Afrikanische Wasserratte
Afrikanische Wasserratte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Colomys | ||||||||||||
Thomas & Wroughton, 1907 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Colomys goslingi | ||||||||||||
Thomas & Wroughton, 1907 |
Die Afrikanische Wasserratte (Colomys goslingi), auch als Afrikanische Waldbachmaus bezeichnet, ist eine afrikanische Nagetierart aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae).
Allgemeines
Die Kopfrumpflänge beträgt 11 bis 14 Zentimeter, hinzu kommt ein 13 bis 19 Zentimeter langer Schwanz. Das Fell ist oberseits braun und unterseits weiß gefärbt. Die Brauntönung wird von vorne nach hinten dunkler und ist im hinteren Rückenteil fast schwarz. Der lange Schwanz ist schuppig und fast unbehaart.
Afrikanische Wasserratten haben ein bruchstückhaftes Verbreitungsgebiet im mittleren Afrika. Sie sind aus Liberia, dem westlichen Kamerun und von der Demokratischen Republik Kongo bis Äthiopien und Angola beheimatet. Sie ist meist entlang von bewaldeten Flussufern zu finden und ist ein Bewohner von Sümpfen und Regenwäldern.
Sie sind nachtaktive Tiere, die Baue an Flussufern anlegen. Die Nahrung suchen sie in sehr flachem Wasser. Hier waten sie durch den Schlamm und spüren mit den Schnurrbarthaaren (Vibrissen) Würmer, Wasserinsekten, Schnecken und Krebstiere auf. Pflanzenteile werden dagegen nur selten gefressen. Wasserratten können gut schwimmen, nutzen diese Fähigkeit aber nur auf der Flucht oder bei erzwungenem Ortswechsel.
Laut IUCN zählt die Art nicht zu den gefährdeten Arten.
Systematik
Die Afrikanische Wasserratte ist Namensgeber der Colomys-Gattungsgruppe innerhalb der Altweltmäuse, die daneben noch die Äthiopischen Wassermäuse (Nilopegamys) und die Breitkopfmäuse (Zelotomys) umfasst.
Nach genetischen Untersuchungen von Lecompte et al. (2008) sind die Tiere der Colomys-Gruppe Teil einer afrikanischen Radiation der Altweltmäuse, die daneben noch die Stenocephalemys beinhaltet und die manchmal als Praomyini zusammengefasst wird.
Die Gattung Colomys galt ursprünglich als monotypisch mit Colomys goslingi als einziger Art. Im Oktober 2020 wurde die Unterart Colomys goslingi eisentrauti in den Status einer eigenständigen Art versetzt und zwei Arten wurden neu beschrieben, Colomys wologizi und Colomys lumumbai. Schwestergattung von Colomys ist Nilopegamys.[1][2][3]
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 745–752.
- Emilie Lecompte, Ken Aplin, Christiane Denys, François Catzeflis, Marion Chades, Pascale Chevret: Phylogeny and biogeography of African Murinae based on mitochondrial and nuclear gene sequences, with a new tribal classification of the subfamily. In: BMC Evolutionary Biology. Bd. 8, 199, 2008, S. 1–21, doi:10.1186/1471-2148-8-199.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas C. Giarla, Terrence C. Demos, Ara Monadjem, Rainer Hutterer, Desiré Dalton, Mnqobi L. Mamba, Emily A. Roff, Frank M. Mosher, Václav Mikeš, Christopher P. Kofron und Julian C. Kerbis Peterhans. 2020. Integrative Taxonomy and Phylogeography of Colomys and Nilopegamys (Rodentia: Murinae), Semi-aquatic Mice of Africa, with Descriptions of Two New Species. Zoological Journal of the Linnean Society. zlaa108. DOI: 10.1093/zoolinnean/zlaa108
- ↑ Two New Species of Semi-Aquatic Mice Discovered in Africa, auf: sci-news vom 12. Oktober 2020
- ↑ Jake Buehler: Rat that uses whiskers to hunt underwater prey is really four species, auf: New Scientist, 8. Oktober 2020
Weblinks
- Colomys goslingi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 14. Oktober 2009.