Adolf Prinzhorn

Heinrich Friedrich Adolf Prinzhorn (* 17. April 1847 in Diepholz; † 28. März 1913 in Stuttgart) war ein deutscher Chemiker und Unternehmensleiter.[1]

Leben

Adolf Prinzhorn war das älteste von sieben Kindern des Johann Friedrich Prinzhorn (* 1816 in Kolenfeld, Region Hannover; † 1897 in Diepholz) und der Wilhelmine Luise Altertine Fischer (1818–1895).[2]

Adolf Prinzhorn studierte Chemie an der TH Hannover. 1865 gehörte er hier zu den ersten Mitgliedern des späteren Corps Alemannia.[3] Er diente in Hannover als Assistent und wurde dort auch promoviert.

1874 trat er in die Continental Caoutchouc & Guttaperche Compagnie ein. Zwei Jahre später ernannte ihn der Mehrheitseigner dieses Unternehmens, der Bankier Moritz Magnus auf Siegmund Seligmanns Rat hin zum technischen Direktor. „Prinzhorn bringt die Ideen, Seligmann beschafft das Geld.“[4]

Durch Einrichten eines Labors für die Reifenherstellung stellte er die Gummiproduktion auf eine wissenschaftliche Basis. Er verbündete Continental mit der Harburger Gummi-Kamm-Compagnie (vgl. New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie), beschaffte die Dunlop-Patente und konnte Continental damit zum Marktführer ausbauen. Er richtete eine Pensions-, Witwen- und Waisenkasse ein und gründete einen Arbeiter-Unterstützungsfonds.

Im Juli 1880 heiratete er in Stuttgart Marie Günzler (* um 1860 in Stuttgart).

Seiner Geburtsstadt spendete er zum Bau der Schule und dergleichen. Diepholz ernannte ihn im Mai 1904 zum vierten Ehrenbürger.[5]

1908 schied er aus dem Vorstand aus und verblieb im Aufsichtsrat und als stellvertretender Vorsitzender. 1909 wurde er Ehrendoktor und Professor an der TH Charlottenburg.

Plötzlich und unerwartet verstarb er in Stuttgart. Beerdigt ist er in Hannover. Seinem Vater hatte er in der Diepholzer Bahnhofstraße 26 ein Haus erbaut, an dem heute eine Gedenktafel an ihn erinnert. Das Gebäude ist heute ein Hotel, unter dem Namen "Villa Prinzhorn". Im Februar 1938 wurde dort die Prinzhornstraße nach ihm benannt.

Veröffentlichungen

Literatur

  • Reinald Schröder: Adolf Prinzhorn (1847–1913) : Direktor der Continental Gummiwerke und grosser Sohn der Stadt; ISBN 978-3-89728-010-6 (erschienen 2013)

Belege

  1. Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie: (DBE). Walter de Gruyter, München 2005, ISBN 978-3-598-25038-5, S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. ortsfamilienbuecher.de: Eintrag zu Johann Friedrich PRINZHORN, abgerufen am 11. Juni 2013.
  3. F. L. Staub: Corps-Liste des Weinheimer SC von 1821 bis 1906. Dresden 1906, S. 87.
  4. Hannover Oststadt-Journal: Archiv September 2006 (Memento vom 14. März 2012 im Internet Archive)
  5. Heinrich Friedrich Adolf Prinzhorn. Stadt Diepholz, abgerufen am 19. März 2017.

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