 Jahre
ATR 72-60003eine inaktiv68 (-/-/-/68)
Boeing 737-60005zwei inaktiv101 (-/16/-/85)21,1 Jahre
Boeing 737-700C02beide mit Winglets ausgestattet112 (-/8/-/104)6,9 Jahre
Boeing 737-80024drei inaktiv; alle mit Winglets ausgestattet144 (-/24/-/120)
148 (-/16/-/132)
162 (-/24/-/138)
14,1 Jahre
Boeing 737-800BCF01FrachtflugzeugCargo
Boeing 737 MAX 908Auslieferung ab 2027– offen –
Gesamt551515,3 Jahre

Ehemalige Flugzeugtypen

Air Algérie Boeing 707
Air Algérie Boeing 727-2D6
Air Algérie Fokker F-27-400M Friendship

Zuvor betrieb Air Algérie auch folgende Flugzeugtypen:[7][8]

Zwischenfälle

Von ihrer Gründung 1947 bis Oktober 2017 kam es bei Air Algérie zu 19 Totalverlusten von Flugzeugen. Bei 8 davon kamen 309 Menschen ums Leben.[9] Beispiele:

  • Am 8. Januar 1949 brach an einer Douglas DC-3/C-47A-1-DK der Air Algérie (F-BCYO) bei der Landung auf dem Flughafen Lyon-Bron (Frankreich) das rechte Hauptfahrwerk zusammen. Die rechte Tragfläche schlug auf dem Boden auf und der vordere Rumpfteil brach ab. Das Flugzeug wurde zerstört. Alle drei Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[11]
  • Am 30. Oktober 1951 fuhr das rechte Fahrwerk einer Sud-Ouest Bretagne der Air Algérie (F-OAIY) während des Starts am Flughafen Paris-Orly plötzlich ein. Das Flugzeug kam ins Schleudern und fing Feuer. Es wurde zerstört, jedoch überlebten alle 4 Besatzungsmitglieder und 30 Passagiere.[12]
  • Am 17. Dezember 1955 wurde eine Lockheed L-749A Constellation der Air Algérie (F-BAZG) bei einem Trainingsflug auf dem Flughafen Algier-Maison Blanche (Algerien) derart hart gelandet, dass das Hauptfahrwerk durch die Tragflächen hindurchgerammt wurde. Das aus den aufgerissenen Tanks auslaufende Flugbenzin entzündete sich; die Maschine ging schnell in Flammen auf und brannte völlig aus. Alle sechs Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, überlebten den Unfall; nur eines davon wurde verletzt.[13][14]
  • Am 22. Mai 1963 wurde eine Douglas DC-3/C-47B-5-DK der Air Algérie (F-OAVR) auf dem Flughafen Hassi Messaoud (Algerien) irreparabel beschädigt. Über Personenschäden ist nichts bekannt.[15]
Die 1969 verunglückte Caravelle III der Air Algérie 7T-VAK
Air Algérie Convair CV-640, vormals Lufthansa D-ACEX, baugleich mit der im Mai 1976 verunglückten
  • Am 26. Juli 1969 brach im Elektroraum einer Sud Aviation Caravelle 6N der Air Algérie (7T-VAK) während eines Charterfluges von Marseille zum Flughafen Hassi Messaoud (Algerien)) ein Feuer aus. Die Piloten versuchten, den Flughafen von Biskra für eine Notlandung zu erreichen. Jedoch stürzte das Flugzeug noch im Anflug bei Ain Naga, 45 Kilometer ostsüdöstlich von Biskra, in Flammen ab. Von den 37 Insassen überlebten je nach Quelle 2, 3 oder 4 der Besatzungsmitglieder. Alle 30 Passagiere sowie 3 (oder 4 bzw. 5) der Besatzungsmitglieder kamen ums Leben (siehe auch Flugunfall der Air Algérie bei Aïn Naga).[18][19]
  • Am 2. Mai 1976 wurde eine Convair CV-640 der Air Algérie (7T-VAH) auf dem Flughafen Djanet-Inedbirene (Algerien) irreparabel beschädigt. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Maschine war vorher von 1957 bis 1968 als D-ACIB bei Lufthansa geflogen.[21]
  • Am 24. Januar 1979 wurde eine Nord 262A-44 der Air Algérie (7T-VSU) im Anflug auf den Flughafen Bechar 15 Kilometer vor dem Ziel in den Boden geflogen. Während die dreiköpfige Besatzung überlebte, wurden 14 der 20 Passagiere getötet.[22]
  • Am 1. August 1989 kam es mit einer Lockheed L-100-30 Hercules der Air Algérie (7T-VHK) auf dem Flughafen Tamanrasset-Aguenar (Algerien) zu einer sehr harten Landung, die in einem Ringelpiez endete. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Alle vier Besatzungsmitglieder überlebten.[23]
Die im März 2003 verunglückte Boeing 737-2T4 7T-VEZ
Die im August 2006 verunglückte Lockheed L-100-30 Hercules 7T-VHG
  • Am 21. Dezember 1994 stürzte eine Boeing 737-200C mit dem Kennzeichen 7T-VEE auf dem Weg vom Flughafen East Midlands kurz vor der Landung in Coventry ab, wobei alle fünf Besatzungsmitglieder an Bord starben (siehe auch Air-Algérie-Flug 702P).[24]
  • Am 6. März 2003 verunglückte eine Boeing 737-200 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 7T-VEZ auf dem Flug von Tamanrasset nach Algier auf Grund eines Triebwerksausfalls kurz nach dem Start. Von den 103 Menschen an Bord überlebte nur ein Passagier den Unfall (siehe auch Air-Algérie-Flug 6289).[25]
  • Am 13. August 2006 stürzte eine Lockheed L-100-30 Hercules mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 7T-VHG auf dem Weg von Algier nach Frankfurt in der Nähe der italienischen Stadt Piacenza ab, nachdem es im Anschluss an den Ausfall des Autopiloten zum Kontrollverlust gekommen war. Die 3 Besatzungsmitglieder überlebten den Unfall nicht (siehe auch Air-Algérie-Flug 2208).[26]

Siehe auch

Literatur

  • Maurice Wickstead: On Algerian Wings. In: Airliner World, Januar 2020, S. 58–66
Commons: Air Algérie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. el-annabi.com - Air Algérie : 400 millions d’euros pour renouveler sa flotte en 2011 (französisch) abgerufen am 14. November 2010
  2. Jeune Afrique - Cocaïne à Orly : comment Air Algérie gère le scandale (französisch) abgerufen am 23. September 2021
  3. Ziele der Air Algérie (englisch) abgerufen am 10. März 2018
  4. Air Algérie Fleet Details and History. 1. Juni 2023, abgerufen am 1. Juni 2023 (englisch).
  5. Agustín Miguens: Air Algérie finalises order for eight Boeing 737 MAX 9. 18. Mai 2023, abgerufen am 1. Juni 2023 (spanisch).
  6. Air Algérie orders five A330-900s and two A350-1000s. In: Airbus. 1. Juni 2023, abgerufen am 1. Juni 2023 (englisch).
  7. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966–2007.
  8. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  9. Daten über die Fluggesellschaft Air Algérie im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. November 2017.
  10. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 F-BCYF im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. Januar 2023.
  11. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 F-BCYO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. Januar 2023.
  12. Flugunfalldaten und -bericht SO.30 Bretagne F-OAIY im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.
  13. Peter J. Marson: The Lockheed Constellation (2 Bände). Air-Britain (Historians), Tonbridge, 2007, ISBN 0-85130-366-8, S. 459.
  14. Flugunfalldaten und -bericht L-749A F-BAZG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Januar 2022.
  15. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 F-OAVR im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. Januar 2023.
  16. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 7T-VAC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 31. August 2022.
  17. Flugunfalldaten und -bericht Douglas DC-4 7T-VAU im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  18. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 105 (englisch), Dezember 2007, S. 2007/191.
  19. Flugunfalldaten und -bericht Caravelle 6N 7T-VAK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Mai 2021.
  20. Flugunfalldaten und -bericht Caravelle III 7T-VAI im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. August 2020.
  21. Flugunfalldaten und -bericht CV-640 7T-VAH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. Februar 2020.
  22. Flugunfalldaten und -bericht Nord 262 7T-VSU im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.
  23. Flugunfalldaten und -bericht L-100-30 Hercules 7T-VHK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  24. Flugunfalldaten und -bericht B-737-200 7T-VEE im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.
  25. Flugunfalldaten und -bericht B-737-200 7T-VEZ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.
  26. Flugunfalldaten und -bericht L-100-30 Hercules 7T-VHG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.
  27. Flugunfalldaten und -bericht DC-9-83 EC-LTV im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.

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