Ainaro (Verwaltungsamt)
Verwaltungsamt Ainaro | ||
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0 | ||
Verwaltungssitz | Ainaro | |
Fläche | 234,65 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 17.786 (2022)[2] | |
Sucos | Einwohner (2022)[2] | |
Ainaro | 6.705 | |
Cassa | 3.214 | |
Manutaci | 1.723 | |
Mau-Nuno | 1.447 | |
Mau-Ulo | 570 | |
Soro | 2.580 | |
Suro-Craic | 1.547 | |
Übersichtskarte | ||
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Ainaro ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Ainaro. Verwaltungssitz ist der Ort Ainaro.[3]
Geographie
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.
Das Verwaltungsamt Ainaro bildet den Westen der gleichnamigen Gemeinde. Im Osten liegen die Verwaltungsämter Hatu-Builico und Hato-Udo, im Westen die Gemeinde Ermera, Bobonaro und Cova Lima. Im Bergland entspringen die Quellflüsse des Belulik, der zunächst die Ostgrenze der Sucos Suro-Craic und Cassa bildet, dann die Westgrenze von Hato-Udo zu Cova Lima. An der Westgrenze fließt der Mola.[4][5] Das Verwaltungsamt Ainaro hat eine Fläche von 234,65 km²[1] und teilt sich in die sieben Sucos Ainaro, Cassa, Manutaci (Manutassi), Mau-Nuno (Mau-Nunu, Maununo), Mau-Ulo, Soro und Suro-Craic (Suro Craique).
- Klimadaten
- Jährliche Niederschlagsmenge (2000)[6]
- Jahresdurchschnitts-temperatur (2000)[6]
- Klimadiagramm[6]
Einwohner
Im Verwaltungsamt leben 17.786 Menschen (2022), davon sind 9.063 Männer und 8.723 Frauen. In Ainaro gibt es 3.141 Haushalte.[2] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Mambai, der Suco Cassa ist das Zentrum der Nationalsprache Bunak in der Gemeinde Ainaro. Weitere Bunak lebt in Mau-Nuno. In Mau-Ulo wird auch Kemak gesprochen. Neben der katholischen Mehrheit, gibt es im Verwaltungsamt noch Minderheiten von Protestanten und Muslime. Der Altersdurchschnitt beträgt 16,6 Jahre (2010,[7] 2004: 17,1 Jahre[8]).
Geschichte


Nahe der Stadt Ainaro befindet sich die Tranqueira Subago, eine Befestigungsanlage, die zum Schutz einer Siedlung von den Timoresen angelegt wurde. Die Siedlung wurde noch am Anfang des 20. Jahrhunderts bewohnt. Heute sind noch einige Wehrmauern und Steinaltäre hier erkennbar.[9]
1902 scheiterte in Ainaro ein Aufstand gegen die portugiesischen Kolonialherren.
1912 griff der aufständische Liurai Dom Boaventura während der Rebellion von Manufahi den portugiesischen Militärposten in Ainaro an, wurde aber mit Unterstützung von Nai-Cau, dem Liurai von Soro abgewehrt. Nai-Cau, der von den Timoresen wegen seiner Unterstützung Portugals der Verräter-Liurai genannt wird, hatte 1907 die Unabhängigkeit seines Reiches von Atsabe erreicht, dessen Grenzen im Osten und Süden bis nach Manufahi reichten. Daher wurde Soro auch zu einer der Basen, von denen die Portugiesen aus Manufahi bekämpften. Nai-Caus Neffe und Nachfolger Aleixo Corte-Real, der bereits gegen Boaventura 1911/12 mitgekämpft hatte, kämpfte auch gegen die japanischen Invasoren, die 1942 Timor besetzten. 1943 wurden er und seine Familie von den Japanern erschossen. Corte-Real wurde nach dem Krieg von den Portugiesen zum timoresischen Volksheld hochstilisiert.
Ainaro wurde am 23. Februar 1975 von den Indonesiern erobert.[10] Während der indonesischen Besatzung zwischen 1975 und 1999 war Ainaro eine große Militärbasis des indonesischen Militärs.[11] Südlich der Stadt Ainaro liegt eine mehr als hundert Meter tiefe Schlucht, nahe der Straße. Timoresen, welche die Indonesier der Unterstützung der Unabhängigkeitsbewegung verdächtigten, wurden hier ermordet und in die Schlucht gestoßen. Wenn Angehörige bei den indonesischen Behörden nach deren Verbleib fragten, erhielten sie als Antwort „Den haben wir nach Jakarta geschickt“. Damit war der Tod der Verschleppten klar. Der Ort der Morde erhielt daher den Namen Jakarta 2 (Jakarta Dua).[12]
Im November 1984 griffen FALINTIL-Kämpfer den Ort Cassa an, brannten einige Häuser nieder und töteten die beiden Datos (timoresische Adelige) Maukoli und Adolfo. Sie galten als Anhänger der pro-indonesischen Partei APODETI.[13]
In Ainaro gab es viele vom Militär unterstützte Milizionäre, wie jene der Mahidi. Infolgedessen wurde bei den Unruhen vor und nach dem Referendum zur Unabhängigkeit am 30. August 1999 mehr als 95 % der Gebäude Ainaros zerstört.[11] Viele Einwohner des Verwaltungsamts wurden in dieser Zeit vertrieben und mussten in westtimoresische Flüchtlingscamps fliehen.
Politik
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Vasco Gomes de Araújo,[14] 2021 Virgílio Pereira Amaral.[15]
Wirtschaft
58 % der Haushalte bauen Maniok an, 74 % Mais, 58 % Kaffee, 53 % Gemüse, 27 % Kokosnüsse und 11 % Reis.[16]
Persönlichkeiten
- Jacob Xavier (1936 oder 1938 –2012), Politiker geboren in Hato-Mera/Suco Ainaro
Weblinks
- Vorfälle in Mau-Nuno 1999 (Memento vom 19. Oktober 2009 auf WebCite)
- Seeds of Life: Suco information sheets Ainaro (tetum)
Einzelnachweise
- ↑ a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro (Memento des vom 14. August 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ a b c Seeds of Life
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,7 MB)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- ↑ Sue O’Connor, Andrew McWilliam, Sally Brockwell: Forts and Fortification in Wallacea: Archaeological and Ethnohistoric Investigations, S. 253–254, ANU Press 2020.
- ↑ „Part 3: The History of the Conflict“ (PDF; 1,4 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ a b East Timor Government: East Timor Districts
- ↑ Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe: Casa de Producau für die beste Dokumentation ausgezeichnet, abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal
- ↑ Tatoli: Cinco sucos em Ainaro sem electricidade, 19. November 2021 (Memento des vom 20. November 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
Koordinaten: 8° 59′ S, 125° 30′ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Osttimor
Autor/Urheber: Seeds of life, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Klimadiagramm von Ainaro
Landkarte des Verwaltungsamtes Ainaro
Album Fontoura:Casal de Ainaro – Lingua búnaque
Autor/Urheber: Seeds of life, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jahresdurchschnittstemperatur im Subdistrikt Ainaro (2000).
Album Fontoura: Casal nõgo-nõgo de Ainaro (Suro)
Autor/Urheber: Seeds of life, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jährliche Regenfallmenge im Subdistrikt Ainaro (2000)
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Gedenkstätte für Dom Aleixo