Adrian Peter Bird

Adrian Bird

Sir Adrian Peter Bird CBE FRS FRSE (* 3. Juli 1947) ist ein britischer Genetiker und Professor an der University of Edinburgh in Edinburgh, Vereinigtes Königreich.[1] Er gilt als einer der Pioniere des wissenschaftlichen Gebietes der Epigenetik.

Leben

Nach dem Abschluss des Biochemie-Studiums an der University of Sussex in East Sussex, Vereinigtes Königreich, erwarb Bird einen Ph.D. an der University of Edinburgh in Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Als Postdoktorand arbeitete er an der Yale University in New Haven, Connecticut, und der Universität Zürich in Zürich, Schweiz. 1987 ging er als Forscher an das neu gegründete Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) von Boehringer Ingelheim und Genentech in Wien, Österreich.

1990 wurde Bird Professor für Genetik an der University of Edinburgh, wo er half das Wellcome Trust Center for Cell Biology (Wellcome-Trust-Zentrum für Zellbiologie) aufzubauen. Seit 1999 leitet Bird das Zentrum, von 2000 bis 2010[2] war er einer der zehn Governor (Trustees) des Wellcome Trusts, einer gemeinnützigen Treuhand, die ein Vermögen von etwa 13,4 Milliarden britischen Pfund (Stand 2006) verwaltet.

Seit 2013 zählt ihn Thomson Reuters aufgrund der Zahl seiner Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Thomson Reuters Citation Laureates).[3]

Wirken

Bird konnte wichtige Beiträge zur Aufklärung der Rolle der DNA-Methylierung bei der Genregulation leisten. Er bewies die Existenz nicht-methylierter CpG-Inseln und konnte ihre Bedeutung für die Kartografie von Genen zeigen. Er hat die Rolle der Desaminierung von CpG-Dinukleotiden in der Entwicklung des Genoms aufgeklärt. Bird isolierte außerdem eine Gruppe von Proteinen (die methyl-CpG-binding domain proteins, MDB), die über die Bindung an methylierte Gene in CpG-Inseln die Expression dieser Gene regulieren. Bird konnte zeigen, dass Störungen dieser Gene mit bestimmten neuronalen Erkrankungen, Entwicklungsstörungen und einer erhöhten Empfindlichkeit für Onkogene assoziiert sind.[4]

Bird gelang es, die Symptome des Rett-Syndroms bei Mäusen (als Modellorganismus) rückgängig zu machen. Bird gilt als einer der führenden Experten in der Erforschung des MECP2-Gens, dessen Mutation für die Mehrzahl der Fälle des Rett-Syndroms verantwortlich ist.[5]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Who’s Who 2012. 164. Auflage. A & C Black, London 2011, ISBN 978-1-4081-4229-5, S. 198.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. gov.uk (PDF; 696 kB).
  2. Institute of Cancer Research Chief Executive to become Deputy Chairman of Wellcome Trust (Memento vom 8. Oktober 2010 im Internet Archive) bei wellcome.ac.uk; abgerufen am 23. April 2011.
  3. 2013 Predictions bei Thomson Reuters (sciencewatch.com); abgerufen am 25. September 2013.
  4. a b Prix Charles-Léopold Mayer. Liste der Preisträger (PDF, 1,8 MB, Stand 2014) bei academie-sciences.fr; abgerufen am 1. Februar 2016.
  5. Sir Adrian Bird, PhD – Rett Syndrome Research Trust. In: reverserett.org. 17. August 2015, abgerufen am 28. März 2018 (englisch).
  6. Fellows der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 22. April 2011.
  7. Mitgliederverzeichnis: Adrian Bird. Academia Europaea, abgerufen am 27. Oktober 2017 (englisch).
  8. RSE Fellows (Memento vom 17. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF, 160 kB) bei der Royal Society of Edinburgh (royalsoced.org).
  9. Gabor previous winners 2007–1989 (Memento vom 7. Januar 2011 im Internet Archive)
  10. Fondation Louis-Jeantet – Lauréats. In: jeantet.ch. Abgerufen am 11. Februar 2016 (französisch).
  11. Central Chancery of the Orders of Knighthood, 11 June 2005 (PDF, 149 kB) bei der BBC (bbc.co.uk); abgerufen am 23. April 2011
  12. Index of Winners – Gairdner Foundation. In: gairdner.org. Abgerufen am 28. März 2018 (englisch).
  13. Royal Society GlaxoSmithKline Prize and Lecture bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 22. Juli 2013.

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Autor/Urheber: Jane Gitschier, Lizenz: CC BY 2.5
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