Adolf Repsold

Adolf Repsold (* 31. August 1806 in Hamburg; † 13. März 1871 ebenda) war Spritzenmeister und Konstrukteur optischer Instrumente in Hamburg.

Leben

Adolf Repsold

Adolf Repsold war der Sohn von Johann Georg Repsold. Nach dem Tod seines Vaters bei einem Brandeinsatz am 14. Januar 1830 übernahm Adolf Repsold zusammen mit seinem Bruder Georg den Betrieb seines Vaters. Die Firma nannte sich nun A. & G. Repsold, später A. Repsold & Söhne. Mehr noch als der väterliche Betrieb verlegten sich die Brüder auf die Konstruktion und den Bau optischer, insbesondere astronomischer Instrumente. Da sein Bruder im eigenen Dachdeckereibetrieb eingebunden war, lag die Hauptlast bei Adolf Repsold.

Wie auch schon sein Vater, war Adolf Repsold Spritzenmeister in Hamburg, der eine Feuerwehrmannschaft im Falle eines Brandes zu organisieren hatte. Am 5. Mai 1842 brach der Hamburger Brand in der Deichstraße aus, der in den folgenden 4 Tagen einen Großteil der Hamburger Innenstadt zerstörte.

1856 wurde Adolf Repsold Oberspritzenmeister. Zwei Jahre darauf richtete er in seinem Haus das Central Bureau des Löschwesens ein. 1858 wurde sein Sohn Johann Adolf Teilhaber der Firma.

1867 schied Adolf Repsold aus der Firma aus, während gleichzeitig sein dritter Sohn Oscar aufgenommen wurde.

Arbeiten

Pendelapparat mit Sekunden-Reversionspendel von Adolf Repsold aus dem Jahre 1869, GeoForschungsZentrum, Potsdam

Die erste große Aufgabe bestand in der Fertigstellung der 1818 von Johann Georg Repsold begonnenen Kreisteilungsmaschine zur präzisen Herstellung von Strichmarken auf den Einstellungskreisen der optischen Geräte. Die Firma A. & G. Repsold entwickelte sich nun zu einer der angesehensten optischen Firmen der damaligen Zeit.

JahrGerätBrennweiteAbnehmer
1830tragbares DurchgangsinstrumentSternwarte Königsberg
1830Längen-MeßapparatSternwarte Göttingen
1830Durchgangsinstrument9 FußSternwarte Edinburgh
1830Leuchtturm-AnlageWangerooge
1835Kreisteilmaschineeigene Nutzung
1835tragbarer Meridiankreisrussische Breitengradmessung
1836Meridiankreis5 FußHamburger Sternwarte
1838Meridiankreis7 FußSternwarte Pulkowo
1841Äquatorial5 FußSternwarte Christiania
1841Meridiankreis5 FußSternwarte Königsberg
1844UniversalinstrumentSternwarte Berlin
1844UniversalinstrumentSternwarte Lund
1844Universalinstrument21 FußSternwarte Altona
1845MeridiankreisSternwarte Moskau
1845MeridiankreisSternwarte Göttingen
1848HeliometerOxford
1854Meridiankreis612 FußSternwarte Madrid
1858Äquatorial6 FußSternwarte Altona
1860Äquatorial8 FußSternwarte Lissabon
1860Äquatorial6 FußSternwarte Gotha
1862MeridiankreisSternwarte Lissabon
1862MeridiankreisSternwarte Tiflis
1863DurchgangsinstrumentSternwarte Tiflis
1864Pendelapparat mit Sekunden-ReversionspendelSchweizerische Geodätische Kommission
1865Äquatorial21 FußSternwarte Lissabon
1867LängenteilmaschineSchwerin
1867Basis-MeßapparatJava
1867magnet. TheodolitSternwarte Tiflis
1867Äquatorial912 FußHamburger Sternwarte
1868MeridiankreisSternwarte Córdoba
1868Meridiankreis
1868MeridiankreisChicago
1869Pendelapparat mit Sekunden-ReversionspendelKöniglich Preußisches Geodätisches Institut, Potsdam
1870MeridiankreisSternwarte Capodimonte, Neapel

Literatur

  • J. Schramm: Sterne über Hamburg – Die Geschichte der Astronomie in Hamburg, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Kultur- & Geschichtskontor, Hamburg 2010, ISBN 978-3-9811271-8-8
  • Johann Adolf Repsold: Nachrichten über Adolf Repsold, Hamburg, 1900

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Pendelapparat mit Sekunden-Reversionspendel von Adolf Repsold aus dem Jahre 1869, GeoForschungsZentrum, Potsdam
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Portrait Adolf Repsold um 1870(Staatsarchiv Hamburg)