Advanced Crew Escape Suit

Das ACES (hier im Bild: Ein Mitglied der STS-130)

Der Advanced Crew Escape Suit bzw. ACES (englisch für Weiterentwickelter Besatzungsrettungsanzug) ist ein Druckanzug, der seit der Wiederaufnahme des Shuttle-Programmes nach der Challenger-Katastrophe von allen Raumfahrern an Bord der US-amerikanischen Space Shuttles während Start und Landung der Raumfähren getragen wurde. Der Anzug ist eine Weiterentwicklung der Druckanzüge der SR-71-, X-15- und U-2-Piloten sowie des Launch-entry Suits der NASA. Die Anzüge wurden von der David Clark Company in Worcester (Massachusetts) hergestellt.

Aufbau

Der ACES bestand aus folgenden Teilen:

  • einem einteiligen Druckanzug mit integrierter Druckmembran und Belüftungssystem. Sauerstoff wird über eine Verbindung an der linken Hüfte und weiter zum Helm über ein spezielles Ventil im Verbindungsring im Nacken zugeführt. Helm und Handschuhe werden mit grau-metallischen Schnellverbindungsringen mit dem Anzug verbunden. Das Außengewebe besteht aus Nomex in der Farbe International Orange. Diese Farbe soll die Suche nach Raumfahrern etwa bei einer Notwasserung erleichtern.
  • einem Helm mit einem feststellbaren Visier und einem schwarzen Sonnenschutz darüber. Eine Kommunikationshaube wird unter dem Helm getragen. Diese Haube ist bräunlich und identisch mit der der russischen Sokol-Raumanzüge. Ältere Anzüge hatten weiße Hauben. Die Haube wurde über einen Stecker im Inneren des Helms mit dem Kommunikationssystem des Space Shuttles verbunden. Ein Entlüftungsventil am hinteren Teil des Helms erlaubt das Ablassen von Kohlenstoffdioxid. Die durchsichtige Frontscheibe wird mit einem Verriegelungsmechanismus geschlossen, der auch mit Handschuhen einfach bedient werden kann.
  • zwei Handschuhen, die wie der Helm mit einem Verschlussring befestigt wurden. Sie haben dieselbe Farbe wie der restliche Anzug. Die Innenfläche der Handschuhe ist texturisiert, um die Bedienung der Schalter und der Steuerung der Raumfähre zu erleichtern.
  • zwei schwarze Fallschirmspringerstiefel aus Leder mit Reißverschlüssen.
  • einem Überlebensrucksack, der vor dem Besteigen des Orbiters angelegt wurde. Dieser enthielt unter anderem einen Fallschirm mit acht Metern Durchmesser, ein aufblasbares Schlauchboot sowie eine Notration Trinkwasser (zwei Liter).[1]

Literatur

  • Kenneth S. Thomas & Harold J. McMann: US Spacesuits. 1. Auflage. Springer Praxis, Chichester, UK 2005, ISBN 0-387-27919-9.

Einzelnachweise

  1. Crew Escape Systems 21002. In: NASA.gov. Abgerufen am 11. Juni 2014 (englisch).

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ACES STS-130.jpg
CAPE CANAVERAL, Fla. - On Launch Pad 39A at NASA's Kennedy Space Center in Florida, members of space shuttle Endeavour's STS-130 crew, dressed in their helmets and launch-and-entry suits, approach the pad's slidewire baskets, part of the emergency exit system at the pad. The system includes seven baskets suspended from seven slidewires that extend from the fixed service structure to a landing zone 1,200 feet west of the pad. The crew members of space shuttle Endeavour's upcoming mission are finishing the training related to their launch dress rehearsal, the Terminal Countdown Demonstration Test. The primary payload on STS-130 is the International Space Station's Node 3, Tranquility, a pressurized module that will provide room for many of the station's life support systems. Attached to one end of Tranquility is a cupola, a unique work area with six windows on its sides and one on top. Endeavour's launch is targeted for Feb. 7.
Bruce McCandless II during EVA in 1984.jpg
Astronaut Bruce McCandless II bei einem Außenbordeinsatz während der Mission STS-41-B