Schönbühel-Aggsbach
Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Hauptort: | Schönbühel an der Donau | |
Fläche: | 28,37 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 15° 25′ O | |
Höhe: | 210 m ü. A. | |
Einwohner: | 932 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3394 | |
Vorwahl: | 02753 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 42 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 43 3394 Aggsbach-Dorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Kienesberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Schönbühel-Aggsbach im Bezirk Melk | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schönbühel-Aggsbach ist eine Marktgemeinde mit 932 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
Schönbühel-Aggsbach liegt in Niederösterreich in der Wachau am rechten Donauufer. Die Donau fließt in rund 200 Meter über dem Meer. Nach Osten steigt das Land größtenteils bewaldet auf bis zu 633 Meter im Prinz-Schönburg-Felsen an. Neben der Donau sind der Aggsbach und der Rossbach die größten Gewässer.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28 Quadratkilometer. Davon sind 17 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 72 Prozent der Fläche sind bewaldet und sieben Prozent entfallen auf Gewässer.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):
- Aggsbach-Dorf (394)
- Aggstein (57)
- Berging (75)
- Gschwendt (0)
- Hub (65)
- Schönbühel an der Donau (291)
- Wolfstein (50)
Die Ortschaft Siedelgraben wurde im Jahr 2022 aufgelöst.
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aggsbach, Aggstein, Berging, Hub, Schönbühel an der Donau und Wolfstein.
Nachbargemeinden
Rossatz-Arnsdorf (Krems) | Bergern im Dunkelsteinerwald (Krems) | |
Maria Laach am Jauerling, Aggsbach | Dunkelsteinerwald | |
Emmersdorf | Melk |
Geschichte
Das Gebiet war von 1000 vor Christus bis Christi Geburt von den Kelten besiedelt, danach beherrschten die Römer das Land. Sie bauten Straßen nach Maria Langegg und weiter nach Mautern (Favianis) sowie nach Mauer. Aus der Zeit der römischen Besiedlung stammen Münzfunde. In der nachfolgenden unruhigen Zeit zogen Germanen, Slawen und Awaren in das Gebiet. Nach der Niederwerfung der Awaren durch Karl dem Großen im Jahr 791, gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Kerngebiet der karolingischen Mark. Die erste urkundliche Erwähnung als Accusabah stammt aus dem Jahr 830.[3]
Um 1100 nennen sich die adeligen Brüder Marchward und Friedrich Sconinpuchelel (Schönbühel). Um 1260 kam es zu einer Teilung des Anwesens und der Burg. Je eine Hälfte gehörte den Herren von Radeck, die andere den Herren von Wesen. Im Jahr 1396 kaufte die Familie Starhemberg die Herrschaft und vergrößerte die Burg. Sie erwarben 1685 auch die benachbarte Herrschaft Aggstein und vereinigten sie mit Schönbühel. Sie besaßen die Herrschaft bis 1819. Der neue Besitzer Franz Graf Beroldingen ließ 1821 große Teile des Schlosses abtragen und errichtete das „Neuschloss“. Im Jahr 1927 kaufte Oswald Graf Seilern-Aspang beide Güter. Nach der deutschen Annexion wurde die Familie enteignet, erhielt das Schloss aber wieder zurück und bewohnt es seither,[4]
1969 entstand die Gemeinde durch Zusammenschluss der Gemeinden Schönbühel und Aggsbach-Dorf.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1033 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1045 Einwohner, 1981 1051 und im Jahr 1971 1017 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kartause Aggsbach mit dem Kartäusermuseum[5] und der Pfarrkirche. Ein lang gestreckter einheitlicher Bau – geweiht 1392 – mit einem 5/8-Schluss und einem nordseitigen schlichten Turm, der nach der Klosteraufhebung Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.
- Katholische Pfarrkirche Aggsbach-Dorf Mariä Himmelfahrt als ehemalige Kartäuserkirche
- der Kalvarienberg neben der Klosteranlage
- Hammerschmiede Pehn am Wolfsteinbach[6]
- das Mineralienzentrum Steinstadl[7] (Mineralienschau)
- die Burgruine Aggstein mit dem Rosengärtlein
- das Schloss Schönbühel
- das ehemalige Servitenkloster in Schönbühel
- die Burgruine Wolfstein[8][9]
Kultur
- Interessante kulturelle Facetten finden sich in der Mineralienzentrum „Steinstadel“, in der Hammerschmiede Pehn und im Kartäuser-Museum. Musikalische Schwerpunkte bestehen im Bereich der Blas- und Chormusik.
- Chorgemeinschaft Aggsbach – Arnsdorf – Schönbühel
- Kirchenchor der Pfarre Aggsbach Dorf
- Kirchenchor der Pfarre Schönbühel
- Familienchor Schönbühel
- Trachtenmusikkapelle Schönbühel
- Brassensemble
Sport
Im Gemeindegebiet gibt es zahlreiche Wanderwege, unter anderem verläuft hier der Nord-Süd-Weitwanderweg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 34 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden acht im Haupt-, 25 im Nebenerwerb und einer von einer Personengemeinschaft geführt. Dieser eine bewirtschaftete zwei Drittel der Flächen. Die sechs Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (37) und soziale und öffentliche Dienste (35 Mitarbeiter).[10][11][12]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 34 | 42 | 37 | 31 |
Produktion | 4 | 8 | 6 | 13 |
Dienstleistung | 48 | 34 | 89 | 84 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 532 Erwerbstätige in Schönbühel-Aggsbach. Davon arbeiteten 93 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[13]
Fremdenverkehr
Die Gemeinde zählt jährlich rund 20.000 Übernachtungen. Diese finden fast ausschließlich im Sommer statt.[14]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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Bürgermeister
- 2004–2023 Erich Ringseis (ÖVP)
- seit 2023 Josef Kienesberger (ÖVP)[19]
Persönlichkeiten
- Jörg Maria Berg (* 1930), Schauspieler und Schlagersänger
Bildergalerie
- Blick vom Kalvarienberg auf Aggsbach-Dorf gegen „Luftberg“. Dahinter die Berge des nördlichen Donauufers.
- Hammerschmiede Pehn
- Aggstein von der Burgruine Aggstein aus gesehen
Weblinks
- Burg Wolfstein (Schlössl). In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Offizieller Webauftritt
- 31542 – Schönbühel-Aggsbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Aggsbach-Dorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. September 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Chronik von Aggsbach. Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, abgerufen am 5. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Schönbühel. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Kartäusermuseum
- ↑ hammerschmiede-pehn.at
- ↑ Mineralienzentrum Steinstadl
- ↑ Burgruine Wolfstein. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Burgruine Wolfstein (Memento des vom 15. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Schönbühel-Aggsbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Schönbühel-Aggsbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Schönbühel-Aggsbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ Schönbühel-Aggsbach: Das ist der neue Bürgermeister. Niederösterreichische Nachrichten, 4. April 2023, abgerufen am 5. April 2023.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Autor/Urheber: Christian Jansky (User:Tschaensky), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schloss Schönbühel, Österreich
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Katholische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Aggsbach-Dorf beziehungsweise ehemalige Klosterkirche der Kartause Aggsbach. Ein lang gestreckter einheitlicher Bau - geweiht 1392 - mit einem 5/8-Schluss und einem nordseitigen schlichten Turm, der nach der Klosteraufhebung Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Im Vordergrund an die Kirche angebaut der Kapiteltrakt.
Autor/Urheber: user:alfnuss, modified by Mussklprozz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hammerschmiede Pehn in Aggsbach Dorf (Austria)
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südostansicht der ehemaligen Serviten-Klosterkirche und Pfarrkirche von Schönbühel, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach.
Die lang gestreckte, schmale und einschiffige Kirche wurde im Zuge der Klostererrichtung in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut. Ursprünglich war das Pfarrrecht bei der Kapelle des Schlosses Schönbühel, 1786 wurde es auf die Klosterkirche übertragen und 1980 erfolgte die Auflösung des Klosters.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Südseitige Ansicht (Wirtschaftstrakt und Garten) der ehemaligen Kartause Aggsbach in der niederösterreichischen Ortschaft Aggsbach-Dorf. Nach Klosteraufhebung 1782 als Schloss in Verwendung.
(c) Locin, CC BY-SA 3.0
Blick auf Aggsbach Dorf - vom der nördlichen Donauseite bei Aggsbach-Markt
Bezirk Melk
Autor/Urheber: Gliwi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aggstein von der Ruine Aggstein aus gesehen.
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Ansicht von Aggsbachdorf vom Kalvarienberg aus
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südsüdwestansicht des Schlosses in Schönbühel, ein Ortsteil in der niederösterreichischen Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach.
Das auf einer Terrasse über steilen Granitfelsen direkt am rechten Donauufer errichtete Schloss kennzeichnet wahrzeichenhaft den Eingang in die Wachau. Der zerstörte und verfallene Bau des Mittelalters und des 17. Jahrhunderts wurde unter Verwendung der alten Fundamente und teilweise der Außenmauern 1819/21 neu errichtet.