Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur
Die Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur ist die älteste noch produzierende Porzellanmanufaktur Thüringens.
Geschichte
Die Gründung geht auf Georg Heinrich Macheleid zurück, der nach jahrelangen Versuchen in der Glashütte Glücksthal 1760 die Zusammensetzung der richtigen Porzellanmasse, das Arcanum, entdeckte und bereits am 8. September 1760 das Privileg des Landesherrn zur Gründung einer Porzellanmanufaktur in Sitzendorf erhielt. 1762 wurde die Manufaktur in die Nähe des fürstlichen Hofes zu Schwarzburg-Rudolstadt nach Volkstedt verlegt.
1767 pachtete Christian Nonne (* 8. August 1733 in Erfurt, † 6. Januar 1813 in Gießhübel bei Luditz)[1] das Unternehmen und führte es – nach anfänglichen Schwierigkeiten – dann zu großer künstlerischer und wirtschaftlicher Blüte.[2]
1782 pachtete Nonne zudem die Porzellanmanufaktur Ilmenau, siedelte dann im Jahr 1800 auch nach Ilmenau über.[2]
Bauhaus-Keramik
1923/24 führte die Aelteste Volkstedter einige Entwürfe der Bauhaus-Keramiker Theodor Bogler und Otto Lindig aus.[3]
Gläserne Porzellanmanufaktur
Im Jahr 1990 übernahm die Porzellanfabrik Tettau, eine Tochtergesellschaft von Seltmann Weiden, die Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik. 2006/07 wurde das Fabrikgebäude der Porzellanmanufaktur aus dem 18. Jahrhundert zu einer Gläsernen Porzellanmanufaktur umgebaut. Besucher können nun die kunsthandwerkliche Entstehung der Werke verfolgen. Im ebenfalls neu eingerichtetem Werksmuseum sind Mustervorlagen, Modelle und Formen ausgestellt.
Jeder Herstellungsschritt wird ausschließlich von Hand ausgeführt. Berühmte historische Gegebenheiten und Personen wurden in Porzellan gefertigt, so zum Beispiel „Flucht der Gräfin Cosel“, Friedrich der Große, die Tänzerin Fanny Elssler, Flötenkonzert von Sanssouci.
Siehe auch
Literatur
- Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (Hrsg.): Volkstedter Porzellan, 1760–1800, Rudolstadt 1999. ISBN 3-910013-31-7.
- Christoph Fritzsche: Die Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur. Ihre Geschichte von der Gründung bis heute, Arnoldsche Art, Stuttgart 2013. ISBN 978-3-89790-397-5.
- Jürgen Sattler: Die älteste Volkstedter Porzellanfabrik A. G. und das ehemalige „Porzellan-Palais“ in Leipzig, in: Keramos 112, 1986, S. 55–62.
- Ekkehardt Kraemer: Sächsisch-thüringisches Manufakturporzellan. Hg. v. Glas Keramik – Volkseigener Außenhandelsbetrieb der DDR, 3. Auflage, Berlin 1987, S. 14–17.
- Helmut Scherf (Text), Jürgen Karpinski (Fotografien): Thüringer Porzellan unter besonderer Berücksichtigung der Erzeugnisse des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, Ebeling, Wiesbaden 1980.
Weblinks
- Homepage
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
- ↑ https://www.deutsche-biographie.de/pnd138257205.html
- ↑ a b Viktor Karell, Maria Schimke: Nonne, Christian auf der Seite der Deutschen Biographie
- ↑ Klaus Weber (Hg.): Keramik und Bauhaus. Geschichte und Wirkungen der keramischen Werkstatt des Bauhauses, Ausstellungskatalog, Berlin 1989. ISBN 3-891-81404-6. Ss. 86, 127–129.
Koordinaten: 50° 42′ 35,4″ N, 11° 19′ 18,7″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Leda mit dem Schwan, Porzellan, Volkstedt um 1785
Kunstgewerbemuseum Berlin, Inv. Nr. 08,105
Aktie über 100 RM der Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik AG vom März 1933
Auf der Seite erfurt.de und mit einem Copyright-Vermerk des Angermuseums in Erfurt wurde diese nur gering aufgelöste und nur klein wiedergegebene zweidimensionale Reproduktion einer nicht mehr dem Urheberrecht unterliegenen Darstellung wie folgt untertitelt:
Dass unsere Museen auch anders, zum Wohle der Allgemeinheit und im Sinne der Allgemeinbildung, könnten, läßt sich beispielsweise an einer ebenfalls das Leben von Christian Nonne betreffenden, hochaufgelösten Fotografie eines dreidimensionalen Porzellan-Objektes im wahrsten Sinne des Wortes erkennen: So hat das in Stockholm beheimatetet Hallwyl Museum mit ihrem Fotografen Jens Mohr in Kooperation mit der Wikimedia Schweden zum Beispiel gestiftet ...„Franz Kotta (Veilsdorf / Hildburghausen 1758–1821 Rudolstadt), Bildnis des Kaufmanns Christian Nonne, 1785, Tuschzeichnung.“
Auf der Seite erfurt.de und mit einem Copyright-Vermerk des Angermuseums in Erfurt wurde diese nur gering aufgelöste und nur klein wiedergegebene zweidimensionale Reproduktion einer nicht mehr dem Urheberrecht unterliegenen Darstellung wie folgt untertitelt:
Dass unsere Museen auch anders, zum Wohle der Allgemeinheit und im Sinne der Allgemeinbildung, könnten, läßt sich beispielsweise an einer ebenfalls das Leben von Christian Nonne betreffenden, hochaufgelösten Fotografie eines dreidimensionalen Porzellan-Objektes im wahrsten Sinne des Wortes erkennen: So hat das in Stockholm beheimatetet Hallwyl Museum mit ihrem Fotografen Jens Mohr in Kooperation mit der Wikimedia Schweden zum Beispiel gestiftet ...„Franz Kotta (Veilsdorf / Hildburghausen 1758–1821 Rudolstadt), Bildnis des Kaufmanns Christian Nonne, 1785, Tuschzeichnung.“