Aincille

Aincille
Aintzila
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Pyrénées-Atlantiques (64)
ArrondissementBayonne
KantonMontagne Basque
GemeindeverbandPays Basque
Koordinaten43° 9′ N, 1° 12′ W
Höhe198–755 m
Fläche6,26 km²
Einwohner115 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte18 Einw./km²
Postleitzahl64220
INSEE-Code
Websitewww.garazibaigorri.com/fr/le-territoire/aincille.html

Rathaus

Aincille ist eine französische Gemeinde mit 115 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Saint-Jean-Pied-de-Port).

Die Bewohner werden Aintzildars genannt.[1] Der Name in baskischer Sprache lautet Aintzila,[2] übersetzt: Sumpfhügel.[3]

Geographie

Aincille liegt circa 60 Kilometer südöstlich von Bayonne in der Nähe von Saint-Jean-Pied-de-Port im französischen Teil des Baskenlandes. Der Ort ist Teil des Pays de Cize, eines Landstrichs in Nieder-Navarra. Umgeben ist Aincille von den Nachbargemeinden Saint-Jean-le-Vieux im Norden, Ahaxe-Alciette-Bascassan im Osten, Estérençuby und Saint-Michel im Süden sowie Caro im Nordwesten.

Aincille liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchquert von Zuflüssen der Nive, u. a. dem Laurhibar und den Bächen Sassitako erreka und Urtchipia.[4]

Geschichte

Das Dorf wurde im 13. Jahrhundert erstmals unter dem Namen Ancibiu erwähnt. Bekannt wurde es vor allem im 17. Jahrhundert, als 29 Familien die Saline von Ugarré errichteten und betrieben, bevor diese 1683 in den Besitz der französischen Krone fiel.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr1968197519821990199920082013
Einwohner123136113110103127124
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Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2008[7]

Wappen

Wappen von Aincille

Das Wappen ist in vier Felder unterteilt und lässt sich nach Guy Ascarat, Heraldiker und Historiker, folgendermaßen interpretieren: Das Feld links oben zeigt eine Brücke, möglicherweise römischen Ursprungs, die sich am Ortseingang befindet. Die Sterne symbolisieren die Ortsteile. Der schwarze Adler oben rechts erinnert an den König von Navarra, der im 13. Jahrhundert einen Wald aus Walnussbäumen bei Aincille besaß. Die Kuh und das Schaf links unten erinnern an die Weidewirtschaft im Laurhibartal. Die Kirche rechts unten zeigt die Dorfkirche Notre-Dame-de-l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie et Saint-Jean-Baptiste.[8]

Sehenswürdigkeiten

Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie et Saint-Jean-Baptiste
Bleiglasfenster in der Kirche mit der Darstellung des Apostels Petrus
  • Die Kirche, zu Ehren von Mariä Himmelfahrt und Johannes dem Täufer, wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut und im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts weitgehend umgestaltet. Nur das Westportal stammt aus der ursprünglichen Bauzeit. Im Innern des einschiffigen Baus erstrecken sich Emporen, wie sie in allen Kirchen des Baskenlandes anzutreffen sind. Diese sind traditionell den Männern während einer Messe vorbehalten. Zugang bieten zwei Treppen, eine im Innern, eine außen. Die Glasfenster sind Werke des Glasmeisters Henri Gesta aus Toulouse aus den Jahren 1923 und 1930.[5] Das Prozessionskreuz stammt aus dem 18. Jahrhundert.[9]
  • Kalvarienberg in Gestalt eines schlichten Steinkreuzes.[5]
  • Der Bauernhof Idiondoa ist ein typisches Beispiel einer ländlichen Siedlung im Baskenland. Der Hof wurde 1617 erbaut, wie eine Gravur auf dem Sturz des Fensters in der Mitte der ersten Etage verrät. Während des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude restauriert und aufgestockt.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft wird hauptsächlich von der Landwirtschaft bestimmt. Aincille liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“ sowie des Weinbaugebiets des Irouléguys.[5][10]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[11]
Gesamt=11

Verkehr

Aincille ist angeschlossen an die Routes départementales 118 und 401.

Weblinks

Commons: Aincille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  2. Lieux - toponymie Aincille. Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  3. présentation de la commune d’Aincille. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  4. Ma commune : Aincille. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  5. a b c d e Aincille. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 28. Dezember 2016; abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).
  6. Notice Communale Aincille. EHESS, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  7. Populations légales 2013 Commune d’Aincille (64011). INSEE, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  8. Guy Ascarat: Armorial Communes Basques. Archiviert vom Original am 3. Januar 2017; abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).
  9. croix de procession. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  10. Institut national de l’origine et de la qualité. (Nicht mehr online verfügbar.) Institut national de l’origine et de la qualité, archiviert vom Original am 5. Februar 2017; abgerufen am 5. Februar 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.inao.gouv.fr
  11. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Aincille (64011). (Nicht mehr online verfügbar.) INSEE, ehemals im Original; abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)

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Church of the Assumption of the Blessed Virgin Mary and Saint John the Baptist