AirDrop

AirDrop

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Basisdaten

EntwicklerApple
Erscheinungsjahr20. Juli 2011
BetriebssystemmacOS und iOS
KategorieAd-hoc-Service
Lizenzproprietäre Lizenz
https://support.apple.com/de-de/HT203106

https://support.apple.com/de-de/HT204144

AirDrop ist ein proprietärer Wi-Fi-Ad-hoc-Service, der vom US-amerikanischen Unternehmen Apple Inc. entwickelt wurde.

Funktion

Der Dienst ermöglicht es, Dateien zwischen macOS- bzw. iOS-Geräten ohne externe LAN- oder Wi-Fi-Verbindungen auszutauschen. Dieser wurde erstmals in Mac OS X Lion in macOS implementiert. Mit iOS 7 ist AirDrop auch auf iOS-Geräten verfügbar. Seit OS X Yosemite und iOS 8 funktioniert AirDrop auch zwischen Macs und mobilen Geräten.[1] Die Konfiguration sowie die Verbindung zwischen den Geräten erfolgt automatisch, somit müssen vom Anwender keine weiteren Einstellungen getätigt werden.

Laut Apple funktioniert AirDrop bei einer Entfernung von bis zu neun Metern.[2] Bei Abständen von circa einem Meter erreicht AirDrop eine Geschwindigkeit von 12–15 Megabyte pro Sekunde, diese nimmt aber bei größerer Entfernung rapide ab. Ein Test der Online-Zeitschrift Golem maß eine durchschnittliche Datenrate von 3,7 MB/s bei einem Abstand von zwei Metern.[3] Die maximale theoretische Übertragungsrate beträgt 18 MB/s.[3]

macOS

Die Steuerung erfolgt im Dateimanager Finder.

AirDrop zwischen Macs ist ab Mac OS X Lion (Version 10.7) mit folgenden Modellen kompatibel:[4]

NameGeräteAusnahmen
MacBookab Ende 2008weißes MacBook Anfang 2008
MacBook Airab Ende 2010
MacBook Proab Ende 2008außer 17″-Modell 2008
iMacab Anfang 2009
Mac miniab Mitte 2010
Mac Proab Mitte 2010mit AirPort-Karte ab Anfang 2009

AirDrop zwischen Macs und iOS-Geräten benötigt ein Mac Modell ab 2012 mit OS X Yosemite (Version 10.10).[5] Zudem ist es möglich, AirDrop bei Hackintosh-Computern (Geräte, die nicht von Apple stammen, jedoch macOS installiert haben) mit einer geeigneten WLAN-Karte über einen Kommandozeilen-Befehl im Terminal zu aktivieren.[6]

iOS

Auf der WWDC im Juni 2013 wurde zusammen mit der Vorstellung von iOS 7 bekannt gegeben, dass AirDrop auch auf iPhones, iPads und iPod touchs möglich ist.

Hier erfolgt die Steuerung über das integrierte Kontrollzentrum. Dateien können dabei über das Teilen-Menü ausgetauscht werden.[7]

AirDrop ist auf folgenden Geräten mit iOS 7 verfügbar:

AirDrop
NameGeräteImplementierung
iPhoneab Ende 2012ab iPhone 5
iPod touchab Ende 2012ab 5. Generation
iPadab Ende 2012ab 4. Generation
iPad miniab Ende 2012ab 1. Generation
iPad Proab Ende 2015ab 1. Generation

Auf älteren iOS-Geräten (z. B. dem iPhone 4) ist AirDrop, mangels 5-GHz-WLAN-Standard, das für Wi-Fi Direct notwendig ist, nicht möglich.[8] Auf dem iPad der 3. Generation, wäre AirDrop zwar möglich, wurde aber von Apple bewusst deaktiviert. Es lässt sich mit Drittprogrammen aus dem Cydia-Store aktivieren.[9]

Abgrenzung zu anderen Technologien

AirDrop setzt Apple Wireless Direct Link (AWDL) als proprietäres WLAN-Protokoll zur Datenübertragung ein.[10] AWDL bietet eine ähnliche Funktionalität wie Wi-Fi Direct.

Von typischen Wi-Fi Direct Implementierungen unterscheidet sich AirDrop aus Benutzersicht in drei Punkten:

  • Bei AirDrop wird nicht nur WLAN, sondern auch Bluetooth als Übertragungsprotokoll genutzt. Vor der eigentlichen WLAN-Verbindung erfolgt über Bluetooth die Erkennung der unmittelbaren Nachbargeräte im Auswahlmenü – dieser Umstand ist mit dem geringeren Energieverbrauch gegenüber WLAN zu begründen, da die Empfangsbereitschaft von AirDrop auch im Hintergrund aktiv geschaltet werden kann.
  • Die Anzeige der Nachbargeräte, mit denen man sich verbinden kann, erfolgt nicht über selbst frei wählbare Gerätebezeichnungen, sondern über das Profilfoto des aktuell eingeloggten Benutzers auf dem jeweiligen Gerät.
  • Das Verbinden zum gemeinsamen Ad-hoc-Netzwerk erfolgt ohne manuelle Passworteingabe. Sowohl Sender als auch Empfänger müssen jeden Transfer bestätigen.

Sicherheitsanalysen

Für eine Sicherheitsanalyse[11] wurden AirDrop und AWDL nachgebaut und der Open-Source-Quellcode als OpenDrop[12] und Open Wireless Link (OWL)[13] auf GitHub veröffentlicht.

Die TU Darmstadt hat daraufhin eine Datenschutzlücke entdeckt, die es ermöglicht, die echte Mobilfunknummer des Senders einer Datei aus der gehashten Mobilfunknummer mittels Brute-Force-Methode und Wörterbuchangriff zu ermitteln.[14]

Ähnliche Ansätze

Mit Nearby Share (vor Veröffentlichung Fast Share) wird von Google ein ähnlicher Dienst für Android-Geräte entwickelt, als Nachfolger von Android Beam (basierte auf NFC).[15][16]

Cyber-Flashing

Das ungewollte Zusenden von Daten über AirDrop wurde von der englischen Presse nach einem Zwischenfall im Sommer 2015 „Cyber-Flashing“ getauft. Damals hatte eine Frau in einem Personenzug anzügliche Bilder auf ihrem iPhone empfangen, die ihr ein Mitreisender zugeschickt hatte.[17]

Apple reagierte mit einer Option, nur im Adressbuch hinterlegte Kontakte zu akzeptieren.

Weblinks

  • Inoffizielle Bedienungsanleitung (englisch) auf OS X Daily. Abgerufen am 27. Dezember 2012.
  • Beschreibung von "Apple". Archiviert vom Original am 30. Juni 2011; abgerufen am 11. Juni 2013.
  • shoutr - Alternative für Android. Abgerufen am 15. Oktober 2013.
  • Apple - iOS 7 - Features

Einzelnachweise

  1. Finally, AirDrop Works Between iOS And Mac. Abgerufen am 5. Juni 2014 (englisch).
  2. AirDrop auf einem Mac verwenden. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  3. a b Golem: Einfaches Netzwerken mit Airdrop, abgerufen am 27. Januar 2015
  4. AirDrop mit Mac OS X Lion, Mountain Lion oder Mavericks verwenden. Abgerufen am 27. Januar 2015.
  5. Mac-Grundlagen: Dateien mit AirDrop von Ihrem Mac auf Mac-Computer und iOS-Geräte in der Nähe senden. Abgerufen am 27. Januar 2015.
  6. OSX Daily: Enable AirDrop Over Ethernet & AirDrop On Unsupported Macs Running OS X, abgerufen am 27. Januar 2015
  7. Apple Support: Use AirDrop to wirelessly share content, abgerufen am 27. Januar 2015
  8. Badritek: Enable AirDrop On iPhone 4, 4S With AirDrop Enabler iOS 7.0+ Cydia Tweak [Updated] (Memento vom 6. Februar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 27. Jän. 2015
  9. YouTube - AirDrop Enabler, abgerufen am 15. Januar 2014
  10. Milan Stute, Sashank Narain, Alex Mariotto, Alexander Heinrich, David Kreitschmann, Guevara Noubir und Matthias Hollick: A Billion Open Interfaces for Eve and Mallory: MitM, DoS, and Tracking Attacks on iOS and macOS Through Apple Wireless Direct Link. In: 28th USENIX Security Symposium (USENIX Security '19). August 2019 (usenix.org).
  11. Ben Schwan: Dateidiebstahl und mehr: Problematische Lücken in Apples AirDrop-Technik. In: Mac & i. 17. Mai 2019, abgerufen am 19. Mai 2019.
  12. Milan Stute und Alexander Heinrich: OpenDrop: An open Apple AirDrop implementation written in Python. GitHub, abgerufen am 20. Mai 2019.Vorlage:Cite web/temporär
  13. Milan Stute: OWL: An open Apple Wireless Direct Link (AWDL) implementation written in C. GitHub, abgerufen am 20. Mai 2019.Vorlage:Cite web/temporär
  14. Apple AirDrop teilt nicht nur Dateien – Cybersicherheit – Technische Universität Darmstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) 16. Mai 2021, archiviert vom Original am 16. Mai 2021; abgerufen am 11. März 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cysec.tu-darmstadt.de
  15. Brian Rotter: Konkurrenz für Airdrop: Googles Antwort heißt Fast Share. t3n.de, 2. Juli 2019, abgerufen am 2. Juli 2019.
  16. Dylan Roussel: Google working on ‘Fast Share,’ Android Beam replacement and AirDrop competitor. 9to5google.com, 29. Juni 2019, abgerufen am 2. Juli 2019 (englisch).
  17. Michael Moorstedt: "Überraschende Penisbilder vom Sitznachbarn" Süddeutsche Zeitung vom 20. Juni 2016

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