Adolf Jannasch

Adolf Jannasch (* 7. Juni 1898 in Heidelberg; † 23. April 1984 in Berlin) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Jannasch kam als Sohn des Chemikers Paul Jannasch zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Heidelberg und studierte ab 1918 Kunstgeschichte, Archäologie und Musikgeschichte[1] an den Universitäten Heidelberg und Berlin, u. a. bei Carl Neumann und Adolph Goldschmidt. Nach der Promotion 1923 bei Neumann[1] in Heidelberg war er wissenschaftlicher Assistent bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Zwischen 1927 und 1945 schrieb er als kunsthistorischer Redakteur für den Propyläen Verlag. Von 1945 an war er Leiter des Amtes für Bildende Kunst beim Magistrat bzw. Senat von Berlin. 1955 wurde er zum Leiter der „Galerie des 20. Jahrhunderts“ ernannt. Deren Bestände befinden sich seit 1968 in der Neuen Nationalgalerie.[2]

Adolf Jannasch war ab 1945 mit Alice geb. Breu verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Alexander Jannasch wurde Jurist und Richter am Bundesverwaltungsgericht.

Ehrungen

Schriften

  • Ornament und Linie bei Rembrandt. Maschinenschriftliche Dissertation, Universität Heidelberg, 23. Juli 1924.[3]
  • Die niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts (= Propyläen-Kunstgeschichte. Bd. 12). 4., neubearbeitete Auflage. Propyläen, Berlin 1940 (vorige Auflagen von Max J. Friedländer).
  • Hans Meid. Neff, Berlin 1943.
  • Carl Hofer. Stichnote, Potsdam 1946.
  • Renée Sintenis. Stichnote, Potsdam 1949.
  • Hrsg. von: Heinrich Zille: Heinrich heeßt er. Unveröffentlichtes. Fackelträger, Hannover 1960.
  • Die Galerie des 20. Jahrhunderts Berlin, 1945–1968. Hrsg. von den Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz anlässlich der Eröffnung der Neuen Nationalgalerie Berlin am 15. Sept. 1968. Hartmann, Berlin 1968.
  • Einführung zu: Max Beckmann als Illustrator. Hrsg. von Wolfgang Tiessen. Tiessen, Neu Isenburg, 1969.

Literatur

  • Wer ist wer? 17. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1971, S. 483.
  • Die Galerie des 20. Jahrhunderts in Berlin 1945 - 1968, Der Weg zur Neuen Nationalgalerie, Für die Nationalgalerie und das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin herausgegeben von Christina Thomson und Petra Winter, Deutscher Kunstverlag Berlin 2015.
  • Who’s who in Art. 17. Ausgabe. Hilmarton Manor Press, Calne 1974, S. 237.

Einzelnachweise

  1. a b Anmerkung 640. In: Maike Steinkamp: Das unerwünschte Erbe: Die Rezeption „entarteter“ Kunst in Kunstkritik, Ausstellungen und Museen der SBZ und frühen DDR. Akademie, Berlin 2008, S. 373 (online).
  2. Im Einzelnen vgl. Christina Thomson, Neubau und Fusion, Der Weg zur Neuen Nationalgalerie und den Vereinigten Kunstsammlungen 1961 bis 1968 in: Die Galerie des 20. Jahrhunderts, S. 114ff.
  3. Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten und Hochschulen erschienenen Schriften. Jg. 40 (1924).