Ahmad al-Ahsā'ī

Scheich Ahmad al-Ahsa’i

Scheich Ahmad al-Ahsa'i (arabisch شيخ أحمد بن زين الدين بن إبراهيم الأحسائي Scheich Ahmad ibn Zayn al-Dīn ibn Ibrāhīm al-Ahsā'ī, * 1753 in al-Hasa, Osmanisches Reich; † 1826) war der Gründer des Schaichismus, einer Untergruppe der Zwölfer-Schia im Osmanischen Reich und in Persien. Er studierte in Bahrain und den theologischen Zentren Nadschaf und Kerbela im Irak.[1] In den letzten zwanzig Jahren seines Lebens wurde er vom Prinzen der persischen Kadscharen-Dynastie unterstützt.[2]

Leben

Über die frühen Jahre und Herkunft al-Ahsa'is ist nur bekannt, dass er einer sunnitischen Familie mit schiitischen Hintergrund entstammte, welche in der nordarabischen Region al-Hasa lebte.

Al-Ahsa'i begann im Alter von etwa 40 Jahren ein Studium in den religiösen Zentren Nadschaf und Kerbela, erreichte dort ausreichende Anerkennung und wurde zum Mudschtahid ernannt, einem Ausleger des islamischen Rechts. In Diskussionen mit Sufis und neuplatonischen Wissenschaftlern konnte er sich behaupten und erfuhr so ihre Anerkennung. Er erklärte, dass dies alles Wissenschaften im Rahmen des Koran seien, und dass der Koran das gesamte Wissen der Menschheit enthalte. Zu diesem Zweck entwickelte er ein System zur Auslegung des Koran und versuchte sich zu damals aktuellen wissenschaftlichen Themen der muslimischen Welt zu informieren. Seine Ansichten wurden von einigen Klerikern, mit denen er vor seiner Reise nach Yazd debattierte, geschätzt. Während seines Aufenthalts in Yazd verfasste er einen großen Teil seiner Bücher und Briefe.

Zu seinem Nachfolger ernannte er Sayyid Kāzim Raschti, der den Schaichismus bis kurz vor seinem Tod führte.

Werke

  • Sharh al-Fawa'id. Lithographie. N.P. (Tabriz: 1856).
  • Jawami' al-Kalim. Lithographie. N.P. (Tabriz: 1856–59).
  • Sharh al-Masha'ir. Lithographie. N.P. (Tehran: 1861).
  • Sharh al-'Arshiyya. Lithographie. N.P. (Tehran: 1861).
  • Sharh al-Ziyara al-Jami'a al-Kabira. Chapkhaneh Sa'adat (Kirman: 1972), 4 Volumes.
  • Rasa'il al-Hikma. Al-Da'ira al-'Alamiyya (Beirut: 1993).

Literatur

  • Denis Maceoin. S.V. Ahsa'i, Shaikh Ahmad b. Zayn al-Din, in: Encyclopaedia Iranica, 3. Auflage. London: Routledge and Kegan Paul, 1983- .
  • Henry Corbin: L'ecole Shaykhie en Theologie Shi`ite. Taban (Tehran: 1967).
  • Idris Samawi Hamid: The Metaphysics and Cosmology of Process According to Shaykh Ahmad al-Ahsa'i. (Ph.D. dissertation: State University of New York at Buffalo, 1998).
  • Henry Corbin: En islam iranien. Galimard (Paris: 1972), 4. Auflage.
  • Juan Cole: The World as Text: Cosmologies of Shaykh Ahmad al-Ahsa'i, in: Studia Islamica, No. 80. (1994), S. 145–163.
  • A-L-M Nicolas: Essai sur le cheikhisme. Paul Geuthner (Paris: 1910), 2. Auflage.
  • Henry Corbin: Spiritual Body and Celestial Earth: From Mazdean Iran to Shi'ite Iran. In: Bollingen Series XCI:2. Princeton University Press (übersetzt von Nancy Pearson).
  • Vahid Rafati: The Development of Shaykhi Thought in Shi`i Islam. (Ph.D. dissertation, University of California, Los Angeles, 1979).
  • Mohammad Ali Amir-Moezzi: Une absence remplie de présences. Herméneutiques de l'occultation chez les Shaykhiyya (Aspects de l'imamologie duodécimaine VII), in: Bulletin of the School of Oriental and African Studies 64. Auflage, No. 1. (2001), S. 1–18.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nabíl-i-Zarandí: The Dawn-Breakers: Nabíl’s Narrative. Bahá'í Publishing Trust, Wilmette, Illinois, USA 1932, ISBN 0-900125-22-5, S. 2 (Online).
  2. Nabíl-i-Zarandí: The Dawn-Breakers: Nabíl’s Narrative. Bahá'í Publishing Trust, Wilmette, Illinois, USA 1932, ISBN 0-900125-22-5, S. 7 (Online).

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