Adolf Laun

Wenzel Pobuda: Porträt Adolf Laun

Konrad Wilhelm Adolf Laun (* 29. Januar 1808 in Bremen; † 14. September 1881 in Oldenburg) war ein deutscher Romanist, Übersetzer, Gymnasiallehrer und Literaturhistoriker.

Leben

Die Hochschulreife erlangte der Sohn des Bremer Kaufmanns F. G. Laun an der Gelehrtenschule Bremen. Darauf studierte Adolf Laun Philosophie und Philologie – zunächst in Göttingen bei Karl Otfried Müller und sodann noch zwei Jahre bei Hegel, Friedrich Schleiermacher, August Boeckh und Carl Ritter in Berlin. 1831 promovierte Adolf Laun in Göttingen und erhielt am Bremer Gymnasium eine Stelle als Hilfslehrer.

Ab 1835 war Adolf Laun in Bordeaux als Professor für deutsche Literatur am Collége Royal und nebenher als Privatlehrer und gelegentlich als Journalist für deutsche und französische Zeitungen tätig. Nach der Rückkehr nach Deutschland gegen Ende 1847 wirkte Adolf Laun ab 1848 als Lehrer an der Höheren Bürgerschule Mannheim[1]. 1851 wechselte er im Tausch mit Karl August Mayer[2] nach Oldenburg und war Deutsch- und Französischlehrer an der Brigade-Militärschule Oldenburg sowie am Alten Gymnasium. Aus seiner Unterrichtstätigkeit entstanden zwischen 1841 und 1856 mehrere Übungswerke zum Übersetzen vom Deutschen ins Französische.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Laun in Oldenburg auch vielfältig gesellschaftlich und schriftstellerisch tätig. 1851 trat er dem Literarisch-geselligen Verein bei und hielt dort seit 1852 regelmäßig Vorträge, überwiegend zu französischer und englischer Literatur. Er wurde mehrfach zum Präsidenten des Vereins ernennt und wurde 1879 zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Gleichzeitig war er auch Mitglied der sozial exklusiveren Literarischen Gesellschaft von 1779.

Seit dem Ende der 1860er Jahre veröffentlichte Laun einige Werke, die ihn weiter bekannt machten. So 1869 die von ihm selbst als biographisch-literaturhistorische Skizzen bezeichneten Dichtercharaktere zur deutschen, französischen und englischen Literatur. weiterhin 1870 die Biographie über Washington Irving und 1876 die über Oliver Goldsmith. In beiden Werken verband er geschickt biographische mit politik-, kultur- und literaturgeschichtlichen Elementen, verwendete allerdings nur in Deutschland verfügbare Quellen und solche, die er sich über Briefwechsel zu gänglich machen konnte. Zur Popularisierung von Irving und Goldsmith in Deutschland trugen seine Schriften jedoch wesentlich bei. Weiterhin wurde Laun durch seine Übersetzungen von Louis Racine (1874) und Lafontaine (1877–1878) aus dem Französischen bekannt. Im Ruhestand arbeitete Laun vor allem an Molière-Übertragungen ins Deutsche, die er von 1873 bis 1885 in 14 Bänden mit Kommentaren herausgab. 1879 durch ein Augenleiden fast erblindet, war er bei der Weiterarbeit auf Hilfe seiner zweiten Ehefrau geborene Meier angewiesen.

In erster Ehe hatte er mit D. Schünemann drei Töchter.

Ehrungen

Schriften

Literatur

Weblinks

Commons: Adolf Laun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Adolf Laun – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Höhere Bürgerschule Mannheim
  2. Jörg Michael Henneberg: Mayer, Karl August. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 442–443 (online).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Adolf Laun (1808-1881).jpg
Porträt: Adolf Laun